Abschied

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MDSpinoza

Mitglied
Unterm alten Lindenbaume
Schwelgte ich in manchem Traume
In die Rinde schnitzt’ ich Herzen
Unbedacht des Baumes Schmerzen

Die Träume flossen durch die Jahre
Grau und licht sind meine Haare
Die Linde steht wie je zuvor
In meinem Hofe dort am Tor

Liebe sah sie viel, auch Leid
Wir hatten eine schöne Zeit
Die Herzen, ach, sie sind verschwunden
Wie auch viele Lebenswunden

Heut sitz’ ich unter deinem Dach
Rauch mein Pfeifchen, denke nach
Bald werf’ ich meine Blätter ab
Und steige in mein kühles Grab

Doch du, mein alter Lebensbaum
Wirst lang noch auf mich niederschaun
Du wirst noch lange nach mir leben
Ich hoff’ die Herzen sind vergeben...
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ulrich,

bei so viel Anhänglichkeit und Liebe zu dem guten alten Baum sind die Herzen sicher vergeben, zumal seine Rinde ja diese Wunden verheilen lassen konnte.

Dir ein schönes Wochende!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
hallo ulrich,

ich wollt ich könnte so perfekt reimen. dein gedicht lief mir beim lesen wie zartschmelzige butter über die zunge und seele.du hast weiche bedachte übergange geschaffen vom jugendtraum bis über die bewußtheit der reifer mensch werdung und dem immer näher kommenden ende des seins.
gruß heike
 
L

label

Gast
nochmal hallo

ach ja, nicht dass du das falsch verstehst, damit wollte ich in keiner weise zum ausdruck bringen dass du da abgeschrieben haben könntest.
das motiv von einer linde, die als fester punkt in einem leben steht, ist tausendfach beschrieben (jedenfalls früher)

du entwickelst ein völlig anderes bild, einen blick in die zukunft , in ein geruhsames alter.
während das lied von todessehnsucht spricht.

mir gefällt dein gedicht sehr

freundlich grüßt
label
 

nachtfalter

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von label
nochmal hallo

ach ja, nicht dass du das falsch verstehst, damit wollte ich in keiner weise zum ausdruck bringen dass du da abgeschrieben haben könntest.
das motiv von einer linde, die als fester punkt in einem leben steht, ist tausendfach beschrieben (jedenfalls früher)

du entwickelst ein völlig anderes bild, einen blick in die zukunft , in ein geruhsames alter.
während das lied von todessehnsucht spricht.

mir gefällt dein gedicht sehr

freundlich grüßt
label


Ach, da habe ich schon wieder was falsch gemacht,technisch) pardon.
Ich wollte sagen,daß auch mir dieses Gedicht sehr gut gefällt. Die Liebe zum Baum, das Symbol auch für Dein (vergängliches ) Leben, die Erkenntnis,das er dann noch immer leben (und auf dich niederschauen) wird, außer es kommen die BAUMSCHNEIDER: auch ich hatte einen Baum, meinen Baum, hier in dieser Stadt und er wurde willkürlich umgeschnitten. Das Gedicht gefällt mir, ja, so schön hätt ich es nicht sagen können, danke.

LG
nachtfalter
 



 
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