Reduktion oder Erzählen?
Lieber Tasso,
natürlich habe ich deine Homepage angesehen und damit vermittel sich mir auch dein Vorschlag sehr gut.
Nun weißich naürlich, dass wir beide eher konträre Scheiber sind.
ährend ich mich bei den Erzählern und Wortmalern einordnen würde, she ich dich (ganz im Eiklang mit deinem Vorschlag) doch mehr bei den Abstrakten, Reduktiven und Sprachkonstrukteuren.
Somit ist meine Gegenfrage auch mehr theoretischer Natur:
Was mag in deiner Fssung, die ir wirklich gefällt, aber natürlich nicht mehr meiner Art entspricht, verhindern, dass ein unvorbereiteter Leser folgendes aufnimmt:
"Ok, alter Kumpel,
es wird jetzt auch wirklich Zeit für mich,
ich bin arg müde.
Wir haben jetzt auch wirklich lange genug
von alten Tagen gequatscht.
Und, weißt du was?
Es war nicht wirklich lustig.
Also, nichts für ungut.
Wir sehen uns am Freitag!
Bis denne!"
Das ist natürlich provokativ überzogen.
Aber, nimmt nicht die Reduktion der Adjektive auch Information?
"Dunkle" Augen, nur als Beispiel, sind in meiner Erzählweise, nicht leeres, redzundantes Beiwerk.
Dieses Adjektiv soll helfen, den Ernst der Situation
zu erspüren. Es gibt ja viele Artren des Abschieds.
Ich mag die Formulierung des Bündelschnürens.
Ist es doch geringfügig romantischer, als würde ich erwähnen, dass ich mal wieder, wie im Schnitt alle 3 Jahre, den Umzugsservice anrufe.
(Was isch aus schwäbischem Geiz heraus, natürlich auch niemals täte.)
;
Dank deiner sehr konkreten Anregung,
die mich wirklich beschäftigt, wie du sicher schon merkst,
gerate ich in die Gefahr, hier den Rahmen einer angemessenen Antwort zu sprengen.
Tausend Dank für dein Hineinfühlen.
(Und natürlich sind es die Zweizeiler, die auch für mich den Kern dieses Gedichtes bilden.)
Nochmals herzlichen Dank.
Liebe Grüße
Kerstin