Abschied von Martin
Erleichtert lässt Martin die Wohnungstür ins Schloß fallen. Es ist weit nach 22 Uhr, er ist müde, abgehetzt, und durchgeschwitzt. Aber er hat es geschafft. Es ist nicht das erste mal, daß diese Situation eintritt, und er ist für solche Fälle ausgebildet worden. Doch heute war es verdammt knapp.
Langsam streift er die Jeans vom Körper und zieht das T-Shirt aus. Ein prüfender Blick in den Kleiderschrank bestätigt die durchdachte Struktur seiner Organisation. Es sind tatsächlich Wechselsachen für beinahe jede Körpergröße und beiderlei Geschlechter vorhanden. Vor etwa 10 Jahren noch, hielt Martin die Anmietung solcher Wohnungen für etwas übertrieben. Und er glaubt bis heute an das Gute im Menschen, gleichwohl die Bösartigkeiten ihm bei einer Vielzahl seiner Begegnungen nicht verborgen blieben. Diese Leute sind es, die ein harmonisches Zusammenleben um einiges schwieriger machen, als es hätte sein müssen.
Sorgenvoll betrachtet er sein Spiegelbild im geräumigen Badezimmer. Alt ist er geworden. Die Arbeit hinterläßt sichtbare Spuren und zehrt mächtig an seiner Gesundheit. Auch im Bad wurde an alles gedacht um eine gründliche Reinigung, ja sogar eine optische Veränderung durchführen zu können. Es wird wirklich schwierig sein, ihn beim Verlassen des Hauses wiederzuerkennen. Froh ist er, auf diesen Ort der Zuflucht zurückgreifen zu können. Dennoch reift der Gedanke, diesen Auftrag nicht zu vollenden. Zu sehr wird dadurch in sein Privatleben eingegriffen. Sehnsuchtsvollen Gemütes denkt er an Katja. Martin hat sich unsterblich verliebt, darf es ihr aber nie zeigen. Höflicher Abstand und ein dezent reserviertes Verhalten bestimmen sein Handeln. So, wie er es gelernt hatte, wie die Organisation es von ihm verlangt. Zu gern hätte Martin einige nette Stunden mit ihr verbracht. Er ist sich sicher, daß Katja seine Herkunft und seine Mission akzeptieren könnte, gleichwohl es für nahezu alle Menschen nicht nachvollziehbar wäre. Doch sie gehört zu jener Minderheit, welche die edlen Ziele seiner Arbeit erkennen würde. Die, entgegen der von der Menschheit deklarierten Definition von Ethik und Moral, jene Chancen sehen würde, zukünftigen Generationen ein ideales Leben in Harmonie und Liebe zu bieten. Ohne Krieg. Ohne Hass. Ohne jeglichen Egoismus und feigen Intrigen. Eigentlich Ziele, welche die Menschheit seit Jahrzehnten zu erreichen versucht. Doch wirklich bereit ist sie dazu noch lange nicht. Auch dies mußte Martin im Laufe seiner langjährigen Forschungsarbeit bitter erfahren.
"Wo hast du gestern Abend gesteckt, Martin?"
Katjas Stimme klingt besorgt, aber keinesfalls vorwurfsvoll. Mit prüfendem Blick vergewissert sie sich, daß niemand im Labor ihr Telefongespräch bemerkt.
"Der Sicherheitsdienst hat dich auch gesucht, und sich von den Typen dieser staatlichen Dingsda-Behörde einiges anhören dürfen. Die wollten dich unbedingt sprechen, und waren ziemlich ungehalten. Du hast doch keinen Ärger mit denen?"
"Eigentlich doch, Katja. Aber es geht mir gut. Diese Männer sind vom Geheimdienst. Unser Projekt ist in großer Gefahr. Sie werden versuchen, die Ergebnisse für ihre Aktivitäten einzusetzen. Nimm ein paar Tage frei, fahre zu dieser kleinen Berghütte, aber mache es unauffällig, hörst du? Und sage niemanden, wo du bist, und daß du mit mir gesprochen hast!" Martin bemüht sich, recht ruhig zu wirken, um sie nicht noch mehr zu ängstigen.
"Aber was ist denn los? Wir sind doch so kurz vor dem Durchbruch, in wenigen Tagen haben wir alles erreicht, wofür wir jahrelang gearbeitet haben. Martin, das können wir uns nicht nehmen lassen!"
Sie wird zunehmend kämpferischer. Nie würde Katja ein solches Ende ihrer gemeinsamen Arbeit zulassen.
"Ohne uns wird es ihnen nicht gelingen. Bitte, glaube mir, es ist besser jetzt einige Zeit zu pausieren."
"Ich habe Angst, Martin!"
"Erzähle Professor Reimann irgend eine Story, und verschwinde, ich melde mich später bei dir, und erkläre dir alles........ Katja?"
"Ja?"
"Ich habe dich lieb, Katja!"
"Gut, ich vertraue dir, und beeile dich bitte......Ich hab` dich auch gern!"
Seinen Herzschlag spürt Martin jetzt zunehmend stärker werden. Seine Hände zittern. Ist er eben zu weit gegangen? Aber er musste sie warnen, auch wenn es sicher nicht von der Organisation gebilligt werden wird. Er muß sich jetzt schnellstens mit ihnen in Verbindung setzen.
Die Bäume am Rande der Bundesstraße zeigen sich bereits in ihrem rotbraunen Herbstdesign. Der Wind spielt mit den Blättern, lässt diese durch die Luft tanzen. Durch die Sonne erscheint alles noch farbenfroher. Ein Anblick, der friedliche Ruhe und Ausgelassenheit vermittelt, aber auch Veränderung. Martin geniesst dieses Naturschauspiel auf seiner Fahrt bewusster als je zuvor.
Die Organisation hat die Ereignisse der letzten Tage mit Bedauern zu Kenntnis genommen, aber eine Einstellung der Aktivitäten befürwortet. Die Forschungsarbeit soll nun in eigenen Labors weitergeführt werden. Entsprechende Maßnahmen, wie sie für derartige Fälle vorgesehen sind, werden eingeleitet.
Nach gut 4 Stunden Fahrt ist Martin bei der kleinen Berghütte angekommen. In Katjas Augen kann er etwas Verzweiflung erkennen. Sie kocht ihnen einen Kaffee und bereitet das Abendessen vor. Katja sieht bezaubernd aus, und verhält sich irgendwie liebevoller als sonst. Ob das an der Bemerkung Martins bei ihrem letzten Telefonat liegt?
Später holt sie die aktuelle Tageszeitung aus der Kommode, und legt sie vor ihm auf den Holztisch.
"...Bei einer Gasexplosion vergangene Nacht wurde Deutschlands bedeutendstes Institut für Genforschung völlig zerstört. Dessen Leiter, Professor Reimann, beschrieb dieses Ereignis als tragischen Verlust für die Wissenschaft. Besonders bedauerlich sei es, da die vollständige Entschlüsselung der menschlichen Erbinformationen nahezu abgeschlossen war. Wertvolle Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungsarbeit seien nunmehr vernichtet worden...."
Martin weicht den fragenden Blicken Katjas nicht aus, und schaut tief in ihre Augen, während er einiges erklärt. Er erzählt ihr auch, daß er einer Organisation angehöre, dessen erklärtes Ziel es sei, zukünftig entsprechende Erbinformationen endgültig zu vernichten, welche ursächlich für all diese negativen Verhaltensformen der Menschheit verantwortlich sind. Es gäbe einige Versuchsreihen, die solche Durchführbarkeit positiv bestätigten. Die technischen Vorraussetzungen dazu seien vorhanden. Alle Ergebnisse ihrer Arbeit seien an einem sicheren Ort gebracht, bevor diese notwendige Zerstörung des Instituts veranlasst wurde. Näheres zu dieser Organisation könne er aber nicht mitteilen.
Die Verwunderung über seine Ausführungen steht Katja sichtlich im Gesicht geschrieben. Sie rückt etwas näher zu ihm heran, nimmt seine Hand, und gesteht ihm, was sie empfindet.
"Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, Martin."
Flüstert sie ihm leise ins Ohr. So sehr er sich über diese Worte auch freut, gibt er ihr dennoch zu verstehen, daß sie sich nicht annähernd vorstellen kann, wer er ist, und woher er kommt. "Katja, du bist der wundervollste Mensch, dem ich je begegnete, ich liebe dich über alles, diesseits und jenseits dieser Welt. Doch ein Leben mit mir liegt ganz sicher weit außerhalb deiner Vorstellungskraft."
Er erzählt ihr nun die ganze Geschichte, wie er zu dieser Mission gekommen ist, wer die Leute dieser Organisation sind, auch woher er stammt, und warum sie der Meinung sind, tiefgreifende Veränderungen im Dasein der Menschheit vornehmen zu müssen.
Die ersten Sonnenstrahlen treten bereits in die Bauernstube der kleinen Berghütte, als sie beschließen, ihr Gespräch zu beenden, und etwas Schlaf nachzuholen. Für Martin waren es die glücklichsten Stunden seines Lebens.
Auf dem Weg zu Professor Reimann hält Katja an einer Autobahnraststätte, um die Frühausgabe ihrer Tageszeitung zu kaufen.
"...Auch am vierten Tage nach der verheerenden Brandkatastrophe in Deutschlands größtem Genforschungsinstitut blieb die bundesweite Suche nach Dr. Martin Oberath erfolglos. Die Polizei vermutet mittlerweile einen Zusammenhang mit seinem Verschwinden, und der Gasexplosion vergangenem Sonntag....."
Katja trinkt ihren Kaffee aus, nimmt sich noch einige Brötchen für die Fahrt mit, und begibt sich wieder zu ihrem Auto, während sie weiterhin die Zeitung durchblättert. Plötzlich muß sie schmunzeln, als sie einen viel kleineren Artikel entdeckt.
"...Gestern meldeten sich mehrere Bürger in unserer Redaktion, welche UFO`s am nächtlichen Himmel beobachtet haben wollen. Der Astrologe Dr. Wilhelm Eisenach, Leiter der hiesigen Sternwarte, erklärte dazu, daß sich jedes Jahr Ende August solcherlei Meldungen häufen. Seiner Meinung nach, liegt es schlicht und ergreifend nur daran, daß zu dieser Jahreszeit vermehrt Sternschnuppen zu beobachten sind...."
Katja schaut sehnsuchtsvollen Blickes in den klaren Nachthimmel.
"Ja, die kann man wirklich gut sehen!"
Erleichtert lässt Martin die Wohnungstür ins Schloß fallen. Es ist weit nach 22 Uhr, er ist müde, abgehetzt, und durchgeschwitzt. Aber er hat es geschafft. Es ist nicht das erste mal, daß diese Situation eintritt, und er ist für solche Fälle ausgebildet worden. Doch heute war es verdammt knapp.
Langsam streift er die Jeans vom Körper und zieht das T-Shirt aus. Ein prüfender Blick in den Kleiderschrank bestätigt die durchdachte Struktur seiner Organisation. Es sind tatsächlich Wechselsachen für beinahe jede Körpergröße und beiderlei Geschlechter vorhanden. Vor etwa 10 Jahren noch, hielt Martin die Anmietung solcher Wohnungen für etwas übertrieben. Und er glaubt bis heute an das Gute im Menschen, gleichwohl die Bösartigkeiten ihm bei einer Vielzahl seiner Begegnungen nicht verborgen blieben. Diese Leute sind es, die ein harmonisches Zusammenleben um einiges schwieriger machen, als es hätte sein müssen.
Sorgenvoll betrachtet er sein Spiegelbild im geräumigen Badezimmer. Alt ist er geworden. Die Arbeit hinterläßt sichtbare Spuren und zehrt mächtig an seiner Gesundheit. Auch im Bad wurde an alles gedacht um eine gründliche Reinigung, ja sogar eine optische Veränderung durchführen zu können. Es wird wirklich schwierig sein, ihn beim Verlassen des Hauses wiederzuerkennen. Froh ist er, auf diesen Ort der Zuflucht zurückgreifen zu können. Dennoch reift der Gedanke, diesen Auftrag nicht zu vollenden. Zu sehr wird dadurch in sein Privatleben eingegriffen. Sehnsuchtsvollen Gemütes denkt er an Katja. Martin hat sich unsterblich verliebt, darf es ihr aber nie zeigen. Höflicher Abstand und ein dezent reserviertes Verhalten bestimmen sein Handeln. So, wie er es gelernt hatte, wie die Organisation es von ihm verlangt. Zu gern hätte Martin einige nette Stunden mit ihr verbracht. Er ist sich sicher, daß Katja seine Herkunft und seine Mission akzeptieren könnte, gleichwohl es für nahezu alle Menschen nicht nachvollziehbar wäre. Doch sie gehört zu jener Minderheit, welche die edlen Ziele seiner Arbeit erkennen würde. Die, entgegen der von der Menschheit deklarierten Definition von Ethik und Moral, jene Chancen sehen würde, zukünftigen Generationen ein ideales Leben in Harmonie und Liebe zu bieten. Ohne Krieg. Ohne Hass. Ohne jeglichen Egoismus und feigen Intrigen. Eigentlich Ziele, welche die Menschheit seit Jahrzehnten zu erreichen versucht. Doch wirklich bereit ist sie dazu noch lange nicht. Auch dies mußte Martin im Laufe seiner langjährigen Forschungsarbeit bitter erfahren.
"Wo hast du gestern Abend gesteckt, Martin?"
Katjas Stimme klingt besorgt, aber keinesfalls vorwurfsvoll. Mit prüfendem Blick vergewissert sie sich, daß niemand im Labor ihr Telefongespräch bemerkt.
"Der Sicherheitsdienst hat dich auch gesucht, und sich von den Typen dieser staatlichen Dingsda-Behörde einiges anhören dürfen. Die wollten dich unbedingt sprechen, und waren ziemlich ungehalten. Du hast doch keinen Ärger mit denen?"
"Eigentlich doch, Katja. Aber es geht mir gut. Diese Männer sind vom Geheimdienst. Unser Projekt ist in großer Gefahr. Sie werden versuchen, die Ergebnisse für ihre Aktivitäten einzusetzen. Nimm ein paar Tage frei, fahre zu dieser kleinen Berghütte, aber mache es unauffällig, hörst du? Und sage niemanden, wo du bist, und daß du mit mir gesprochen hast!" Martin bemüht sich, recht ruhig zu wirken, um sie nicht noch mehr zu ängstigen.
"Aber was ist denn los? Wir sind doch so kurz vor dem Durchbruch, in wenigen Tagen haben wir alles erreicht, wofür wir jahrelang gearbeitet haben. Martin, das können wir uns nicht nehmen lassen!"
Sie wird zunehmend kämpferischer. Nie würde Katja ein solches Ende ihrer gemeinsamen Arbeit zulassen.
"Ohne uns wird es ihnen nicht gelingen. Bitte, glaube mir, es ist besser jetzt einige Zeit zu pausieren."
"Ich habe Angst, Martin!"
"Erzähle Professor Reimann irgend eine Story, und verschwinde, ich melde mich später bei dir, und erkläre dir alles........ Katja?"
"Ja?"
"Ich habe dich lieb, Katja!"
"Gut, ich vertraue dir, und beeile dich bitte......Ich hab` dich auch gern!"
Seinen Herzschlag spürt Martin jetzt zunehmend stärker werden. Seine Hände zittern. Ist er eben zu weit gegangen? Aber er musste sie warnen, auch wenn es sicher nicht von der Organisation gebilligt werden wird. Er muß sich jetzt schnellstens mit ihnen in Verbindung setzen.
Die Bäume am Rande der Bundesstraße zeigen sich bereits in ihrem rotbraunen Herbstdesign. Der Wind spielt mit den Blättern, lässt diese durch die Luft tanzen. Durch die Sonne erscheint alles noch farbenfroher. Ein Anblick, der friedliche Ruhe und Ausgelassenheit vermittelt, aber auch Veränderung. Martin geniesst dieses Naturschauspiel auf seiner Fahrt bewusster als je zuvor.
Die Organisation hat die Ereignisse der letzten Tage mit Bedauern zu Kenntnis genommen, aber eine Einstellung der Aktivitäten befürwortet. Die Forschungsarbeit soll nun in eigenen Labors weitergeführt werden. Entsprechende Maßnahmen, wie sie für derartige Fälle vorgesehen sind, werden eingeleitet.
Nach gut 4 Stunden Fahrt ist Martin bei der kleinen Berghütte angekommen. In Katjas Augen kann er etwas Verzweiflung erkennen. Sie kocht ihnen einen Kaffee und bereitet das Abendessen vor. Katja sieht bezaubernd aus, und verhält sich irgendwie liebevoller als sonst. Ob das an der Bemerkung Martins bei ihrem letzten Telefonat liegt?
Später holt sie die aktuelle Tageszeitung aus der Kommode, und legt sie vor ihm auf den Holztisch.
"...Bei einer Gasexplosion vergangene Nacht wurde Deutschlands bedeutendstes Institut für Genforschung völlig zerstört. Dessen Leiter, Professor Reimann, beschrieb dieses Ereignis als tragischen Verlust für die Wissenschaft. Besonders bedauerlich sei es, da die vollständige Entschlüsselung der menschlichen Erbinformationen nahezu abgeschlossen war. Wertvolle Ergebnisse jahrzehntelanger Forschungsarbeit seien nunmehr vernichtet worden...."
Martin weicht den fragenden Blicken Katjas nicht aus, und schaut tief in ihre Augen, während er einiges erklärt. Er erzählt ihr auch, daß er einer Organisation angehöre, dessen erklärtes Ziel es sei, zukünftig entsprechende Erbinformationen endgültig zu vernichten, welche ursächlich für all diese negativen Verhaltensformen der Menschheit verantwortlich sind. Es gäbe einige Versuchsreihen, die solche Durchführbarkeit positiv bestätigten. Die technischen Vorraussetzungen dazu seien vorhanden. Alle Ergebnisse ihrer Arbeit seien an einem sicheren Ort gebracht, bevor diese notwendige Zerstörung des Instituts veranlasst wurde. Näheres zu dieser Organisation könne er aber nicht mitteilen.
Die Verwunderung über seine Ausführungen steht Katja sichtlich im Gesicht geschrieben. Sie rückt etwas näher zu ihm heran, nimmt seine Hand, und gesteht ihm, was sie empfindet.
"Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen, Martin."
Flüstert sie ihm leise ins Ohr. So sehr er sich über diese Worte auch freut, gibt er ihr dennoch zu verstehen, daß sie sich nicht annähernd vorstellen kann, wer er ist, und woher er kommt. "Katja, du bist der wundervollste Mensch, dem ich je begegnete, ich liebe dich über alles, diesseits und jenseits dieser Welt. Doch ein Leben mit mir liegt ganz sicher weit außerhalb deiner Vorstellungskraft."
Er erzählt ihr nun die ganze Geschichte, wie er zu dieser Mission gekommen ist, wer die Leute dieser Organisation sind, auch woher er stammt, und warum sie der Meinung sind, tiefgreifende Veränderungen im Dasein der Menschheit vornehmen zu müssen.
Die ersten Sonnenstrahlen treten bereits in die Bauernstube der kleinen Berghütte, als sie beschließen, ihr Gespräch zu beenden, und etwas Schlaf nachzuholen. Für Martin waren es die glücklichsten Stunden seines Lebens.
Auf dem Weg zu Professor Reimann hält Katja an einer Autobahnraststätte, um die Frühausgabe ihrer Tageszeitung zu kaufen.
"...Auch am vierten Tage nach der verheerenden Brandkatastrophe in Deutschlands größtem Genforschungsinstitut blieb die bundesweite Suche nach Dr. Martin Oberath erfolglos. Die Polizei vermutet mittlerweile einen Zusammenhang mit seinem Verschwinden, und der Gasexplosion vergangenem Sonntag....."
Katja trinkt ihren Kaffee aus, nimmt sich noch einige Brötchen für die Fahrt mit, und begibt sich wieder zu ihrem Auto, während sie weiterhin die Zeitung durchblättert. Plötzlich muß sie schmunzeln, als sie einen viel kleineren Artikel entdeckt.
"...Gestern meldeten sich mehrere Bürger in unserer Redaktion, welche UFO`s am nächtlichen Himmel beobachtet haben wollen. Der Astrologe Dr. Wilhelm Eisenach, Leiter der hiesigen Sternwarte, erklärte dazu, daß sich jedes Jahr Ende August solcherlei Meldungen häufen. Seiner Meinung nach, liegt es schlicht und ergreifend nur daran, daß zu dieser Jahreszeit vermehrt Sternschnuppen zu beobachten sind...."
Katja schaut sehnsuchtsvollen Blickes in den klaren Nachthimmel.
"Ja, die kann man wirklich gut sehen!"