Allein

Es war kalt und der Wind peitschte ihr ins Gesicht. Sie fror, sie war allein. Mit den vor sich verschränkten Armen wickelte sie sich noch fester, noch mehr in den Mantel. Sie lief über die Brücke, über den Fluss. Sie suchte nach Wärme, Geborgenheit, aber nicht auf der Brücke, dort war es kalt, nass und windiger als zwischen den Häusern. Der Wind zerrte an den Stahlträgern, die Brücke schwankte. Liefen ihr Tränen oder Regentropfen über die Wangen? Sie war allein auf der Brücke, auch sonst war keiner da. Ihre Haare waren schon nass vom Regen, ihre Füße kalt vom Wind, ihre Arme schmerzten schon. Das Wasser des Flusses war ruhig, still rollte es in Richtung Westen, Richtung Meer, keiner konntes es aufhalten, nein, auch sie nicht.
Sie war allein, ihr war kalt.
 



 
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