Als Moses

Alo Isius

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Als Moses den Berg bestieg, um mit Gott, dem alten Mann, die ewigen Gesetze auszuhandeln, war auch er schon etwas älter und entsprechend tüttelich. Kein Wunder also, dass ihm beim Abstieg vom Gipfeltreffen zufällig(?) die Mehrheit der in Stein gemeißelten göttlichen Gebote in “die Schlucht der Vergessenheit“ gefallen sind.
Seitdem sind Generationen von Rechtsgelehrten damit beschäftigt, die geretteten zehn Gebote auf eine angemessen göttliche Anzahl (annähernd unendlich) zu ergänzen.
Einen gewissen Erfolg können den Experten der Rechtskunde – den sog. Schwarzkitteln – nur ein paar böswillige Neidhammel absprechen.
Heute können aber alle, die noch begeistert ums goldene Kalb herum tanzen, beglückt feststellen, dass sich die Anzahl ursprünglich vorhandener Gebote (10), Verbote, Verordnungen etc. bereits um mindestens die Potenz einhundert (10¹ºº) vermehrt hat.
Aber, es gibt noch unendlich viel zu tun...
Herr, steh’ uns bei und gib unseren Gesetzgebern die Kraft und die Herrlichkeit, ein paar offenkundige Gesetzeslücken zu schließen, bzw. zu reformieren. Eine eindeutige gesetzliche Quotenregelung für Verrückte* in Parlamenten und Kabinetten ist längst überfällig.
Wie bitte, da säßen eh schon genügend drin. Das haben jetzt aber Sie gesagt, Mister Smith-Müller. Ach, das soll der alte Mann, Ihr oberster Chef, der Göttliche gesagt haben? Verstehe: nur sein unfehlbarer Stellvertreter. Wer auch immer, verehrter Herr Glaubenskongregator, es gesagt haben mag, irgendwie scheint da ja etwas Wahres dran zu sein...
Trotzdem meine ich: ein neues Gesetz muss her, sonst schreiben uns am End die Brüsseler Ochsen auch noch vor, wie viele Idioten** in unseren deutsch-föderal-istischen Regierungen und Parlamenten zu sitzen haben. Aber das können wir doch wohl noch immer am besten selbst bestimmen; und selbstverständlich sowieso viel besser als alle europäischen Diletttanten und Dilettonkels zusammen. Oder?
Wie bereits gesagt: es gibt noch unendlich viel zu tun, packen wir’s an!


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*+**
Anmerkung des Lektors: „Politically correct muss es natürlich ’geistig Behinderte’ heißen. Aber AI ist nun mal ein lutherischer Verbal-Terrorist.“
 

Garde

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Hallo Alo Isius,

deine Text hat was. Die Idee ist sehr gut, nur in meinen Augen nicht perfekt umgesetzt.
Den Einstieg finde ich gut,

- Seitdem sind Generationen von Rechtsgelehrten damit beschäftigt, die geretteten zehn Gebote auf eine angemessen göttliche Anzahl (annähernd unendlich) zu ergänzen.
Einen gewissen Erfolg können den Experten der Rechtskunde – den sog. Schwarzkitteln – nur ein paar böswillige Neidhammel absprechen. -

Hier ist für mich der erste Stolperer drin. In meinen Augen müsste hier stehen, - können selbst die böswilligen Neidhammel nicht absprechen -. Sonst ist es nicht mehr rund mit dem was folgt.

Bis hierhin sprach der Erzähler von den Schwarzkitteln und nun:

- Herr, steh’ uns bei und gib unseren Gesetzgebern die Kraft und die Herrlichkeit, ein paar offenkundige Gesetzeslücken zu schließen, bzw. zu reformieren. Eine eindeutige gesetzliche Quotenregelung für Verrückte* in Parlamenten und Kabinetten ist längst überfällig. -

Wer spricht hier? Ist nun der Erzähler einer von ihnen. Das hat mich sehr irritiert. Ich würde den ganzen Text aus dieser Perspektive schreiben.
Noch ein bisschen mehr Schwung, vielleicht ein kleines überflüssiges Gesetz, wie gesagt der Text hat was.
LG
Garde

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