Als ich groß war...

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Als ich groß war...

Ach, sie haben mich alle so geliebt
aus ihrem sehnsuchtsvollen Gestern
und sie begrüßten mich
wie einen lang Ersehnten
mit blauer Leidenschaftlichkeit.

So kam ich als Gruß
aus der einsamsten all ihrer Stunden
geboren, gestorben
und niemals gewesen.
Und sie legten sich nieder
als Sternenstaub
weich in meine Ewigkeit.

Und hielten mir mit bebenden Händen
ihr Heiligstes entgegen.
Und bäumten sich auf
mit wilder Gebärde
und schmiegten sich an
und ließen sich los
und riefen und lauschten
ohne ein Halten und ohne ein Fassen
und wurden als ein Gebet
in die Fülle entlassen.

Sie haben sich mir als Geschenk geweiht
und ich schenkte ihnen sich selber
als Erblühende wagten sie bang
und all ihr Sein war ängstliche Bitte
ein silberner Tropfen in nächtlicher See.

Und sie schöpften aus meinem Alles
und tranken und aßen sich satt.
Ich aber wurde weich wie eine Welle
wissend um das Erwachen.
 



 
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