Alter Mann

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Walther

Mitglied
Alter Mann


Mit den lieben langen Jahren
Ist’s ihm ins rechte Knie gefahren.
Das linke knackt beim Gehen auch.
Das Leben ist ein Graus, ein Schlauch.

Das Silber wächst ihm an seinem Kopf.
Er hat ja noch den eignen Schopf!
Manch andrer hat den breiten Scheitel.
Er ist nicht wirklich richtig eitel.

Den Gürtel dehnt ein rechter Kessel.
Beim Setzen knarrt der Fernsehsessel.
Beim Treppensteigen quillt der Schweiß,
Und in der Sonne wird’s ihm heiß.

Wie er die Jungen doch beneidet!
Wie schwer er an dem Schicksal leidet!
Er setzt sich hin, lehnt sich zurück.
Sinnieren geht noch, welch ein Glück!

Werd' langsam alt, sagt sich der Mann,
Freut sich, dass er noch klagen kann:
Denn dem, der viel zu jung gestorben,
Dem ist selbst dieser Spaß verdorben.
 
H

Heidrun D.

Gast
Na,

ganz so schlimm wird es ja wohl noch nicht sein, du alternder Gralsritter ... ;) (Jetzt komm mir nur nicht wieder mit LyrI!).-

Das Gedicht ist von leichter Melancholie getragen, wie sie unserer Altersgruppe ja auch gut zu Gesichte steht, wenn sie auch nicht alle gleichermaßen drückt.

Bei der ersten Strophe habe ich ein kleines rhythmisches Problem. Wäre:

[blue]In vielen und auch langen Jahren[/blue]
Ist’s ihm ins rechte Knie gefahren.
Das linke knackt beim Gehen auch.
Das Leben ist ein Graus, ein Schlauch.

Das Silber wächst ihm auf dem Kopf
er hat ja noch den eignen Schopf!
Manch andrer hat den breiten Scheitel.
Er ist nicht wirklich richtig eitel.

Den Gürtel dehnt ein rechter Kessel.
Beim Setzen knarrt der Fernsehsessel.
Beim Treppensteigen quillt der Schweiß,
Und in der Sonne wird’s ihm heiß.

Wie er die Jungen doch beneidet!
Wie schwer er an dem Schicksal leidet!
Er setzt sich hin, lehnt sich zurück.
Sinnieren geht noch, welch ein Glück!

Werd' langsam alt, sagt sich der Mann,
Freut sich, dass er noch klagen kann:
Denn dem, der viel zu jung gestorben,
Dem ist selbst dieser Spaß verdorben.
nicht besser?

Dir liebe Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Alter Mann


Tja, nach den ganzen langen Jahren
Ist’s ihm ins rechte Knie gefahren.
Das linke knackt beim Gehen auch.
Das Leben ist ein Graus, ein Schlauch.

Das Silber wächst an seinem Kopf.
Er hat ja noch den eignen Schopf!
Manch andrer hat den breiten Scheitel.
Er ist nicht wirklich richtig eitel.

Den Gürtel dehnt ein rechter Kessel.
Beim Setzen knarrt der Fernsehsessel.
Beim Treppensteigen quillt der Schweiß,
Und in der Sonne wird’s ihm heiß.

Wie er die Jungen doch beneidet!
Wie schwer er an dem Schicksal leidet!
Er setzt sich hin, lehnt sich zurück.
Sinnieren geht noch, welch ein Glück!

Werd' langsam alt, sagt sich der Mann,
Freut sich, dass er noch klagen kann:
Denn dem, der viel zu jung gestorben,
Dem ist selbst dieser Spaß verdorben.
 

Walther

Mitglied
Hallo Heidrun,

ich habe den ersten Vers etwas geändert. Dein Vorschlag enthielt das 2. "auch" in dieser Strophe, das war mir dann doch zu gefährlich. :) Danke für den Hinweis.

Lieber Gruß W.

Hi Oliver,

ein Spaß auf eigene Kosten schadet niemandem. Und macht am leichtesten schmunzeln.

Danke und bester Gruß

W.
 

Walther

Mitglied
Hallo Ihr Lieben,

ich habe schomma meinen Vorrat an Papiertaschentüchern gesichtet. Ihr könnt mit dem Weinen anfangen, es reicht für alle! :)

Gruß W.
 

Walther

Mitglied
So ein Blitzguß bei diesem Wetter entspannt und beruhigt. Und bei diesem Inhalt kommt echtes Urlaubsfeeling auf. Ist ja leicht salzig. :)
W.
 



 
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