Altersunterschied

pilgrim969

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Altersunterschied

Bin ich zu alt
bin ich zu jung
für wen
für dich
für mich
für irgend jemand sonst
in Gedanken
Gefühlen
oder in dem was ich tu

Jedes mal ein anderes Alter
jedes mal andere Fragen
jedes mal der Blick in mich
und morgen einen Tag jünger
denn so alt wie zuvor
werd ich nie mehr sein!

Und so muss die Antwort sein:
niemals zu alt
niemals zu jung
zumindest nicht für mich.


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aus Erinnerung an Morgen (1997 - 1.2000)
 

Feder

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Lieber Pilgrim,
eine weise Einstellung. Solange du lebst, mit und in dir, bist du für nichts zu jung, für nichts zu alt. Nie zu jung, um nicht zu sagen, das hier ist nichts für mich, auf Zukunft zu sehen, nicht zu alt um zu sagen, den Weg will ich nicht versuchen zu gehen. Wenn man keine Wünsche mehr hat, keine Hoffnungen, keine Träume, lebt man nicht mehr. Also stimmt deine Einstellung. Du spürst Leben.

Lb. Grüße, Feder
 

pilgrim969

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Obiges Gedicht ist für eine Frau entstanden, die einiges jünger ist als ich.
Als ich sie kennen lernte, hatte ich diese Einstellung nicht,
ich hatte Angst, dass ich schon aufgehört habe mein Leben bewußt zu leben.
Doch gerade sie erst hat mir gezeigt was in mir noch alles lebt.
Und ich glaube - auch wenn wir uns mal aus den Augen verlieren - dass ich ihr das niemals vergessen werde können
Manchmal ist es gut jemanden zu finden der einen ein wenig aufmerksam macht dass man noch immer seinem Weg folgt,
den man schon lange verlassen zu haben glaubte ...
 

Feder

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ich verstehe sehr gut, was du meinst. Es gibt Menschen, die vergißt man nie. Sie hinterlassen etwas, während sie etwas mitnehmen. Das verbindet - über Jahre hinweg. Ein Begriff der hier paßt wäre "zeitlos"!

Lb. Gruß,
Feder
 

pilgrim969

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Ich nehme aus dieser Freundschaft - noch dauert sie an - viele schmerzliche Erinnerungen mit,
aber ich möchte sie trotz allem niemals mehr missen
Und gerade diejenige, die mir hier soviel gibt hat sich schon gefragt was sie mir überhaupt gibt!
Die meisten meiner im letzten Jahr entstandenen Texte habe ich aus Gedanken und Gefühlen geschrieben,
die ich wegen ihr hatte. Und dann fragt sie sich sowas!
Vielleicht verstecke ich mich in und hinter meinen geschriebenen Worten manchmal zu sehr.
Und andere können mich selbst gar nicht mehr so deutlich erkennen ...
 

Feder

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Tja, wenigstens weiß sie, dass du ihretwegen schreibst. Ich habe meine Gefühle im stillen Kämmerlein geschrieben. Selbstverarbeitung entstand. Das Selbst bis fast zur Perfektion verdrängt und dann: plötzlich aufgewacht und festgestellt, dass ich tatsächlich alles verarbeitet hatte und dabei das Gefühl, welches verarbeitet wurde, verloren.

Lb. Gruß,
Feder
 

pilgrim969

Mitglied
Ja sie weiß es, allerdings habe ich ihr das auch erst nach etwa drei Monaten gesagt,
obwohl sie manche meiner - auch wegen ihr entstandener Texte - schon vorher kannte.
Auch ich schreibe zuerst für mich allein, allerdings gehe ich immer öfter
mit meinen Gedanken zu meinen Gefühlen auch an die betroffenen Personen heran (zugegeben nicht immer)

Eigentlich irgendwie traurig, wenn du schreibst, dass du die Gefühle bis zum Verlust derselben verarbeitest.
Ich schaffe es zwar auch mich ein wenig zu distanzieren wenn ich darüber schreibe,
aber erst nach sehr langer Zeit, denn zuerst tauche ich gerade durch das Schreiben
in meine Gefühle intensiver ein als ich sie zuvor meist erlebt habe!
 

Feder

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Das Gefühl dauerte fast ein Jahrzehnt. Man ist nicht mehr offen, für eine andere Verbindung, wenn man es immer mit der Gegenwart vergleicht, denn man neigt dann dazu, es zu idealisieren oder den Menschen, der dahinter steht und letztlich doch nicht zu einem stand.
Ich habe, auf den Punkt gebracht, denjenigen nicht vergessen können, der Auslöser hierfür war. Aber die Sache war sinnlos, denn er mußte sich entscheiden. Er entschied sich für mich, aber zu spät, als dass ich noch an Zukunft glauben konnte.
Das war der Zeitpunkt, wo ich freundschaftlich an ihn denken konnte, seine ständige Präsenz in meinem Kopf und im Herzen unter dem Stichpunkt "Liebe in Gegenwart und Zukunft" verarbeitet hatte. Das war wichtig, ich wäre sonst innerlich daran kaputt gegangen.
 

Feder

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Jetzt musste ich über dein Grinsen grinsen und erst mal nachschauen, warum du grinst

Zu jung für eine Beziehung - naja, man muß ja nicht im Kindesalter schwerwiegende Zukunftsentscheidungen treffen :), das habe ich hier auch nicht gemeint.
Zu alt vielmehr, sollte man für wirkliche Gefühle nie sein. Wer ist schon erwachsen? Der mit 20, der mit 30, der mit 40? Ich kenne 50jährige, die immer noch nicht wissen, was sie wollen. Zu jung oder zu alt ist man nie für ein wirkliches Gefühl, wenn man zu den Menschen gehört, die rückhaltlos Liebe empfinden und zurückgeben können. Das meinte ich.
Jetzt grins bloß nicht wieder :)).

Gruß,
Feder
 

pilgrim969

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Idealisieren? Nun, dieses Wort kenne ich. Denn es wurde mir schon manchmal vorgeworfen, genau das zu tun
Und zwar meistens von den Personen, die ich angeblich idealisierte.
Es schade, wenn der andere sich zu lange Zeit lässt. Denn auch wenn die Liebe an sich zeitlos ist
so ist doch der Glaube an eine Chance diese Liebe zu leben nicht ganz so zeitlos
(auch wenn man gerne manchmal daran glauben möchte)

Bezieheungen finden nicht im Kopf statt - das ist antürlich richtig, aber man lässt sich zu oft zu stark davon beeinflussen
(weitere Gedanken dazu mache ich mir auch in meinem Gedicht Zeitfern)

Und zu jung möchte ich gar nicht weiter differenzieren. Denn man ist immerso jung wie man sich fühlt.
Ind ich kenne Menschen die 10 Jahre jünger sind als ich und bedeutend reifer (auch für eine Beziehung) sind als ich
und auf deranderen Seite kenne ich Leute, die das mit deutlich mehr Jahren auf dem Buckel noch immer nicht sind - und vielleicht auch nie sein werden
Erwachsen zu sein - was bedeutet das eigentlich?
Seine Entscheidungen selber zu treffen - es gibt 16-jährige, die ihre Entscheidungen schon selber treffen müssen - sind die alle schon erwachsen?
Und es gibt auch 50-jährige, die sich jede Entscheidung abnehmen lassen - sind diese noch immer nicht erwachsen?
 

Feder

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Auf den Punkt gebracht:
Im Grunde weiß jeder, wo er steht. Inwieweit er seiner "inneren Stimme" vertrauen darf oder nicht, was er in der Lage zu schaffen ist, selbst wenn die Kraftreserven gar nicht mehr so üppig sind.
Wer das erkannt hat, darf sich erwachsen nennen. Der eine ist es früher, der andere später.

Ich wußte bereits relativ früh, was ich will und womit ich im Leben zurecht komme. Aus diesem Grund heraus habe ich mich auch bereits mit 18 Jahren auf eigene Füße gestellt.
Was man nie wissen kann und somit ich auch nicht, wieviel man dem Gegenüber zutrauen darf. Wenn es ein Fehler ist, der Liebe seines Gegenübers blind zu vertrauen, mag das der Fehler eines Herzmenschen sein.
Älter geworden, vertraue ich aber immer noch dem Herz, auch wenn ich nicht mehr "blind" genug bin, wenn es darum geht, meine Existenz für den anderen in Frage zu stellen.
Und jetzt folgt vielleicht eine Unlogik: TROTZDEM bin ich in der Lage, mich mit Haut und Haaren zu verlieren. Das sagt mein Inneres.
So! Jetzt ist entweder das Herz nicht lernfähig oder nur der Kopf etwas vorsichtiger als früher. Was mir das persönlich zeigt ist; ich bin vom Grund her die geblieben, die ich immer war und das finde ich positiv.

Dein Gedicht "zeitfern" werde ich mir gleich einmal ansehen.
 



 
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