Am Ende

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Monochrom

Mitglied
Am Ende

Nichts ist unmöglich.
Das bedeutet, dass Nichts nicht möglich ist.
(-angenommen, es wäre etwas-)

Du vergräbst den Kopf im Sand,
im Schoß / einer Mutter,
um in Wärme zu weinen.
Tränen benetzen Dich,
(Eigene? sind sie Dein Eigen?)
vielleicht ein Anfang.

Meistens wird es / nicht bemerkt,
denn es wird / weiter gegangen,
mit unschlüssigen Schulterblicken;
Jeder wertet, es überschneidet sich,
gilt / gilt nicht.

Es funkelt überall, Irrlichter,
wenn Du / Augen schließt.
(Sind es Deine?)
Das Unerwartete lockt,
ein Schicksal aus dem Versandhaus,
eine treffende, zaghaft überzeugende Lüge.
Es gibt auf der Suche nach Innenseiten
weitere Lösungen: Dies sind die Ebenen,
in denen erlebt wird.

Die Nacht schläft nicht,
umrauscht Dich als Opfer,
zu allem bereit, für nichts offen.
(Nichts ist Alles!)
Gewalt ist schnell erreicht,
öffnet alle Türen, schließt offene.
Leiden ist Luxus,
aber kostenlos, lässt sich verkaufen, ist umsonst.

DieWutvergehtmitVerstehenderUnabänderlichkeit
wennauchdieTränensäckeeinenAusdruckhabenals
obihreAdernmitC4spielendjedenKofferfüllen-

Ein weiß gekachelter Gang, Risse in der Decke,
gelbe Türen, gestrichenes Holz, hinter dem
Tod geatmet wird. Vorne Schilder an Kreuzungen,
die keiner lesen kann. Schon am Anfang nicht.
Die Gerichte sind nie weit entfernt,
im Herz, wie im TV,
der Hammer fällt, alles ist verteilt, keiner ist zufrieden.
Auch dafür gibt es keine Hölle,
nur ein Grinsen, das mich von jeher besser in Ruhe gelassen hätte.
(Diese Wahrheit!)

Eine kleine Kapelle, Licht
fällt aus den Schatten
nicht einsehbarer Fenster, alte Menschen knien
auf dem Steinfußboden. Kerzen
neben dem Altar, eine davon für Dich,
aber Du hast vergessen, wer das war.
 
O

orlando

Gast
Hallo Monochrom,
aufgrund deiner zahlreichen Zäsuren (/) zwingst du den Lesern Pausen auf, was dir wichtig zu sein scheint, um dem Gedankenfluss des Schreibenden gerecht zu werden. Ich finde sie eher störend: Allzuviele "Spielereien" überfrachten einen Text leicht, zumal philosophische Betrachtungen ohnehin die natürlichen Gegner der Poesie sind und deine Leser schnell ermüden lassen.
Eine andere (zusätzliche?) Möglichkeit wäre es, das lange Gedicht in sich mehr zu strukturieren. In etwa:

Am Ende

Nichts ist unmöglich.
Das bedeutet, dass Nichts nicht möglich ist
- angenommen, es wäre etwas.

I.
Du vergräbst den Kopf im Sand,
im Schoß einer Mutter,
um in Wärme zu weinen.
Tränen benetzen dich,
(Eigene? sind sie dein eigen?)
vielleicht ein Anfang.

Hier könntest du die Betonung des Ichs m.E. ruhig etwas abmildern, indem du die Großschreibung herausnimmst.

Meistens wird es nicht bemerkt,
wird weiter gegangen,
mit unschlüssigen Schulterblicken;
Jeder wertet, [blue]alles[/blue] überschneidet sich,
gilt / gilt nicht.

Für mich die einzige Stelle, an der die innere Zäsur für mich Sinn macht.

Es funkelt überall, Irrlichter,
wenn du die Augen (sind es deine?)
schließt.
Das Unerwartete lockt,
ein Schicksal aus dem Versandhaus,
eine treffende, zaghaft überzeugende Lüge.
Es gibt auf der Suche nach Innenseiten
weitere Lösungen: Dies sind die Ebenen,
in denen erlebt wird.

II.
Die Nacht schläft nicht,
umrauscht Dich als Opfer,
zu allem bereit, für nichts offen.
(Nichts ist alles!)
Gewalt ist schnell erreicht,
öffnet alle Türen, schließt offene.
Leiden ist Luxus,
aber kostenlos, lässt sich verkaufen, ist umsonst.


III.
DieWutvergehtmitVerstehenderUnabänderlichkeit
wennauchdieTränensäckeeinenAusdruckhabenals
obihreAdernmitC4spielendjedenKofferfüllen-

Ein weiß gekachelter Gang, Risse in der Decke,
gelbe Türen, gestrichenes Holz, hinter dem
Tod geatmet wird. Vorne Schilder an Kreuzungen,
die keiner lesen kann. Schon am Anfang nicht.
Die Gerichte sind nie weit entfernt,
im Herz[blue]en[/blue], wie im TV,
der Hammer fällt
alles ist verteilt, keiner ist zufrieden.
Auch dafür gibt es keine Hölle,
nur ein Grinsen, das mich von jeher besser in Ruhe gelassen hätte.
(Diese Wahrheit!)

Eine kleine Kapelle, Licht
fällt aus den Schatten
nicht einsehbarer Fenster, alte Menschen knien
auf dem Steinfußboden. Kerzen
neben dem Altar, eine davon für Dich,
aber Du hast vergessen, wer das war.
In seiner Gesamtheit gefällt mir das Gedicht sehr. Aber wie gesagt: Für meinen Geschmack ein wenig zuviel Pli Pli und noch zu wenig Struktur.
Hoffentlich konnte ich dir deutlich machen, was ich meine ...

Interessierte Grüße
orlando
 

Monochrom

Mitglied
Hi,

ich finde den Vorschlag gut, den Du gemacht hast. Die Zäsuren sind für mich jedoch durchaus sinnvoll. Vielleicht etwas tief angelegt, hmm, da muss ich mal nachdenken.

Ich behalte das im Blick, und setze mich auch nochmal dran.

Problem ist, dass der TExt dann die Reihe verlässt, in der er sich befindet, aber vielleicht will er das.

Danke,
Monochrom
 

Perry

Mitglied
Hallo Monochrom,

eine Spruchweisheit zu hinterfragen, ist ein möglicher, wenn auch sehr allgemeiner Ansatz einen lyrischen Text zu reflektieren.
Aus den angeführten Bildern lese ich ein Hinterfragen der Vergänglichkeit (Tränen, Opfer, Gewalt, Kapelle).
Hängengeblieben bin ich an der Formulierung
"ein Schicksal aus dem Versandhaus",
die mir etwas profan erscheint (gewollt?) inmitten der philosophischen Wägungen.
Die "zusammengeschriebene" Strophe fällt aus dem Rahmen. Ich denke sie mir als Stilmittel für eine plötzliche Erkenntnis.
(Allerdings würde ich "mitVerstehenderUnabänderlichkeit" verstehender klein schreiben).

Gern Reingeschaut!
LG
Manfred
 

Monochrom

Mitglied
Am Ende (neue Version)

Am Ende

Nichts ist unmöglich.
Das bedeutet, dass Nichts nicht möglich ist,
angenommen, es wäre etwas.

Du vergräbst den Kopf im Sand,
im Schoß einer Mutter,
weinst in der Wärme.
Tränen benetzen Dich,
sind sie Dein Eigen?
- Vielleicht ein Anfang.

Meistens wird es nicht bemerkt,
weiter gehen Deine Fragen,
mit unschlüssigen Schulterblicken;
jeder wertet, es überschneidet sich,
gilt / gilt nicht.

Es funkelt überall, Irrlichter,
wenn Du Augen schließt,
die nicht bekannt sind.
Das Unerwartete lockt,
ein Schicksal aus dem Versandhaus,
eine treffende, zaghafte, überzeugende Lüge.
Es gibt auf der Suche nach Innenseiten
weitere Lösungen: Dies sind die Ebenen,
in denen erlebt wird.

Die Nacht schläft nicht,
umgarnt ihre Opfer,
zu allem bereit, für nichts offen.
(Nichts ist Alles!)
Gewalt ist schnell erreicht,
öffnet alle Türen, schließt offene.
Am Morgen ist Leiden ein Luxus,
aber kostenlos, lässt sich verkaufen, ist umsonst.

diewutvergehtmitverstehenderunabänderlichkeit
wennauchdietränensäckeeinenausdruckhabenals
obihreadernmitc4spielendjedegemeinschaftsprengen

Ein weiß gekachelter Gang, Risse in der Decke,
gelbe Türen, gestrichenes Holz, dahinter
wird Tod geatmet. Vorne Schilder an Kreuzungen,
die keiner lesen kann. Schon am Anfang nicht.
Die Gerichte sind nie weit entfernt,
im Herz, wie im TV.
Alles ist verteilt, keiner ist zufrieden.
Auch dafür gibt es keine Hölle,
nur ein Grinsen, meine Wahrheit,
die nach den Lehren gelogen ist.

Eine kleine Kapelle, Licht
fällt aus den Schatten
nicht einsehbarer Fenster, alte Menschen knien
auf dem Steinfußboden. Kerzen
neben dem Altar, eine davon für Dich,
aber Du hast vergessen, wer das war
 



 
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