Am Morgen danach

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Gerd Geiser

Mitglied
Wenn der kleine Zebrafink
dir erscheint in grellem Pink
und du denkst, was macht der Dödel
morgens da am Meisenknödel?

Und wieso hat dieses Tier
nun zwei Beine und nicht vier?
War´s nicht so, dass Gott es schuf
für Parterre und mit Huf?

Ist das jetzt die letzte Strophe
vor der Klimakatastrophe?
Weiß es was, was ich nicht weiß?
Scheint die Sonne schon so heiß,

dass es metamorph gewandelt
in Vorausschau hat gehandelt,
weil das Wasser überlappt
und schon in den Garten schwappt?

Wenn dich diese Fragen quälen
und dir die Gehirnhaut schälen,
dann, mein Freund, war eine Tüte
letzte Nacht von schlechter Güte.
 
L

label

Gast
Hallo Gerd Geiser

sehr vergnüglich

bei der Tüte bin ich zunächst gestolpert

- das liegt wohl an meiner Erfahrungswelt -

letztendlich habe ich es doch begriffen ;-)

liebe Grüße
label
 
H

Heidrun D.

Gast
Wieda janz herrlich!

An deinen Gedichten schätze ich besonders den Esprit, der immer & überall gegenwärtig ist. Und natürlich die bildschöne Sprache, beispielsweise das "überlappende" Wasser ...

Liebe Grüße
Heidrun
 

HerbertH

Mitglied
klimakterisch und hysterisch,
kariös und generöser
golddurchwirkt und ganz ätherisch
wird der Gute dann ein Böser


am Morgen danach


oder so :D
 

Vera-Lena

Mitglied
Die Pointe ist Klasse und die ganzen sorgenvollen Überlegungen ebenfalls.

"Meisenknödel sind für alle da" :D

Liebe Grüße von Vera-Lena, die gespannt auf ihre Metamorphose wartet.
 

Herbstblatt

Mitglied
Wie du diese doch schwerwiegenden Überlegungen so toll ins Versmass bekommen hast, ist schon genial.

Und richtig schön die Pointe mit der Tüte.

Mir hats richtig gut gefallen!
 

viktor

Mitglied
hallo gerd,
ich bewundere und genieße deine skurrilen texte, so auch diesen hier.
(das absolute highlight für mich: "Kurze Begegnung mit Blickkontakt", das ist Große Kunst!!!)
eine kleine kritik gestatte ich mir dennoch. es tauchen ab und an wortinversionen auf, die vermeidlich sind (ich bin halt ein formalneurotiker...)
liebe grüße
viktor
 

Gerd Geiser

Mitglied
In der Tat, Victor, ich weiß um diese Schwäche und arbeite dran. Ein blöder Dreher des Reimes wegen, und schon ist es nicht mehr schön. Aber man lebt von der Hoffnung.

Dir einen lieben Gruß,
Gerd
 

presque_rien

Mitglied
Ja, ein sehr hübscher Schmunzler. Man braucht aber keine Tüte, um dieses Gefühl zu kennen, dass man sich plötzlich dabei ertappt, dass die Gedanken unkontrolliert in eher skurrile Gefielde gewandert sind. Und man sich fragt, wie um alles in der Welt die Neuronenverknüpfungen DA hingelangt sein können.. *sigh*

Lg presque
 



 
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