Am Rande der Nacht

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Dorothea

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

da sag ich nur sehr schööööön! :)
Die Ufer muss man sich immer erfinden, wie schön gedacht und gesagt.
Liebe Grüße.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Dorothea,

na das freut mich, dass Dir der Text zusagt.:)
Ja, die Zukunft sollte man sich immer positiv ausmalen.

Danke für Deine Antwort und noch einen schönen herbstlichen Nachmittag!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
S

Sandra

Gast
Hallo Vera-Lena,

Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich, aber das ist für mich Poesie. Mondblumen, wundgepflückt, frühwache Morgenlicht sind sehr zärtliche Beschreibungen, die ich sehr mag und die mich sehr stimmungsvoll mit an den Rand deiner Nacht ziehen.

Sehr schön :)
LG
Sandra
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Sandra,

das freut mich, dass Du Dich in diesen Text hineinfühlen kannst.
Danke für Deinen Kommentar!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
E

El Lobo

Gast
"uns ein Ufer erfindet"

Liebe Vera-Lena,

uns ein Ufer *erfindet*?

Mit diesem Begriff kann ich leider nix anfangen, klärst Du mich bitte auf?

LG El Lobo
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo El Lobo,

nun bittest Du mich, das Unsagbare in Worte zu bringen. Das ist ja das Reizvolle an lyrischen Texten, dass sie eine Mitteilung zwischen den Zeilen machen können. Als Leser kann man sich manchmal selbst ein paar Sätze, die dann vergleichsweise prosaisch sind, dafür zurechtlegen, aber den eigentlichen Kern trifft man damit doch nicht, zumal solche sprachlichen Elemente innerhalb eines lyrischen Textes oft auch mehrdeutig sind.

Was könnte es nun bedeuten?

Es könnte bedeuten, dass die Beiden nur in der Dunkelheit, und dem schimmernden Mondlicht das empfinden können, was ihnen das Dahinströmen in dem Fluss schenkt, und dass sie bei Tage sich etwas Neus ausdenken müssen, was ihnen ein Vergleichbares an gemeinsamem Erleben schenkt.

Das ist hier hineinprojeziert in das Morgenlicht, das ein neues Ufer erfindet. Also eigentlich müssen die Beiden etwas erfinden, um auch am Tage miteinander glücklich zu sein.

Ich hoffe, dass ich Dir das "erfindet" verdeutlichen konnte.
Danke für Deine Frage!:)

Liebe Grüße von Vera-Lena
 
E

El Lobo

Gast
Liebe Vera-Lena,
danke für Deine einfühlsame Erläuterung.
wünsche Dir noch einen schönen Tag, LG El Lobo
 
M

mirami

Gast
Hallo Vera-Lena,

voller Poesie und überhaupt nicht verkitscht. Der Wechsel zwischen Leidenschaft und Ruhe gefällt mir sehr. (z.B. das passive “zublühen“ und aktive “wundpflücken“ ebenso die Formulierung “Lass uns in den Fluss steigen dort, wo er reißend ist“ und das anschließende ruhige “hinströmen“).
Wirklich ein wunderschönes Liebesgedicht! Auch der Titel ist passend und ausdrucksstark.

Lieben Gruß
mirami
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe mirami,

es freut mich sehr, dass Du die von Dir bezeichneten Dinge in dem Text gefunden hast. Ja, da war so viel passiert, da hat jemand so mühsam das Dunkel durchdringen müssen,und dann schenkt er das gefundene Licht seiner Geliebten.

Ich nehme an, das mich dieses Thema noch länger beschäftigen wird, und wenn schon gleich beim ersten Anlauf etwas deutlich werden konnte, macht mich das glücklich.

Danke für Deine Antwort!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
H

hazweio

Gast
ein sehr eindrucksvolles Bild, zeichnen deine Worte.
für mich stimmig und rund.
LG Lothar
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Lothar,

das freut mich, wenn Du diesen Text als stimmig empfinden kannst.
Danke für Deine Antwort!:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Svalin

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

Auf mich wirkt der Text ein wenig vermittelt, zurückhaltend. Das Geschehen selbst ist nach meinem Empfinden beim Küssen stehen geblieben, dem sich mit

> Lass uns in den Fluss steigen [...] bevor noch

nur ein Sehnen anschließt, ein offengelassenes Wünschen, letztlich eine Projektion, die ihrem Wesen nach eher distanziert, betrachtend, unbeteiligt wirkt:

> Lass uns [...] hinströmen durch [...] das lachende Glucksen im Ohr

Ich verstehe diese Fluss-Metapher hier als ein mit- und ineinanderfließendes Erleben beider, von dem sie sich forttragen lassen. Also eine zusammenschmelzende Wahrnehmung, die in sich vielleicht eine viel spürbarere Intensität transportieren könnte:

Am Rande der Nacht

Mondblumen flichtst du in mein Haar,
aus der Finsternis dir zugeblüht.
Nun kann ich dich anschauen,
[blue]nehme[/blue] deine wundgepflückten Hände[blue]:[/blue]

[blue]Komm,[/blue] lass uns in den Fluss steigen
dort, wo er reißend ist,

hinströmen [blue]unter dem[/blue] glänzenden Schwarz,
[blue]als[/blue] lachendes Glucksen im Ohr
[blue]und[/blue] Rauschen in unseren Gliedern
[blue]bis[/blue] das frühwache Morgenlicht

uns [blue]zum Delta wird[/blue].

Viele Grüße
Martin

P.S.: Das Delta als Vorschlag für ein Verlöschen, Verebben, Versanden. Ufer impliziert mehr ein Durchqueren von Weiterfließendem, finde ich.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Martin,

Deine Vorschläge sind wirklich gut, und ich könnte sie augenblicklich übernehmen.

Aber der Fluss ist die Aare, und das geht so: Man fährt einige Kilometer in einen Vorort von Bern. Dort steigt man in den Fluss, der so reißend ist, das man wie auf einer Achterbahn dahingeströmt wird. Wenn Du am Ufer stehst , kannst Du hören, wie die Menschen vor Freude glucksen, die immer in Gruppen dort hingehen, denn man parkt ein Auto in Bern, mit dem anderen fahren alle zu diesem Vorort. Mitten in Bern gibt es eine Stelle, da sind Pfähle in den Fluss gerammt. Wenn man es schafft, kann man sich daran festhalten und an das Ufer gelangen. Später steigen wieder alle in das dort parkende Auto und holen das Auto aus dem Vorort wieder zurück.

Dieses Erleben hatte ich vor Augen, als ich von dem reißenden Fluss sprach, aber ich habe es, wie Du schon geschrieben hast, auch als Metapher verwenden wollen für ein gemeinsames Dahinsrtrömen, dass zwei Menschen miteinander haben können,und da gibt es nun viele Deutungsmöglichkeiten. Vor allem aber ging es mir darum, deutlich zu machen, dass einer der Beiden etwas Schwieriges erfolgreich beenden konnte, und dass jetzt das Großartige, Schöne, Wunderbare bevorsteht, und dass der andere auch weiß, wie das gehen kann.

So, wie Du es jetzt geschrieben hast, ist es wunderbar, und es ist auch immer noch mein Gedicht, aber ich sehe nichts Zwingendes für mich Deinen Vorschlag zu übernehmen.

Es wird nicht besser und nicht schlechter dadurch für mein Empfinden.

Danke für Deine Auseinandersetzung mit diesem Text, der mir persönlich so sehr wichtig ist.

Ich glaube, ich hatte oben schon erwähnt, dass ich das Thema noch öfter bearbeiten möchte.

Ich grüße Dich herzlich.:)
Vera-Lena
 



 
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