Am Telefon

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Am Telefon

Ich bin egoistisch, wurde mir neulich gesagt. Ja, genau so direkt. Ja, genau mit diesen Worten. Nein, nicht sehr erbaulich. Was Wahres wird schon dran sein, ja. Ich soll übrigens auch nicht mehr lachen. Also, nicht mehr so laut lachen soll ich. Ja, ich lache nämlich zu laut. Quält die Ohren. Man muss sich ja mäßigen können. So egoistisch, nicht an die anderen zu denken. Vielleicht tut es denen ja in den Ohren weh. Ja, ich lache wirklich laut. Nein, ich werde jetzt nicht lachen. Aber du kannst schon drauf vertrauen, ich lache wirklich laut. Sehr laut, ja. Muss man nicht gehört haben, um es glauben zu können. Ist wirklich störend.
Nein, ist nicht sehr schön, wenn man so was gesagt bekommt. Ja, waren auch gleich mehrere. Ja, waren es. Weiß nicht mehr genau, schätze so drei oder vier. Weiß nicht mehr. Obwohl – doch, weiß ich schon noch. Klar, sowas vergisst man nicht. Ja, das merkt man sich. Ja, sicher. Nein, natürlich nicht. Nein, nein, ist ja gut gemeint. Ja, sicher, ist bloß gut gemeint. Soll ja die Menschen mal nicht mit meinem Lachen abschrecken. Aber zehrt schon an den Nerven. Ja, geht einem schon ziemlich nahe. Denkt man schon drüber nach, ja. Ja, werd versuchen leiser zu lachen. Natürlich, ist keine Tragödie. Nein, nein, ich werd nicht im Trauerloch versumpfen. Nein, werd ich nicht. Hörst du? Nein, werd ich auch nicht. Nein, du kennst mich doch, oder? Nein, ich bin ja keine Mimose. Vertrag das schon. Klar muss man auch einstecken können. Nein, ich werd nicht heulen. Nein, werd ich nicht. Also dann, machs gut. Ja, du auch. Ist gut. Bis dann.
 
H

Hakan Tezkan

Gast
dieses gespräch ist für mich nicht gelungen. viel zu viele füllwörter, der vorwurf, egoistisch zu sein, wird auf banale art und weise reflektiert und der text fließt auch nicht wirklich. an deiner stelle würde ich überlegen, von dieser gesprächsform wegzukommen, und die gefühle auf andere, am besten subtilere art und weise zu vermitteln. so ists für mich ein schlechter tagebucheintrag. sorry.

lg,
hakan
 
hmm...die füllwörter gehen darauf zurück, dass die person am anderen ende der leitung eine quasselstrippe ist, die ständig nachfragt, dazwischen spricht und sich wichtig macht. so geht die andere person immer wieder darauf ein, bejaht, verneint. der stil ist bewusst so gewählt, wenn vielleicht auch nicht geglückt aber das werd ich nicht ändern.
klar der inhalt ist banal, aber glaubst du wirklich, dass in so einer situation große worte gesprochen werden? manchmal ist auch der alltag banal, so wie eben dieses telefongespräch. mit einem neugierigen zuhörer (oder zuhörerin)der sich gerne selbst reden hört.

lg, n
 
Am Telefon

Ich bin egoistisch, wurde mir neulich gesagt. Ja, genau so direkt. Ja, genau mit diesen Worten. Nein, nicht sehr erbaulich. Naja, was Wahres wird schon dran sein. Ich soll übrigens auch nicht mehr lachen. Also, nicht mehr so laut lachen soll ich. Ja, ich lache nämlich zu laut. Quält die Ohren. Man muss sich ja mäßigen können. So egoistisch, nicht an die anderen zu denken. Vielleicht tut es denen ja in den Ohren weh. Ja, ich lache wirklich laut. Nein, ich werde jetzt nicht lachen. Aber du kannst schon drauf vertrauen, ich lache wirklich laut. Sehr laut, ja. Muss man nicht gehört haben, um es glauben zu können. Ist wirklich störend.
Nein, ist nicht sehr schön, wenn man so was gesagt bekommt. Ja, waren auch gleich mehrere. Ja, waren es. Weiß nicht mehr genau, schätze so drei oder vier. Weiß nicht mehr. Obwohl – doch, weiß ich schon noch. Klar, sowas vergisst man nicht. Ja, das merkt man sich. Ja, sicher. Nein, natürlich nicht. Nein, nein, ist ja gut gemeint. Ja, sicher, ist bloß gut gemeint. Soll ja die Menschen mal nicht mit meinem Lachen abschrecken. Aber zehrt schon an den Nerven. Ja, geht einem schon ziemlich nahe. Denkt man schon drüber nach, ja. Ja, werd versuchen leiser zu lachen. Natürlich, ist keine Tragödie. Nein, nein, ich werd nicht im Trauerloch versumpfen. Nein, werd ich nicht. Hörst du? Nein, werd ich auch nicht. Nein, du kennst mich doch, oder? Nein, ich bin ja keine Mimose. Vertrag das schon. Klar muss man auch einstecken können. Nein, ich werd nicht heulen. Nein, werd ich nicht. Also dann, machs gut. Ja, du auch. Ist gut. Bis dann.
 
H

Hakan Tezkan

Gast
mit den füllwörtern kann ich leben, mit dem inhalt aber nicht, denn ich sehe keinen sinn darin, dies banale niederzuschreiben. wenn man etwas banales auf eine höhere ebene heben kann, gebe ich mich damit zufrieden und finde das auch gut. aber wenn banales banal bleibt... ich weiß ja nicht... hier scheiden sich zumindest unsere geister.

lg,
hakan
 
ok ist vielleicht ansichtssache...ich will damit die eintönigkeit des gesprächs vermitteln, ein gespräch, das sich nur um das selbe thema dreht und das offensichtlich zwischen zwei nicht sehr eloquenten gesprächspartnern abläuft.
manchmal muss man sich auf das niveau seiner charaktere herabsetzen, und zwar auch mit der gewählten sprache und form.

wenn du mir einen konkreten vorschlag machen willst, bitte gern. kann ja gut sein dass ich dir dann recht gebe, aber bei so allgemeinem gerede kann ich mir schwer was genaues vorstellen...

lg, n
 
H

Hakan Tezkan

Gast
mein konkreter vorschlag würde deine intention verbiegen. das, was du ausdrücken möchtest, würde sich vermutlich verlieren, da mein interesse in deinem text eher den gefühlen des proths galt, diesem sich-gekränkt-fühlen.
ich würde mein hauptaugenmerk darauf legen und darum herum einen text, vielleicht einen art anklage bauen, ob in zynischer, oder niedergeschlagender form bleibt hierbei immer dem autor überlassen. so bleibts für mich eben die aufnahme eines bedeutungslosen, sinnlosen egsprächs, das war, wie ich jetzt erkenne, von dir so gewollt, und es ist die gelungen.
gerne lesen, tu ich so was trotzdem nicht:p
 
:p

ich fass es mal trotzdem als kompliment auf, auch wenns vielleicht keines ist ;) aber schön zu wissen, dass meine absicht auch beim leser so ankommt (auch wenn dem das vielleicht nicht gefällt)

lg, n
 
H

Hakan Tezkan

Gast
das siehst du genau richtig, wenn das intendierte genau ankommt, hast du, als autor, dein ziel erreicht. und mehr will man ja nicht...
 
T

Thys

Gast
Hallo bss,

mein Eindruck ist folgender. Das Telefongespräch ist gut erkennbar und vom Stil auch nicht verkehrt. Aber... ja aber... ich habe den Text gelesen und ständig darauf gewartet, dass irgendetwas passiert, was aus dem Text mehr macht als ein Telefongespräch eben. Eine Pointe, irgendetwas, so dass ich sagen kann. Oh... oder Aha...
So ist es halt nur ein Telefongespräch. Halt! Ich dachte die ganze Zeit noch: "Gottseidank ist das hier ein Forum und ich muss die Lache nicht hören!" ;)

Gruß

Thys
 
hallo thys,

versteh schon was du meinst...man erwartet sich als leser eine pointe...nur ist eine pointe eben genau das, was fehlen soll. es ist ein fades, sinnloses telefongespräch. keine wende, kein aha-erlebnis bei der anruferin, die person die zuhört ist einfach nur ein plappermaul. das gespräch ist ja sehr oberflächlich gehalten, obwohl kritik an einem menschen eigentlich schon ein tiefsinnigeres thema sein sollte. die zwei bleiben aber trotzdem bei flachen, leeren worten hängen. leere worte in einer (ihrer) oberflächlichen welt...

klar ich hätt es ein bisschen spannender machen können...ist aber jetzt auch nicht so, dass ich an dem text soo lange geschrieben und herumgefeilt habe. war eher sowas wie ein gedankenstrom den ich niedergeschrieben hab...

*lol* ja gut für dich ;)

lg, n
 



 
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