An Hedwig (Kitschsonnets 6-8)

3,00 Stern(e) 1 Stimme
Wirbel der Luft, der deine Locke hebt,
Und Wasserstrudel, deines Mutes spottend,
Sternstrudel, der durchs All hinkreist und schwebt,
Des Geldes Kreislauf, alles, was neu, verschrottend,
Der Herbstwind, der das Laub zu Schnecken dreht;
Der Wirbelsturm, Bäume zu Boden biegend,
Dein Kleid, das flatternd wird emporgeweht,
Des Blutes Strom, dein bittres Leben wiegend,
Der Liebe Chaos, das mich in dich saugt,
Des Kampfes Wüten, Elemente mischend,
Die Furie des Verschwindens, ausgelaugt,
Der Wirbel der Geschichte, dröhnend zischend:
[ 8]Im Strudel alles das zusammenhält,
[ 8]Was auseinanderstrebt in dieser Welt.

Ich will doch nichts, als dass du mein gedenkst,
Gelegentlich, wenn du nach innen schaust,
Die Schritte deiner Seele zu mir lenkst,
Und dich an meiner Lieb' und Treu erbaust.
Ich will doch nur ein winzig Kämmerlein
In deiner Seele lichtem Wohnbezirk;
Du kehrst dort selten oder niemals ein,
Das Recht zu warten nimmer ich verwirk.
Ich will doch nichts, als dass dein durst'ger Sinn
Am Wohllaut meines Verses sich erquickt
Und dass sich an den Worten, die ich bin,
Dein ausgehungertes Gefühl entzückt.
[ 8]Bescheidenheit, du gleichst der Panth‘rin, die,
[ 8]Um Mittag schlummernd, zuckt vor Energie.

Mein Reimwerk legt sich sanft um deinen Hals
Als ein Geschmeid' aus Worten und Gedanken,
Das deinen Liebreiz himmlischer noch als
Diamanten, Perlen, Bernstein soll umranken.
Ein Tempelchen aus Sprach' erricht ich dir
Mit Säulen, schlank und schön wie deine Glieder,
Geheimnisvoll umschattet gibt Quartier
Das Innere der Heldin meiner Lieder.
Aus Worten bau ich dir ein Paradies,
Das deiner bronz'nen Schönheit angemessen,
Doch richte ich dir auch ein Burgverlies,
In dem du winseln kannst, von Gram zerfressen.
[ 8]Was will das Weib? wie bist du mir gesinnt?
[ 8]Ich irr' durch deines Geistes Labyrinth.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nun ja. Nimm mir das nicht übel aber es wird mit zunehmender Anzahl nicht gerade besser.
Vorallem die schrecklichen Satzverdrehungen für den Reim,
haben doch nichts mit Kitsch zu tun.
Sie wirken unfreiwillig schlecht.

Wie gesagt, nimm es mir nicht übel, es ist nicht böse gemeint.
(ich weiß nur, dass du es besser kannst)

L.G
Patrick
 
Hallo Patrick Schuler, wenn Du das etwas detaillierter - mit roter Schrift! - anprangertest, könnte ich mehr damit anfangen und eventuell was verbessern.
Gruß
E. L.
 
"Warum die Sonettform? Die einfachste Antwort ist vielleicht, dass der geschlossenen Form eine Freiheit innewohnt. Der Reim, um ein Beispiel zu nennen, zwingt den Gedanken, Richtungen einzuschlagen, in die er von selbst nicht gehen würde." Lars Gustafsson: Rückblick auf die gesammelten Gedichte 1950-1980, in "Gustafsson lesen", hrsgg. von Ruprecht Volz, München, Wien (Hanser) 1986
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wirbel der Luft, der deine Locke hebt,
Und Wasserstrudel, deines Mutes spottend,
Sternstrudel, der durchs All hinkreist und schwebt,
Des Geldes Kreislauf, [red]alles[/red][blue]das[/blue], was neu, verschrottend,
Der Herbstwind, der das Laub zu Schnecken dreht;
Der Wirbelsturm,[red] Bäume [/red][blue]den Wald[/blue] zu Boden biegend,
Dein Kleid, das flatternd wird emporgeweht,
Des Blutes Strom, dein bittres Leben wiegend,
Der Liebe Chaos, das mich in dich saugt,
Des Kampfes Wüten, Elemente mischend,
Die Furie des Verschwindens, ausgelaugt,
Der Wirbel der Geschichte, dröhnend zischend:
Im Strudel alles das zusammenhält,
Was auseinanderstrebt in dieser Welt.

Ich will doch nichts, als dass du mein gedenkst,
Gelegentlich, wenn du nach innen schaust,
Die Schritte deiner Seele zu mir lenkst,
Und dich an meiner Lieb' und Treu erbaust.
Ich will doch nur ein winzig Kämmerlein
In deiner Seele lichtem Wohnbezirk;
Du kehrst dort selten oder niemals ein,
Das Recht zu warten nimmer ich verwirk.
Ich will doch nichts, als dass dein durst'ger Sinn
Am Wohllaut meines Verses sich erquickt
Und dass sich an den Worten, die ich bin,
Dein ausgehungertes Gefühl entzückt.
Bescheidenheit, du gleichst der Panth‘rin, die,
Um Mittag schlummernd, zuckt vor Energie.

Mein Reimwerk legt sich sanft um deinen Hals
Als ein Geschmeid' aus Worten und Gedanken,
Das deinen Liebreiz himmlischer noch als
[red]Diamanten[/red][blue]Demanten[/blue], Perlen, Bernstein soll umranken. http://www.duden.de/rechtschreibung/Demant
Ein Tempelchen aus Sprach' erricht ich dir
Mit Säulen, schlank und schön wie deine Glieder,
Geheimnisvoll umschattet gibt Quartier
Das Innere der Heldin meiner Lieder.
Aus Worten bau ich dir ein Paradies,
Das deiner bronz'nen Schönheit angemessen,
Doch richte ich dir auch ein Burgverlies,
In dem du winseln kannst, von Gram zerfressen.
Was will das Weib? [blue]Wie[/blue] bist du mir gesinnt?
Ich irr' durch deines Geistes Labyrinth.

Lieber EIke,
ich habe ein paar Rhythmusstörungen gefunden und Änderungsvorschläge gemacht.
"Wirbel der Luft" - solche Störungen tragen zum Klang bei.
Die, die ich angestrichen habe, passen nicht wirklich, denke ich. (Rot entfällt, blau neu bzw. korrigiert.)

[red]Des Geldes Kreislauf, alles, was neu, verschrottend,[/red]
Hier ginge auch statt meiner Änderung:
[blue]Geld, Kreislauf, alles, was da neu, verschrottend,[/blue]
[blue]Geldkreislauf, alles Neue rasch verschrottend,[/blue]

Viele Grüße von Bernd

PS: Insgesamt hat es mir gut gefallen.
 
Wirbel der Luft, der deine Locke hebt,
Und Wasserstrudel, deines Mutes spottend,
Sternstrudel, der durchs All hinkreist und schwebt,
Des Geldes Kreislauf, alles rasch verschrottend,
Der Herbstwind, der das Laub zu Schnecken dreht;
Der Wirbelsturm, den Wald zu Boden biegend,
Dein Kleid, das flatternd wird emporgeweht,
Des Blutes Strom, dein bittres Leben wiegend,
Der Liebe Chaos, das mich in dich saugt,
Des Kampfes Wüten, Elemente mischend,
Die Furie des Verschwindens, ausgelaugt,
Der Wirbel der Geschichte, dröhnend zischend:
[ 8]Im Strudel alles das zusammenhält,
[ 8]Was auseinanderstrebt in dieser Welt.

Ich will doch nichts, als dass du mein gedenkst,
Gelegentlich, wenn du nach innen schaust,
Die Schritte deiner Seele zu mir lenkst,
Und dich an meiner Lieb' und Treu erbaust.
Ich will doch nur ein winzig Kämmerlein
In deiner Seele lichtem Wohnbezirk;
Du kehrst dort selten oder niemals ein,
Das Recht zu warten nimmer ich verwirk.
Ich will doch nichts, als dass dein durst'ger Sinn
Am Wohllaut meines Verses sich erquickt
Und dass sich an den Worten, die ich bin,
Dein ausgehungertes Gefühl entzückt.
[ 8]Bescheidenheit, du gleichst der Panth‘rin, die,
[ 8]Um Mittag schlummernd, zuckt vor Energie.

Mein Reimwerk legt sich sanft um deinen Hals
Als ein Geschmeid' aus Worten und Gedanken,
Das deinen Liebreiz himmlischer noch als
Demanten, Perlen, Bernstein soll umranken.
Ein Tempelchen aus Sprach' erricht ich dir
Mit Säulen, schlank und schön wie deine Glieder,
Geheimnisvoll umschattet gibt Quartier
Das Innere der Heldin meiner Lieder.
Aus Worten bau ich dir ein Paradies,
Das deiner bronz'nen Schönheit angemessen,
Doch richte ich dir auch ein Burgverlies,
In dem du winseln kannst, von Gram zerfressen.
[ 8]Was will das Weib? Wie bist du mir gesinnt?
[ 8]Ich irr' durch deines Geistes Labyrinth.
 



 
Oben Unten