An der Reihe

2,50 Stern(e) 2 Bewertungen
A

Akirakur

Gast
Ich verstehe das Gedicht nicht. Reinwaschen wovon? Von Schuld? Wenn ja, von welcher?

Dass "Schleifen blassen", gefällt mir nicht, "verblassen" fände ich persönlich schöner, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

In der zweiten Strophe finde ich auch keinen Schlüssel. Seit welchen Tagen? Und warum nimmt da jemand alles schwer? Am Ende ist die Person "wissend", ich aber ahnungslos, wovon hier die Rede ist...

Mmmpf.

A bisserl frustrierte Grüße
Akirakur
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Danke erstmal fürs nachdenken.
Ich sollte wohl einen Tipp geben:
Es geht hier um die Beerdigung des letzten Elternteils.

Liebe Grüße
Manfred
 
A

Akirakur

Gast
Danke, Franke, für den Tipp: Bei "Nelken" und "Schleifen" vermutete ich zwar Beerdigung, war aber wegen des Reinwaschens, der Schulter, der Markierung und des Wissens schnell wieder davon abgekommen. Ich gehe dann nochmal neu lesen...

Gruß
Akirakur
 

Perry

Mitglied
Hallo Franke,
ich weiß zwar nicht ob Nelkenregen rein wäscht, aber ich denke, im übertragenen Sinn können weiße Nelken am Grab irgendwie auch ein Zeichen für Vergebung sein.
Gut gefällt mir das "Schleifen blassen" denn es ist ein verkürzt und damit besonders klingender Ausdruck.
Dass uns der Tod von nahestehenden Menschen berührt und verändert glaube ich auch, aber ob "markiert" dies gut trifft weiß ich nicht so genau.
LG
Manfred
 
Hallo Manfred,
dein Beerdigungsgedicht trifft gut das Gefühl, das die Realität des Todes noch nicht wahrhaben kann.
So jedenfalls verstehe ich das "markiert". Als Wort gefällt es mir dennoch nicht so ganz.
Insgesamt ist der Text m.E. aber sehr gelungen.
Herzliche Grüße
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo zusammen!

Erstmal danke für eure Kommentare.

Dieses "markiert" ist mir persönlich sehr wichtig, weil es genau das Gefühl war, dass ich nach der Beerdigung des letzten Elternteiles hatte - dieses Wissen, dass man der Nächste sein wird, der an der Reihe ist.

Liebe Grüße
Manfred
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Frank,

dann nimm doch "stigmatisiert", das trifft es besser und fügt sich klanglich gut ein.

Im Übrigen eines meiner Lieblingswörter, weil ich dabei an das Stigma von Intellektuellen denke ... ;)

Grüßle
Heidrun
 
A

Akirakur

Gast
Hallo Frank,

ich habe noch mal das Gedicht und alle Kommentare dazu gelesen. Es ist interessant, die Empfindung, als Nächster an der Reihe zu sein, nachvollziehbar.

Einzig die nicht reinzuwaschende Schuld lässt mich stutzen, denn, wenn es keine Schuld ist, die durch einen bestimmten, hier aber nicht erzählten Vorfall an den Nachkommen gebunden ist, wäre es eine abstrakte Schuld verknüpft mit der Nachkommenschaft als solcher. Das wiederum wäre ein Schluss, den ich merkwürdig fände.

Fragende Grüße
Akirakur
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Heidrun!

Danke für deinen Kommentar, aber mir "stigmatisiert" kann ich mich nicht wirklich anfreunden.

Hallo Gernot!

Kein Problem, man muss nicht in jedem Gedicht einen Zusammenhang erkennen. Liegt in diesem Fall vielleicht daran, dass es sehr persönlich ist.

Hallo ak!

Dieses "reinwaschen" bedeutet, dass im Falle eines Todes fast immer irgendetwas ungesagt bzw. ungetan bleibt.

Liebe Grüße euch allen!

Manfred
 

MarenS

Mitglied
Lass es so, wie es ist. Selbst das "markiert" hat absolut seine Daseinsberechtigung.
Eigenwillig und (deshalb) gut.

Grüße von Maren
 



 
Oben Unten