An die guten Traurigen

das ist gut

das thema sucht ist sehr gut beschrieben - unsentimental und realistisch. es ist was es ist. nämlich genau das, was du beschreibst. sie sind nie richtig anwesend, diese menschen und sie werden vermisst. auch von sich selbst.
dafür gibt volle punktzahl von mir.

liebe grüße inken

warum?

was heißt das konkret?

Wer spricht? Wer weiß es besser? Wer hat das Geheimrezept?

Das ist die Litanei eines Ichs, das die schmerzvolle Welt ohne Schmerz betrachtet.

FRagt nun Inken für Murmeltier oder seid ihr eines??

an euren vom Alkohol aufgedunsenen Körpern,
an euren nach Heroin schreienden Körperzellen,
an euren Haschischlungen,
an euren zermarterten Gehirnen,
an eurer alten, faltig gewordenen Haut,
an euren Nervenzusammenbrüchen,
an euren Tränen,
Jetzt kommt bestimmt, das ist ein Stilmittel. OK, aber wenn das Mittel den Fluss zu sehr stört, ist es kein Mittel mehr sondern Hemmnis.

Ihr wißt, was leere Tage sind.
Ihr wißt, was Warten heißt.
Ihr wißt, was Hoffnung heißt
und wie man sie verliert.
Ihr wißt, was Liebe heißt
und habt die Suche aufgegeben.
Ihr lacht über das Theater,
das andere aus ihrem Leben machen.
Ihr wißt, was Leid ist
und wendet euch gelangweilt ab,
wenn andere von ihrem "großen Leid" erzählen.
Ihr wißt, was gute Freunde sind.
Ihr wißt, was Unverständnis heißt

Du hast zu viele Worte gefunden um die gefallenen Engel zu umschreiben.

oh, liebe noel...lächel...

inken fragt immer für inken, weil mich das thema interessierte, fragte ich nach der form.

Kadras Einwand war berechtigt - wer spricht hier.

Nun, ich empfand es nicht so, dass es zuviel der Worte wären.

liebe Grüße Ingrid

Es ist allgemein und speziell in einem
Klingt wie der Abgesang an die gestrandeten 68er.
Aber hast du schon einmal einen Heroinabhängigen gesehen, der gleichzeitig vom Alkohol aufgedunsen und von Haschich die Lungen zerstört hat?
Sind das Menschen die Wissen was Hoffnung heißt? Das sie sie verloren haben, das sagen die vielen Bilder vorweg.
"Euch bleibt nur der Trost,
daß der Tod das Ende all eurer Leiden ist"
Ist das nicht auch eine absurde Form der Hoffnung?
"... und seid doch in das Leben verliebt."
In das Leben verliebt, als Junkie, Drogi. Wo nimmst du nur solcherlei Erfahrung her. Ich glaube, meine schon zwei Klafter tiefer liegenden Freund/innen würde sich nicht so gesehen haben.
Ihr hat nur die Seiten gewechselt-
von einer Wirklichkeit, die nicht wahr sein kann
in erlösende Träume, die leider nie zur Wirklichkeit werden
Hmmm, aber dennoch in das Leben verliebt???
Für mch istt der Text, im Versuch zu viel unter einen Hut zu bekommen, verzerrend und somit unstimmig.
Liebe Grüße Noel

liebste noel

der vater meiner tochter ist an heroin gestorben
vor zwei jahren...ich kenn mich aus...wenn du das meinst

Liebe Inken,
nicht dich zwifelte ich an, sondern murmeltiers ZUSAMMENRAFFUNG verschiedener Typen abhängiger Menschen, die Zusammenfassung von, `ich klinke mich aus und hasse das Leben´ und dann die Sätze, dass sie das Leben lieben.
NUR aus meiner Erfahrung heraus ist es unstimmig und zu voll mit sich ausschliessenden Schlagworten.
Noch immer frage ich mich, warum du fragst, du dich betroffen fühlst, aber nach deinem letzten Posting, scheint es etwas lichter geworden zu sein.
Ich habe aber NICHT auf dich oder deine Erfahrung geschriebn, sondern einzig den Text zerpflückt, da ich darum gebeten wurde.
Ehrliche lieb gemeinte Grüße Noel

Hi, murmeltier,
allen guten Einfällen zum Trotz,
deine Sprache gefällt mir. Glaube nicht, daß das Sucht beschreibt, sondern Flucht. Wer der Flucht entflieht, flüchtet in die Oberflächlichkeit.

Flüchtend
Marcus

Was soll ich dazu sagen

Eins vorweg: ich bin Alkoholiker, seit Längerem einmal mehr trocken und blicke einmal mehr hoffnugsvoll und zuversichtlich in die Zukunft (nicht zuletzt dank guter Ärzte und Medikamente).
Der Text entstand, als sich die Alkoholkrankheit ziemlich rapide entwickelte. In der damaligen (natürlich alkoholisierten) Stimmung habe ich mich wohl sehr stark allen egal an welcher Sucht erkrankten Menschen verbunden gefühlt und versucht, mögliche Gemeinsamkeiten aufzuzeigen. Und dachte wohl an jene Menschen, die mir mit ihren verschiedenen Suchtkrankheiten begegnet waren. Die Wohls deshalb, weil ich zu der Zeit auch in immer öfter auftretenden Filmrissen geschrieben habe.
Ob man nun gefallene Engel kürzer beschreiben kann, die Flucht zur Sucht wird oder sich fragt, wer wen kennen könnte, außer durch hier Veröffentlichtes - ich danke Jedem für eine seine Zuschrift, welchen Inhalts sie auch immer sein mag.

Alles Liebe und Gute
Murmeltier