An die todkranke Geliebte

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Herzog

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An die todkranke Geliebte




Du schmiegtest deinen Stirnenbogen an die Sterne
Und blaues Mondlicht goss sich blass
Über bleiche Schläfen hin.
Du Königin verlorner Reiche,
Du Schwester leisen Winds im Gras:
Was schweigst du eine Brücke weit in Götterferne?


Du hieltest träumend deine Füße in das Licht
Und schon umspielten Flammen sie,
Sengten weiße Linnenhaut.
Du sanfte Braut, du schreitest leise
Erschauernd über Gräser die
Sich sanft nur beugen unter deines Leibs Gewicht.


Du brachest deiner Blicke Bögen an dem Tod
Und lauschtest bebend dem Geläut
Dunkler Glocken Trauerklang.
Ein Flötensang wird weit dich locken.
Und deinen Marmornacken beugt
Ein groß erglühtes ewig neues Abendrot.​
 



 
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