Angela, Guido und der Schäuble

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Inken B.

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Es rollte in des Morgens Kühle
der Schäuble mit dem Rollgestühle,
quer durchs Bundeskanzleramt,
im feinem Zwirn, ganz elegant.

Was ist sein Ziel, wo will er hin?
Etwa gar zur Kanzlerin?
Die Merkel schläft noch tief und fest,
wenn Schäuble sie denn schlafen lässt.

Doch der, der denkt gar nicht daran,
schon klopft er bei der Merkel an:
"Hi Angie, süße kleine Maus
euer Finanzminister ist im Haus!
Öffnet die Tür und das recht schnelle,
dort hinten naht schon Westerwelle!"

Frau Merkel reißt die Türe auf,
mit Gebrüll und mit Geschnauf.
"Ja Schäuble, alter grauer Köter,
sie sind ein rechter Schwerenöter!
Sie roll´n hier an mit Riesenkrach,
wat willste nu´- na saach schon saach!"

Der Schäuble nun erhebt die Stimme,
er hat ´ne Nachricht, eine schlimme.
"Wir sind fast pleite", jammert er,
"wo krieg´n wir neue Knete her?
Der Bürger murrt schon, will uns feuern
wegen der großen Last der Steuern!"

Während Angie überlegt,
sich schon das Gehirn zersägt,
kommt schon Hofnarr Westerwelle
- der ist zwar nicht besonders helle -
doch brüllt er schon aus vollem Lauf:
"Diäten rauf, Diäten rauf!
Lasst uns Steuergeld verschwenden!
Wie sollte man es sonst verwenden?
Der Bürger ist doch voller Gier,
was will er mehr als nur Hartz vier?"

Und während alle noch beraten,
hört man Getrappel aus dem Garten.
Ein grüner Ritter auf dem Pferd
das Rosenbeet grad überquert.
Er hebt den Kopf, sein Ruf erschallt:
"Euer Geschwätz das lässt mich kalt!
Euch nützt jetzt weder Heul´n noch Schrei´n,
bald werde ich der Kanzler sein!
Seht her mein Pferd, welch prächtiges Geschöpf,
ich nenn´ es Doris Schröder-Köpf!
Es trug mich her in vollem Ritt,
auch wenn es unter Zahnstein litt!"

Es wundert sich die Angelá,
als sie den grünen Mann dort sah.
"Mich dünkt der Mensch da auf dem Tier
das ist doch wohl der Özdemir!
Was will er hier, die grüne Laus?
Jagt ihn mit Schimpf und Schande raus!"

Und auch der Schäuble wettert los:
"Das ist doch dieser Gernegroß!
Der Grünenheini mit Kotletten,
der macht Ärger - woll´n wir wetten?"

Nur der Guido der schweigt still,
weil er nichts sagen kann und will,
er grinst nur blöd - das kann er gut,
in den Augen lodert Glut.
"Was wäre denn", so denkt er jetzt,
"wenn es die Kanzlerin zerfetzt?
Wenn sie jetzt platzte voller Wut,
dann wäre ich als Kanzler gut.
Dem Volk, dem würd´ ich alles klau´n,
und Atomkraftwerke bau´n,
wenn erst regiert die FDP,
dann wartet nur, oh weh oh weh!"

Inzwischen sprang der Özdemir
behände ab von seinem Tier.
"So Angie", ruft er ungeniert,
"ab heute wird hier grün regiert!
Schluss ist´s mit der Misere!"
Doch Schäuble fährt ihm in die Quere.
Mit Todesmut fürs Vaterland,
hat er den Özdemir gerammt.
Au das tut weh, das gibt wohl Beulen,
weithin hört man den Grünen heulen,
er schleppt sich fort mit letzter Kraft,
hat´s grade so aufs Pferd geschafft.

Die Angie lacht: "Ach Schäubilein,
ja das war gut, au das war fein,
dem hast du´s gezeigt dem grünen Spinner,
du mit dem Rollstuhl bist Gewinner!
Komm lass uns unsern Sieg genießen,
uns einen auf die Lampe gießen!"

So zogen sie mit froher Miene
in die Bundestagskantine.
Zwar ist der Schampus dort recht teuer,
doch scheißegal, das zahlt die Steuer.
Der Schäuble der soff wie ein Loch,
genau wie Angie, noch und noch.

Nur der arme Westerwelle
hat im Herzen eine Delle.
Er möchte doch der Erste sein,
doch keine Sau wählt ihn hinein.
"Doch", so sagt er, "ich glaub´ es immerhin,
eines Tages bin ich die Kanzlerin!"
 



 
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