Angst

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Angst

Die Angst,
verlassen zu werden,
sitzt tief in mir.
Die Angst
vor dem Schmerz,
den man mir zufügt.
Schmerz,
der mich fallen läßt
in ein tiefes Loch,
der mich lähmt
und tatenlos werden läßt.
Es ist die Angst
vor der Einsamkeit,
die mich anspringt
wie ein wildes Tier,
dem ich wehrlos
ausgeliefert bin.
Es ist die Angst,
unsichtbar zu werden
in dieser Einsamkeit.
Die Angst
ist mein großer Feind,
weil sie mich blockiert und
mich nicht frei entscheiden läßt.
Die Angst
hat mich fest im Griff,
schon seit langer Zeit.
Noch hab' ich keine Waffe,
gegen sie anzutreten.
So muß ich sie akzeptieren
und weiterhin
über mich bestimmen lassen.
 

Svalin

Mitglied
Hallo Gisela,

Dein Gedicht hat mir sehr gut gefallen.
Zum Thema Waffe: Angst kann übermächtig sein, kann dir die Luft nehmen und nahezu jede Hoffnung, sie kann dich beherrschen ... wenn sie übermächtig scheint. Das verstehe ich sehr gut. Deshalb wünscht man sich wahrscheinlich oft ... die "Waffe", die ultimative Lösung, die Heilung verspricht. Aber vieles beim Menschen ist eine Frage der Wahrnehmung. Wenn es einem möglich ist, kann auch ein Lächeln und ein Sonnenstrahl ein tödliche "Waffe" sein. Das kann natürlich niemand auf Anhieb, also übe und wachse ... mach deiner Angst Angst.

Gruß Martin
 
U

Ursula

Gast
Hallo Gisela
Ich denke, dass du mit diesem Gedicht schon einen tollen Schritt gegen deine Angst unternommen hast, bravo.
In der Psychologie wird in Angstfällen oft zur Methode der 'Angstaussetzung' gegriffen, d.h. dass der Mensch, der unter einer gewissen Angst leidet, unter Begleitung einer Fachperson oft eben gerade in jene Situationen gebracht wird, die diese Angst auslösen, damit er lernt, damit umzugehen und die Angst schliesslich zu besiegen. Dabei führen viele kleine Schritte zum Ziel.
Du setzt dich mit deiner Angst auseinander und das finde ich toll. Ich würde gerne weiteres von dir lesen.
 
Hallo, liebe Ursula,
hallo, lieber Svalin,
danke für Euer "feed-back". Eins möchte ich noch zu meinen Gedanken sagen: seitdem ich schreibe, habe ich mir in der Tat, wie man sagt, einiges "von der Seele geschrieben": In Tagebüchern, Gedichten. Es hat mir, wenn ich die letzten Jahre betrachte, ganz schön geholfen.
Viele Grüße
Gisela
 



 
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