Anonymer Hass

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Anonymer Hass

Der fröhliche Junge hält ein Spielzeuggewehr in der Hand.
Euphorie-Sie spielen Krieg. Einem fehlt ein Bein. Granaten überall. Seine Mutter zu Hause mit dem Kind verängstigt in der dunklen Ecke. Razzia. Tränen und einsame Verzweiflungsschreie füllen den zerbombten Ruinenbau. Skrupellose anonyme Gewalt. Ihren ältesten Sohn wird sie nie wieder sehen. Erst zwanzig unglückliche Jahre alt. Nun liegt sein lebloser Körper-unerkannt-neben duzenten anderen. \"In Deckung!\" - seine letzten Worte, als er unter dem Bombenhagel sein kurzes Leben in Sekundenschnelle an sich vorbeirasen sieht. Es kann, es darf noch nicth vorbei sein. Gedankengewitter. Mit letzter Kraft wirft sich der Verwundete schützend auf den Jungen in Uniform neben ihm. Gedankenstillstand. Die Erde bebt. Tonlos. Schwarze Wärme.
Sein Mörder unwissend, unberührt.
In den toten Augen: Liebe und Hass.
Was bleibt: die Frage \"Warum?\"
 
M

Melusine

Gast
Hallo amateurschreiberling,

ich kann deinen kleinen Text zwar emotional gut nachempfinden, aber sprachlich könntest du das sicher ohne große Mühe noch etwas besser hinkriegen. Rechtschreibfehler ("duzenten") oder Tippfehler ("nicth") sollte dein Textverarbeitungsprogramm problemlos finden. Die Formulierungen erscheinen mir teilweise noch verbesserungsfähig, aber nichts Tragisches.

Die abgehackten Wort- und Satzfetzen passen meiner Meinung nach gut zum Thema.

Was mir als merkwürdig auffiel: "In den toten Augen: Liebe und Hass." - Wie können tote Augen noch Gefühle ausdrücken?

Nur mal so ein paar Gedanken dazu - und willkommen in der Leselupe!

Liebe Grüße
Mel
 
B

bonanza

Gast
der titel gefällt mir sehr gut, weil er ins schwarze
trifft.
der schreibstil war nicht so mein ding.

bon.
 
Vielen Dank für die ehrliche Kritik.
Dann werde ich mir ab sofort natürlich mehr Mühe geben, Rechtschreib-oder Tippfehler zu vermeiden.
Allerdings kann ich nicht garantieren, dass ich meine Ausdrucksart so einfach verbessern kann!
Die Worte: "In den toten Augen: Liebe und Hass" sollten nur ausdrücken, dass Menschen gezwungen werden, im Krieg ihr Leben zu riskieren. Auf der einen Seite bleibt natürlich die Liebe zur Familie, zu den Mitkämpfern, auf der anderen Seite entsteht gleichzeitig und vermutlich auch ungewollt Hass auf den "Feind", den man plötzlich hassen MUSS, um überleben zu können und um zu verkraften, dass man selbst gegen seinen "Feind" zum Mörder wird. Die Formulierung sollte also zeigen, dass der junge Mann stirbt und sich dabei zwischen zwei Welten befindet- die der Liebe und die des Hasses.
Ob tote Augen das tatsächlich ausdrücken können, kann ich nicht beurteilen, ich denke aber, dass dies ohnehin keine große Rolle spielt in diesem Zusammenhang.
 
M

Melusine

Gast
Hi,
ja, ich dachte mir, dass du mit den toten Augen ungefähr das sagen wolltest, trotzdem scheint mir die Formulierung nicht besonders geglückt und - oh ja, ich finde schon, dass Formulierungen beim Schreiben eine Rolle spielen. Auch wenn die toten Augen als Metapher gemeint sind, sollte diese Metapher doch stimmig sein.

Aber lass dich nicht irritieren - das ist ja nur eine (nämlich meine individuelle) Meinung. Warte erst einmal ab, vielleicht sehen andere Leser das ja ganz anders.

Aus dem, was du in deinem Kommentar sagst, schließe ich, dass du wahrscheinlich noch nicht sehr viel geschrieben hast. Keine Sorge, mit der Zeit fällt dir das immer leichter und deine Ausdrucksweise wird sich fast automatisch verbessern. Schreiben ist nämlich unter anderem Übungssache.

LG Mel
 



 
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