Aphorismen

Nihilix

Mitglied
DER SCHREI
23.01.1997

Ich höre Schreie aus einer toten Welt
frage mich wieso und warum
schreie zurück
als Antwort nur mein Echo hallt.

BLINDHEIT
23.01.1997

Der Schein der Sonne erhellt mein Gesicht
ich schliess die Augen
um nicht zu erblinden
doch der Schein durchdringt meine Netzhaut.
Schnell reiss ich die Augen auf
und sehe doch nur die Finsternis.

TRÄNEN
03.02.1997

Tränen sind Splitter meiner Seele
zeigen die Reinheit meiner Gefühle.
Schäme mich ihrer nicht
den sie sind das Wertvollste meiner Natur.
Unterdrücke ich sie
zerschneiden sie mein Herz
blockieren meine Gefühle
und zerstören meine Seele.


WAHRHEIT
02.01.1997

Die Wahrheit ist ein Virus
einmal infiziert
glaubt jeder
was er hört
und sieht
aber nie das
was er fühlt
und denkt.


DAS WESEN
02.01.1997

Das Wesen besteht aus vielen Teilen
auch aus unwesentlichen
die für die weitere Existenz
des eigendlichen Wesens wesentlich sind.
Dennoch treibt dieses Wesen
oft sein Unwesen
und vertreibt dadurch
das Wesentliche
aus unserem Leben.
Doch löschen wir das Unwesentliche
aus unserem Wesen aus
löschen wir auch gleichzeitig
unsere Existenz aus.
Doch sind es nicht oft
die unwesentlichen Dinge
in unserem Wesen
die sehr wesentlich
für unser Wesen
unsere Existenz
sind?



AUSBLICK
04.01.1997

Öffne die Augen
und siehe in Deinen Horizont
Du erblickst funkelnde Sterne auch im Sonnenschein.
Solltest Du jemals erblinden
blendet Dich sogar die Finsternis.

EINSAMKEIT
05.01.1997

Wie oft sind wir allein
klammern uns dann an einen Strohhalm
der unter unser aller Last abknickt.
Allein hätte er unser Gewicht gehalten
aber wir waren nicht allein.






METAMORPHOSEN
ODER
DIE WUNDER DER NATUR
07.01.1997

Entpuppt sich eine Larve
wird aus ihr ein wunderschöner Schmetterling.
Häutet sich eine Schlange
beendet sie einen Lebensabschnitt
und ein neuer beginnt.
Blüht ein Baum im Frühling
schenkt er uns neues Leben.
Warum verwandeln wir uns in Monster
und vernichten diese Wunder?
 



 
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