Apokalyptica
Über uns liegt das Dunkel. Das einst so strahlende Blau des Himmels ist abgeblättert wie alte Farbe und über unseren Köpfen gibt es nur noch eine unendliche Masse aus tiefem Schwarz. Doch nicht schwarz wie unsere Vorstellung von Schwarz. Es ist ein zähes, Ekel erregendes Schwarz, das uns den Tag nicht mehr von der Nacht unterscheiden lässt. Nicht einmal die Sonne kann man sehen.
Sie liegt hinter diesem Dunst und keiner weiß, ob sie überhaupt noch existiert. Auch Wolken sind nicht mehr zu erkennen. Wahrscheinlich haben sie sich aufgelöst.
Aber trotzdem regnet es. Jede Stunde. Jede Minute. Ununterbrochen. Tropfen so schwarz wie der Himmel. Teerartig; in einen einzigen Film aus Säure. Die Tränen der Pandora. Zumindest glaube ich, dass es die ihren sind.
Nur die Tränen der Pandora können einen solchen Säureregen bilden. Die anderen lachen nur darüber. Sie sagen, Pandora wäre doch eine Göttin und Götter gebe es nicht.
Es gebe nur den Teufel und das was da vom Himmel käme wäre der Schwefel der Hölle. Keine Tränen einer Göttin. Das Blut der Dämonen. Der Wesen, die uns Tag für Tag heimsuchen. Dämonen... So könnte man sie nennen... Nein. So muss man sie nennen. Mir fällt kein anderer Namen für diese Wesen ein, der sie besser beschreiben könnte. Denn Tiere sind es nicht. Und Menschen eben so wenig. Und sie machen uns mehr Angst, als ein Tier oder ein Mensch es je könnte. Es müssen also Dämonen sein. So, wie alle es erzählen. Wie Mutter und die anderen. Sie nannten sie mehrere Male Dämonen, deswegen sage ich, dass es welche sind. Und dieser Mann sagte das auch.
Der, der vor zwei Wochen zu uns kam. Oder waren es schon zwei Monate? Ich kann mich nicht mehr erinnern, die Zeit geht wirr mit uns. Ich weiß nur noch, dass er Victor hieß. Das sagte er jedenfalls. Er hatte einen von ihnen gesehen ( von den Dämonen, meine ich ) – und ist wahnsinnig geworden. Eine seltsame Krankheit, die viele befällt. Man bekam hitziges Fieber, lag in schlechtem Schlaf.
In der Nacht, zumindest die „ Nacht“ in der wir schliefen, schrie dieser Mann, Victor, immer. Wie sie aussahen, wie scheußlich und grässlich. Nur einmal hat er nicht geschrien. Er brach einfach so mitten im Wort ab. Als wir aufstanden und nach ihm sahen, war er tot. Wir haben ihn begraben, hinter den Trümmern, die einmal das Empire State Building waren. Ich sage immer, dass es doch sinnlos sei, die Toten zu begraben. Sie holten die Leichen doch sowieso. Trotzdem wurde für den Mann eine Mulde ausgehoben.
Am nächsten „ Morgen“ war sie natürlich leer. Sie hatten ihn geholt, wie ich es mir dachte. Sie brauchten uns nun einmal, denn ohne uns würde ihr Hunger nicht gestillt. Also graben sie auch die Leichen aus und fressen sie. Man kann die Spur, die sie dabei hinter sich her ziehen, gut verfolgen. Abgenagte Knochen liegen überall herum. Sie verfaulen nicht. Auch das Blut bleibt da und bildet in der ganzen Gegend eine regelrechtes Straßennetz aus roten Lachen. Heute bin ich einer dieser Straßen gefolgt. Ich bin früh am „ Morgen“ aufgestanden, sodass Mutter mich nicht bemerkt. Sie würde sich nur wieder Sorgen machen. Doch das brauchte sie nicht, ich würde mich beeilen. Ich wollte sie nur einmal sehen. Seit dieser Victor bei uns war, will mir dieser Wunsch nicht aus dem Kopf und heute hielt ich es einfach nicht mehr aus. Also bin ich einer der neuen Spuren nachgelaufen. Durch die Straßen und vorbei an den dürren Parks der Stadt. Vorbei an den verfallen Fassaden der Häuser, von denen man nur erahnen kann, was sie einmal gewesen waren. Vorbei an den Baumskeletten, in denen schon lange kein Vogel mehr gesungen hat.
Bitte eventuelle Rechtschreibfehler entschuldigen! Rechtschreibprogramm spinnt im Moment total!
Carma
Über uns liegt das Dunkel. Das einst so strahlende Blau des Himmels ist abgeblättert wie alte Farbe und über unseren Köpfen gibt es nur noch eine unendliche Masse aus tiefem Schwarz. Doch nicht schwarz wie unsere Vorstellung von Schwarz. Es ist ein zähes, Ekel erregendes Schwarz, das uns den Tag nicht mehr von der Nacht unterscheiden lässt. Nicht einmal die Sonne kann man sehen.
Sie liegt hinter diesem Dunst und keiner weiß, ob sie überhaupt noch existiert. Auch Wolken sind nicht mehr zu erkennen. Wahrscheinlich haben sie sich aufgelöst.
Aber trotzdem regnet es. Jede Stunde. Jede Minute. Ununterbrochen. Tropfen so schwarz wie der Himmel. Teerartig; in einen einzigen Film aus Säure. Die Tränen der Pandora. Zumindest glaube ich, dass es die ihren sind.
Nur die Tränen der Pandora können einen solchen Säureregen bilden. Die anderen lachen nur darüber. Sie sagen, Pandora wäre doch eine Göttin und Götter gebe es nicht.
Es gebe nur den Teufel und das was da vom Himmel käme wäre der Schwefel der Hölle. Keine Tränen einer Göttin. Das Blut der Dämonen. Der Wesen, die uns Tag für Tag heimsuchen. Dämonen... So könnte man sie nennen... Nein. So muss man sie nennen. Mir fällt kein anderer Namen für diese Wesen ein, der sie besser beschreiben könnte. Denn Tiere sind es nicht. Und Menschen eben so wenig. Und sie machen uns mehr Angst, als ein Tier oder ein Mensch es je könnte. Es müssen also Dämonen sein. So, wie alle es erzählen. Wie Mutter und die anderen. Sie nannten sie mehrere Male Dämonen, deswegen sage ich, dass es welche sind. Und dieser Mann sagte das auch.
Der, der vor zwei Wochen zu uns kam. Oder waren es schon zwei Monate? Ich kann mich nicht mehr erinnern, die Zeit geht wirr mit uns. Ich weiß nur noch, dass er Victor hieß. Das sagte er jedenfalls. Er hatte einen von ihnen gesehen ( von den Dämonen, meine ich ) – und ist wahnsinnig geworden. Eine seltsame Krankheit, die viele befällt. Man bekam hitziges Fieber, lag in schlechtem Schlaf.
In der Nacht, zumindest die „ Nacht“ in der wir schliefen, schrie dieser Mann, Victor, immer. Wie sie aussahen, wie scheußlich und grässlich. Nur einmal hat er nicht geschrien. Er brach einfach so mitten im Wort ab. Als wir aufstanden und nach ihm sahen, war er tot. Wir haben ihn begraben, hinter den Trümmern, die einmal das Empire State Building waren. Ich sage immer, dass es doch sinnlos sei, die Toten zu begraben. Sie holten die Leichen doch sowieso. Trotzdem wurde für den Mann eine Mulde ausgehoben.
Am nächsten „ Morgen“ war sie natürlich leer. Sie hatten ihn geholt, wie ich es mir dachte. Sie brauchten uns nun einmal, denn ohne uns würde ihr Hunger nicht gestillt. Also graben sie auch die Leichen aus und fressen sie. Man kann die Spur, die sie dabei hinter sich her ziehen, gut verfolgen. Abgenagte Knochen liegen überall herum. Sie verfaulen nicht. Auch das Blut bleibt da und bildet in der ganzen Gegend eine regelrechtes Straßennetz aus roten Lachen. Heute bin ich einer dieser Straßen gefolgt. Ich bin früh am „ Morgen“ aufgestanden, sodass Mutter mich nicht bemerkt. Sie würde sich nur wieder Sorgen machen. Doch das brauchte sie nicht, ich würde mich beeilen. Ich wollte sie nur einmal sehen. Seit dieser Victor bei uns war, will mir dieser Wunsch nicht aus dem Kopf und heute hielt ich es einfach nicht mehr aus. Also bin ich einer der neuen Spuren nachgelaufen. Durch die Straßen und vorbei an den dürren Parks der Stadt. Vorbei an den verfallen Fassaden der Häuser, von denen man nur erahnen kann, was sie einmal gewesen waren. Vorbei an den Baumskeletten, in denen schon lange kein Vogel mehr gesungen hat.
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Carma