April

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Venus

Mitglied
Lieber Bernd,

Dieses Werk gefällt mir sehr.
Es ist sinngemäß wunderbar schlüssig und federleicht zu mögen. Wirklich schön finde ich den Schlussgedanken, welcher so herrlich aus den Sinnmomenten purzelt -

Bitte, darf ich dir die letzten beiden Zeilen noch einmal ans Herz legen. Aus rhythmischen Gründen würden - wie ich meine - noch wenige Silben fehlen.
Eine Fleißaufgabe wäre vielleicht auch ein Synonym für die Wortwiederholung " Frühling".

Mich tät es freuen, so du diesem Werk noch ein bisschen Aufmerksamkeit schenken könntest.

Nur Beispiel - und gar nicht ausgearbeitet - für den angemerkten Takt.

„Lass Frühling werden“,
schrie ich in die Flocken
Streitlustig
legten sie mir
ihre eisige Pracht
auf meine Zunge,
die nun doch lieber schweigt,
bis es von selbst wieder
Blütezeit wird.


Herzliche Grüße,
Gabriele


PS:
Gestattest du mir bitte noch ein PS?
Grundsätzlich freuen und vor allem locken mich stets "spannende" Titel. Doch dies ist wirklich nur meine subjektive Empfindung.
 
Hallo Bernd

ich bin gleich an deinen Zeilen hängen geblieben, weil sie so viel aussagen.

Es würde mich echt freuen, wenn du den Vorschlag von VENUS annehmen würdest:

„Lass Frühling werden“,
schrie ich in die Flocken

Streitlustig
legten sie mir
ihre eisige Pracht
auf meine Zunge,
die nun doch lieber schweigt,
bis es von selbst wieder
Blütezeit wird.

Lieben Gruß,
Karin
 
P

Pelikan

Gast
Hallo, Bernd, obiges Werk ist für meine Lesart
ein Beziehungsgedicht. Schon der Titel spricht davon:
April=launisch im Wetter. Und viele Liebesbeziehungen sind
ebenso..."launisch" könnte man sagen. Da will der eine etwas erzwingen quasi, was im Moment im Empfinden des anderen nicht da ist. Mit Eiseskälte stellt man sich ihm entgegen, legt ihm Worte (große Worte, mächtige Worte) in den Mund, dass ihm keine Widerworte mehr einfallen. Der "Schneeflocken Streuende"
will keine Harmonie (Sonne/Blüten) er will Streit, er will eine Beziehungspause, er ist auf Kampf gebürstet.
Und die Gegenseite erkennt, dass man nichts erzwingen kann.
Dass es besser ist zu warten bis sich der Sturm gelegt
und der Schnee/das Eis getaut sind. Ja, Gefühle lassen sich nicht nach Lust und Laune herstellen, sie brauchen Zeit
um wieder aufzublühen. Der Änderungsvorschlag klingt gut.
Vom Klang ist er sogar besser als der Ursprung.
Mir gefällt jedoch der Ursprung besser, weil dieses
"den Schneeflocken entgegen Schreien" (durch das entgegen)
Kraft demonstriert, Eigenwilligkeit. Das "in sie hinein
Schreien" ist sanfter, nachgiebiger. Hier fordert jemand mehr (Am Anfang der "Krise")bevor er sich ergibt ;)
Aber letztendlich ist alles eine Ansichtssache, somit auch meine relativ. Doch das Gedicht gefällt mir sehr! So, oder so. Mit herzlichen Grüßen, Pelikan :)
 
R

Rose

Gast
Hallo Bernd,

mir gefallen Deine Zeilen auch, aber ich werde mit der Bewertung noch abwarten, falls du noch etwas änderst.

Blumige Grüße
Rose
 
Hallo Gabriele, hallo Pelikan, hallo Karin,

das freut mich, dass ihr euch dieses Gedichtes so intensiv angenommen habt. Es ist schon etwas älter und ich habe es aber vor kurzem erst - recht unreflektiert - eingestellt.

Ich stimme Gabriele zu, ich werde an den letzten beiden Zeilen etwas ändern. Im Moment bin ich mir noch nicht so ganz sicher in welcher Form, da brauche ich noch etwas Zeit.
"schrie ich in die Flocken" - lyrisch besser, aber da wird für mich Gefühl raus genommen - auch wenn ich in der Analyse nicht so weit gehe wie Pelikan. Mein Gefühl damals - als ich das schrieb - war wirklich ein "entgegen", Ärger über den langen Winter (es war damals April und es schneite). Also ich denke, dass ich das lasse.

Pelikan: obwohl mir - von Berufs wegen - analyische Gedankengedänke im Beziehunsbereich vertraut sind, wäre ich darauf nicht gekommen. Respekt für deine Analyse!!! Das ist - von dieser Seite her gesehen - wirklich ein Beziehungsgedicht. Und interessanterweise war ich damals beim Schreiben auch in einer schwierigen Beziehungsphase. Die Schneeflocken als Sinnbild für meine Beziehungsgefühle? Im Nachhinein sieht es tatsächlich so aus.

Karin und Rose: auch euch vielen Dank!
Ihr hört von mir

Liebe Grüße
Bernd
 



 
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