Arkadia

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vicell

Mitglied
Wir sind Kinder der Zeit

gefangen im endlichen Sein

Zärtlich dein sanfter Atem

der Tag und Nacht vergessen lässt

Marmorne Tempel umgeben uns

rosenbedeckt und gestaltenbekränzt

Deine Schönheit mein Glück -

Ewig während?

Doch zerreißt nicht der Stoff, der uns umgibt?

Schafft er nicht Raum,

so dass altvertraute Muster entstehen

in den Gefilden der Herrlichkeit?

Arkadia empfängt uns -

menschen und göttergleich

Und siehe - wir sind.
 
S

scarda

Gast
Ja, ich fühle mich eingefangen in diese romantische Sehnsucht nach dem Arkadien, durch Worte zurückgeführt in jugendliche Hoffnung und Aufbruchstimmung.
Und bei jedem Lesen wird das Gefühl schöner, reifer....
Das ist sie, die 10

mfg scarda
 

vicell

Mitglied
Vielen Dank, liebe(r?) scarda,

es freut mich sehr, dass dich diese Zeilen erreicht haben.

Dir noch einen schönen Tag,

vic
 
P

Prosaiker

Gast
muss man wohl in stimmung für sein.
ich kann behaupten: es gefällt mir. die fragen reißen mit. angenehme sprache.
nur die matte der endzeit kann ich nicht leiden.
viele grüße von
Prosa.
 

vicell

Mitglied
ja, das mit der stimmung ist ein argument.
als ich diese zeilen schrieb, geschah dies auch eindeutig intuitiv und stimmungsorientiert.

und vordergründig geht es hier um einen fluss der sprache zu generieren und atmosphäre zu schaffen.
natürlich stimmungsabhängig. *schmunzel*

schön, dass es dir gefallen hat!

würde mich aber auch interessieren, was genau dich an dem begriff "matte der endzeit" stört.
ist es die endgültigkeit dieser gewählten worte oder der klitzekleine abschweifer zu erahnten klischees?

nur so am rande gefragt!

vielen dank fürs feedback und einen lieben gruß in die nacht ...

die vic
 
P

Prosaiker

Gast
hallo vicell,
meiner meinung nach fällt die "matte" sprachlich aus der reihe. matte klingt irgendwie so platt. da ist marmor, da ist endzeit, da ist arkadia und plötzlich ist da eben auch die matte. ich glaube, ich kann das grad nicht besser erklären.
viele grüße,
Prosa.
 

vicell

Mitglied
hi prosaiker,

habs jetzt noch mal umgearbeitet und auch für die leidige "matte der endzeit" einen - hoffentlich - angenehmeren ersatz gefunden.

hoffe, die bilder und aussagen sind nun klarer und stimmiger.

;)
 
hallo vicell,
deine Lyrik ist nicht schlecht, aber was soll arkadia? Erinnert mich an Utopia - dein Gedicht scheint mir ein wenig fantasy-belastet, so dass ich das Gefühl habe, nicht mit der Gegenwart konfrontiert zu sein, auch wenn du da irgendwas mit zerissenen Stoffen, die mir Vorhängen ähnlich scheinen, andeutest. Es ist ein Liebesgedicht, nicht wahr(?) - und du willst sagen, dass du Angst hast, dass die Vorhänge dieser scheinbaren Wirklichkeit zerreissen könnten - ich glaube zu wissen, was du willst und kann doch nicht umhin, zu glauben, dass mit deinem Gedicht irgendwas nicht stimmt:

"Doch zerreißt nicht der Stoff, der uns umgibt?"

Der Vorhang könnte fallen und die Wahrheit offenbahren - du hast Angst, dass alles nur Schein ist.

"so dass altvertraute Muster entstehen
in den Gefilden der Herrlichkeit?"

- die altvertrauten Muster sind das Wissen um das Leben, wie es dir bekannt ist, außerhalb des Traums, der Fantasie, der Illusion der Liebe - und du ahnst, träumst, weissagst, dass dieser Vorhang zerreissen wird, muss - weil eben alles nur Utopia ist.

Und deshalb wieder dieses träumerische sich-hingeben ins Utopia und es feiern, indem man im Augenblick der Erkenntnis die Augen verschließt und sagt, und trotzdem will ich nicht denken und mich hingeben und jeden Zweifel an dieser Träumerei vergessen.

deshalb dieses: "Arkadia empfängt uns -"

Nichtmal verkehrt - ich weiß, was du meinst - aber das, was du dann schreibst, zeigt mir, dass du überhaupt nicht zweifelst(was für mich immer, wenn nicht überhaupt die wesentliche Eigenschaft des Menschen ist) - denn, wie kannst du dann schreiben: "Menschen - und Göttergleich"?

Bist du etwa kein Mensch?
"Göttergleich" - ja, mag sein. Aber Menschengleich ist nichts als Wortspielerei.

Und ja, wir sind, Vicell,
in allem was wir tun,

Gruss, Marcus

PS: ob mir dein Gedicht wirklich gefällt, kann ich dir nicht sagen - es erscheint mir Gewäsch zu sein, zu phantasiert, aber auch stark romantisch - wider jeder Logik, was mir wieder gefällt - ob und wie deine Intention war, musst du selbst entscheiden.
 



 
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