Ars Poetica

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen

Jenno Casali

Mitglied
ARS POETICA

Und der Schatten entschlurfte seiner Eiche :
Nimm mich mit
In mir klingt Poesie

Und ein rostiges Gartentor schepperte irgendwo :
Nimm mich mit
In mir klingt Poesie

Und die Sonnenuhr,
Die sonst unter Wolken verstummt ...

Und das Buntglasfenster der Kirche,
So auf Distanz zu allem Irdischen ...

Und das nie gelesene Buch ...

Und der Letzte auf dem Bahnsteig ...

Und das Schachbrett ...

Und die Marktfrau ...

Und er nahm sie alle mit
Setzte sich nieder
Bei Blatt Feder Tintenfass
Und aus Reichtum AN Alltäglichem
Wurde Reichtum DES Alltäglichen


© Jenno Casali
 
C

cellllo

Gast
Bin hingerissen von dem "seiner Eiche entschlurfenden Schatten"
und lausche dem "scheppernden Gartentor"..... "irgendwo"...

Irgendwo las ich mal etwa :
Der Mensch auf seiner Jagd nach dem Besonderen
gleiche einem mittelalterlichen hohen Herrn,
der mit großem Trara und Gefolge zur Jagd ausziehe,
derweilen all die Tiere zuhause in seinem Burghof spielten.....

den Tieren ein Ständchen fidelnd
cellllo
 
Hallo Jenno,
Dein Gedicht gefällt mir, zumal es Wesentliches der Poesie erfasst. Ich würde allerdings nicht fast jede Zeile mit Und beginnen. Das nimmt m.E. Spannung ...
Herzliche Grüße
Karl
 
C

cellllo

Gast
Ich möchte dieses
Und......Und.....Und.....
undbedingt verteidigen, da es diese endlosen Begegnungen
bzw. Einflüsterungen quasi auf Schritt und Tritt
symbolisiert.....
bitte nichts ändern !
cellllo
 

Jenno Casali

Mitglied
Eben, Karl, den Text einmal laut vorlesen, mit richtiger Betonung, mit dem nötigen Elan, und das "und … und … und …" kommt genau so zur Geltung, wie cellllo es sieht.
Trotzdem vielen Dank für dein Zu-Wort-Melden
LG
Jenno C.
 



 
Oben Unten