die idee, mich an jeder empörenden menschlichen begegnung rächen zu können, indem ich sie eines tages beschreibe... (Bernd Mattheus in Heftige Stille)
Wie rücksichtslos von Christian, mir freudestrahlend zu stecken, dass er nun das Geld beisammen hat, das Geld für dieses Mobilheim an der holländischen See. Ich habe einfach Lust auf einen schönen Ort, der ein bisschen mir gehört, auch im Regen, sagte er.
Nicht nur einmal hatten wir zusammen an dieser Vorstellung herumgesponnen, er nannte ihn Sehnsuchtsort, ich bin in allem kühler, ich meinte, es könnte auch nur ein Stimmungsort sein.
Nun wurde mir meine Kühle zum Verderb, sie hatte mich davon abgehalten zu handeln, während er aus unserer Spinnerei einen festen Plan machte, einen Sparplan. Ich hasste C., als er Dinge wie „Gelebte Sehnsucht“ sagte, die Strunzerei mit dem Mobilheim kann man sich doch schenken, in seinem Alter weiß man doch, wie schnell der Gewinn eines anderen als eigener Verlust empfunden wird.
Ich gratulierte ihm trotz meines Grams, ich umarmte ihn, ich klopfte ihm auf die Schulter: „Das freut mich sehr für dich, ein Mobilheim auf Zeeland, du hast es geschafft, du hast es wahr gemacht, du Arsch!“
Über den Arsch lachte er kurz, dann zählte er auf: Mit WLAN, mit Kühlschrank, mit Fernseher, mit Kaffeemaschine, mit Grill, mit Kneipe auf dem Platz.
Ich musste aufpassen, ihm keine reinzuhauen, diese Dinge, die er da nannte, hatten wir auf einen Zettel gekritzelt, nach dem dritten oder vierten Bier, das tat mir jetzt weh, dass er nicht an mein Unglück dachte, ich zuckte nach jedem Wort zusammen: Mit WLAN – zuck – und so weiter.
Anstatt mich einfach über die Möglichkeit zu freuen, demnächst mit C. in seiner Sehnsuchtskiste zu hocken, kein Wunder: Warum sprach er es nicht aus - irgendeine Form von Einladung - hatte er eine blöde Alte kennengelernt, hatte sie vorausahnend was dagegen, wenn Besuch kam, er verschwieg doch was.
Groll, ansteigender Groll meinerseits, die ganzen letzten Tage schon: C. ist ein kleiner Spießer, kleine Spießer machen Sparpläne und sowas, es hätte doch unsere Hütte werden können, zwei Freunde sparen zusammen auf ein Mobilheim, warum denn nicht? In den geraden Wochen wäre es seins, in den ungeraden meins, er hätte doch was sagen können.
Ich muss es ihm gönnen, es war nichts zu beanstanden, das mit dem Sehnsuchtsplan hatte er richtig gemacht.
Kann man von lernen, aber verdammt, es nervt.
Wie rücksichtslos von Christian, mir freudestrahlend zu stecken, dass er nun das Geld beisammen hat, das Geld für dieses Mobilheim an der holländischen See. Ich habe einfach Lust auf einen schönen Ort, der ein bisschen mir gehört, auch im Regen, sagte er.
Nicht nur einmal hatten wir zusammen an dieser Vorstellung herumgesponnen, er nannte ihn Sehnsuchtsort, ich bin in allem kühler, ich meinte, es könnte auch nur ein Stimmungsort sein.
Nun wurde mir meine Kühle zum Verderb, sie hatte mich davon abgehalten zu handeln, während er aus unserer Spinnerei einen festen Plan machte, einen Sparplan. Ich hasste C., als er Dinge wie „Gelebte Sehnsucht“ sagte, die Strunzerei mit dem Mobilheim kann man sich doch schenken, in seinem Alter weiß man doch, wie schnell der Gewinn eines anderen als eigener Verlust empfunden wird.
Ich gratulierte ihm trotz meines Grams, ich umarmte ihn, ich klopfte ihm auf die Schulter: „Das freut mich sehr für dich, ein Mobilheim auf Zeeland, du hast es geschafft, du hast es wahr gemacht, du Arsch!“
Über den Arsch lachte er kurz, dann zählte er auf: Mit WLAN, mit Kühlschrank, mit Fernseher, mit Kaffeemaschine, mit Grill, mit Kneipe auf dem Platz.
Ich musste aufpassen, ihm keine reinzuhauen, diese Dinge, die er da nannte, hatten wir auf einen Zettel gekritzelt, nach dem dritten oder vierten Bier, das tat mir jetzt weh, dass er nicht an mein Unglück dachte, ich zuckte nach jedem Wort zusammen: Mit WLAN – zuck – und so weiter.
Anstatt mich einfach über die Möglichkeit zu freuen, demnächst mit C. in seiner Sehnsuchtskiste zu hocken, kein Wunder: Warum sprach er es nicht aus - irgendeine Form von Einladung - hatte er eine blöde Alte kennengelernt, hatte sie vorausahnend was dagegen, wenn Besuch kam, er verschwieg doch was.
Groll, ansteigender Groll meinerseits, die ganzen letzten Tage schon: C. ist ein kleiner Spießer, kleine Spießer machen Sparpläne und sowas, es hätte doch unsere Hütte werden können, zwei Freunde sparen zusammen auf ein Mobilheim, warum denn nicht? In den geraden Wochen wäre es seins, in den ungeraden meins, er hätte doch was sagen können.
Ich muss es ihm gönnen, es war nichts zu beanstanden, das mit dem Sehnsuchtsplan hatte er richtig gemacht.
Kann man von lernen, aber verdammt, es nervt.