Auf Abwegen

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helmut ganze

Mitglied
Auf Abwegen

Oh Blümelein, mein Blümelein,
stehst still im Schatten. ganz allein,
fehlt dir zudem der Sonne Schein,
frierst in der Kälte Stein und Bein,
du kleines Blümchen, zart und fein,
sollst ganz allein das Meine sein
und sollst du welken, Blümelein,
gepresst, getrocknet, welche Pein,
trag dann im Herzen, still und rein
nur dich, mein Schatz, mein Blümelein.

Heidenau, den 11. 07. 2011
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Fettauge,

deine Reaktion auf mein Gedicht habe ich regelrecht erwartet.
Da einige meiner Gedichte das Thema verfehlt hatten und weggedrückt worden waren,wollte ich einmal ein zu Herzen gehendes Gedicht zelebrieren. es ist mir sicher gelungen, aber ich habe es ernst gemeint.
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Liebe Grüße

Helmut
 
R

Rose

Gast
Lieber Helmut,

ich bin äußerst irritiert ... Aber allein schon die bisherigen Kommentare sind prima.

Blumige Grüße
Rose ;)
 
R

Rose

Gast
P.S. Für mich als Romantikerin sind deine Zeilen natürlich lieblich ... ;)
 
Und wüssten's die Blumen, die kleinen


Und wüssten's die Blumen, die kleinen
Wie tief verwundet mein Herz,
Sie würden mit mir weinen,
Zu heilen meinen Schmerz.
Und wüsstens's die Nachtigallen,
Wie ich so traurig krank,
Sie ließen fröhlich erschallen
Erquickenden Gesang.
Und wüssten sie mein Wehe,
Die goldnen Sternelein,
Sie kämen aus ihrer Höhe,
Und sprächen Trost mir ein.
Die alle können's nicht wissen,
Nur Eine kennt meinen Schmerz:
Sie hat ja selbst zerrissen,
Zerrissen mir das Herz.

Heinrich Heine
 
R

Rose

Gast
Hallo rogathe,

auf dieses "böse Wort" habe ich schon wieder gewartet. ;) Auch der Romantik muss Genüge getan werden. Wenn vielleicht auch mit einem Zwinkern ...

Ganz liebe Grüße
Manuela
 

rogathe

Mitglied
kitsch

hallo rose,
so einfach ist die chose nicht:
nicht alles, was romantisch ist, ist kitschig,
nicht alles, was kitschig ist, ist romantisch.

:) rogathe
 

Trasla

Mitglied
Ich war nach erster Lektüre irritiert und wusste nicht, was mir das Werk sagen soll. Nachdem ich eine Weile gewartet und nochmal gelesen habe bin ich leider nicht schlauer.
Die arme Blume leidet, aber LyrI wird immer an sie denken.

Hmm, Romantik mag da bei mir nicht recht aufkommen, es wirkt auf mich eher gezwungen, wie mit Druck vorgetragen - man wird erschlagen, aber nicht vom Inhalt, sondern von der Hülle.
Irgendwie.
 

helmut ganze

Mitglied
Lieber GerhardBakenfalter,

ich gebe es zu, ich habe mein kleines romantisches Gedicht doch mit etwas Augenzwinkern geschrieben. Nichts für ungut, aber ich wollte als ein eher unromantischer Mensch mich auch einmal mit diesem Genre versuchen. Nun, es ist danebengegangen. Schwamm drüber.

Liebe Grüße

Helmut
 

NewDawnK

Mitglied
Nun, es ist danebengegangen. Schwamm drüber.
Aber nein!

Lange habe ich hin und her überlegt, woran mich Dein Gedicht erinnert. Nun ist der Groschen endlich gefallen ...
... es war an einem lauen Sommerabend im Jahre Achtzehnhunderttobak. Die Vögelein hatten sich längst schlafen gelegt, in der Ferne hörte man das Plätschern eines Bächleins, güldene Fischlein badeten gar wohlig im Gartenteiche, und in der Luft hing der schwere Duft der Damaszener Rosen, als der in seiner Heimat weltberühmte Dichter Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio in der mit wildem Wein umrankten Laube zur Feder griff und schrieb:

Die Blümelein, sie schlafen
Schon längst im Mondenschein,
Sie nicken mit den Köpfchen
Auf ihren Stengelein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum,
Er säuselt wie im Traum;
Schlafe, schlafe, du mein Kindlein.


... und als Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio am nächsten Morgen diese Zeilen seinen Lieben vortrug, hat keiner gemeckert. Alle waren höchst entzückt. 150 Jahre später ist nichts mehr, wie es einmal war. Alle Welt meckert und meckert, nur um des Meckerns willen, so scheint’s. Man möchte gar meinen, man ist unter die Zicklein geraten.

Familie Bakenfalter hat’s oben schon gesagt:
Besser kann man die Zeitgeistdifferenzen nicht zusammenfassen.

Ich habe mich über dieses aus unserer Zeit fallende, handwerklich einwandfreie Gedicht gefreut und wünsche Dir, verehrter helmut ganze, weiterhin munteres Schaffen.
 
Hallo Helmut,

oha, da habe ich den fehlenden Ernst der Situation verkannt. So gesehen wirkt das Gedicht doch gleich ganz anders :)

Hallo NDK,

Familie Bakenfalter hat’s oben schon gesagt:
Huch, wo kommen die denn her? Die Sippe derer von Bakenfalter war bisher eine sehr überschaubare, ich bin sozusagen der letzte ihrer Art.

Bakenfalter
akut vom Aussterben bedroht
 

NewDawnK

Mitglied
Huch, ich schrub tatsächlich "Familie Bakenfalter"!? Oh je. Wie konnte das denn passieren? Da fehlt ja die Hälfte vom Text.

Ich bitte vielmals um Entschuldigung, lieber Herr Bakenfalter!

Sollte eigentlich heißen:

Meine Familie, der ich dieses Gedicht gestern vortragen habe - ich hoffe sehr, das war mir erlaubt - und der Herr Bakenfalter aus diesem Forum hatten die gleiche Meinung:
 
Keine Ursache, geschätzte NDK, so hat sich auch dieses Rätsel zum Guten gelöst und ich muss nicht befürchten, dass aus heiterem Himmel kleine Bakenmotten mit gehobenen Ansprüchen vor meiner Haustüre herumflattern.
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Lieber Uwe,

ich wollte nichts Böses, sondern nur das Niveau mancher Volksmusiksendungen erreichen. Das hat mich geritten.

Liebe Grüße

Helmut
 



 
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