Auf den Flügeln der Zeit

Alexa Testa

Mitglied
Dunkle Dämonen hüllen mich ein,
kein Lichtstrahl von draußen dringt zu mir herein.
alleine – verlassen – verstoßen – zerstört,
Hilfeschreie, die keiner mehr hört.


Nicht hört mich der Gute, Gerechte, der Held,
der geblendeten Auges den Urteilsspruch fällt.
Urteil gegen alles, was Menschsein mir war,
ein Opfer, verblutet auf der Freiheit Altar.


Schwärze umfängt mich, bleierne Schwere,
drückende Schwüle, erstickende Leere.
kein Atem, kein Denken, kein Fühlen, kein Licht,
ein sinkendes Schiff in brausender Gischt.


Ich lass los nun, was innig und fest ich gehalten.
Oh öffnet die Arme, ihr düsteren Gestalten!
Nehmt mich mit in die samtene Dunkelheit,
tragt mich fort, schwarze Engel, auf den Flügeln der Zeit.
 
T

theubner

Gast
...hach...

...wie soll ich sagen? Nun Dein Gedicht gefällt mir in soweit gut, als daß die Aussage voll zum Tragen und mir die Ausdrucksweise entgegen kommt...

...Mängel sehe ich noch im Vermaß. Wenn sich die Verspaare schon reimen, dann sollten sie sich auch rhythmisch und in der Zahl von Hebungen und Senken treu bleiben...

...mein ja bloß...theubner...
 

Alexa Testa

Mitglied
entschuldige theubner, ich hab nochmal die anzahl der hebungen überprüft und konnte eigentlich (vielleicht einmal im letzten absatz - erste zeile - ein "ich" das aber zum verständnis erforderlich ist und mit ein bisschen gutem willen ebenfalls unbetont bleiben kann) keinen fehler entdecken. diese zeile könnte auch heißen: ich lass los, was so innig und fest ich gehalten....dann tut man sich leichter, die vier hebungen zu finden.

trotzdem danke für den kommentar *g*
gruß
Alexa
 
T

theubner

Gast
...was sind schon Zahlen...

Nun sicher bist Du dieser Meinung. Trotzdem wirkt Dein Gedicht auf mich noch irgendwie schief. Ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber ich versuchte einfach mal es nach meinem Gefühl umzuschreiben. Mag sein, daß Du es grauenhaft findest und Dein Werk dadurch beschmutzt siehst. Selber schuld!

Auf den Flügeln der Zeit (nach Alexa Testa)

Dunkle Dämonen hüllen mich ein
Kein Lichtstrahl bricht mehr zu mir herein
So alleine - verlassen - zerstört
Hilfeschreie die keiner mehr hört

Mich erhört nicht der Weise, der Held
Der geblendet den Urteilsspruch fällt
Gegen all das was Menschsein mir war
Gegen mich - Opfer! auf dem Altar

Schwarz umfängt mich bleierne Schwere
Drückende Schwüle, stickige Leere
Weder Denken noch Fühlen noch Licht
Sinkendes Schiff in brausender Gischt

Ich lass los was fest mich gehalten
Mein Leben mögt Ihr nun verwalten
Tragt mich in samtene Dunkelheit
Hinfort nun auf den Flügeln der Zeit...



Tja ich mein ja nur...theubner...
 

Alexa Testa

Mitglied
hi theubner!
ja, du hast recht, deine version entspricht nun gar nicht meiner ausdrucksweise.
du hattest doch geschrieben, dass die hebungen stimmen müssen. um dies zu erreichen, muss man bei deiner version
ziemlich ungewöhnliche betonungen setzen(zumindest für mein sprachgefühl):
z.b.:
1. strophe, 3 zeile. man müsste das "so" betonen, was etwas eigenartig klingt.
3. strophe 3. zeile: die 1. silbe von "weder" müsste betont werden, auch dazu muss ich mich zwingen, und
letzte strophe 1. zeile .....betonung des "ich" (gibt noch ähnliche stellen...)

in deiner version fließen die verse nicht, sie holpern.
aber so ist das eben, das ist mein persönlicher geschmack.
ich hab manchmal gedichte, wo ich selber nicht zufrieden bin mit dem was ich sagen möchte und mit dem was dann da steht.
aber dieses gehört eigentlich nicht dazu.

trotzdem danke fürs positive kritisieren. bin für kritik und diskussion immer gerne zu haben und hab das lieber, als nicht beachtet zu werden.

gruß alexa
 
T

theubner

Gast
...Du hast recht...

...ich würde es auch genau so betonen, wie Du es hier beschrieben hast. Da holpern in meiner Lesart die Verse nicht. Aber ich kann mich nach einigem Lesen Deiner Originalversion auch sehr gut damit anfreunden. Es spricht und schreibt nun mal jeder anders...

...tschö...theubner...
 

Alexa Testa

Mitglied
hi theubner!

ich wollte bei der letzten antwort schon schreiben, dass deine version männlicher klingt, hab mir aber dann gedacht, das klingt so sexistisch. nun aber schreib ichs einfach hin *gg* sie klingt wirklich männlicher, hat weniger schnörkeln.
freut mich, dass du dir überhaupt die mühe machst, dich einzulesen :))

liebe grüße
alexa
 

peto-berlin

Mitglied
Schnörkel

Also sind Männer ohne Schnörkel, einfacher gestrickt und deshalb auch einfacher zu lesen und verstehen? Nun weiss ich auch warum meine Schreibsel nicht so blumig umschrieben ist oder mit bildhaften Vergleichen arbeitet.
Der der ohne Schnörkel ist :)
 

Alexa Testa

Mitglied
schnörkel

hi peto!
dass männer weniger schnörkel haben als frauen, sollte aber keine negative kritik sein, sondern eine wertfreie feststellung. ich hoffe, dass es auch so angekommen ist *g*.
liebe grüße
alexa
 

peto-berlin

Mitglied
Meine bescheidene Meinung

Also ich kann es flüssig lesen. Einziger Stolperstein wäre meiner Meinung nach innig und fest.
Ich würde nur schreiben Ich lasse nun los, was fest ich gehalten oder einfach "ich lasse los was innig fest ich gehalten."
Vielleicht noch "kein Lichtstrahl dringt zu mir herein", denn dieses sagt das Licht von aussen kommt, also von aussen herein, wäre eine Doppelung des Sinnes.
Aber ich findes es auch so gut wie es ist. Nun ja was theubners Kritiken und Fassungen betrifft kann mans auch lesen. Nur ist es wie mit einem Lied, der Origanlinterpret bringt es immer noch am besten.
Gruß aus Berlin
 



 
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