Auf immer und ewig

R

Ruth-Marion Flemming

Gast
Sie waren Feuer und Flamme
und voller Leidenschaft,
indes nach knapp 14 Tagen
versagt’ ihm die Manneskraft.

Ich brauch eine kleine Pause,
rief er ihr ermattet zu,
doch sie war unersättlich
und gönnte ihm keine Ruh!

Er wurde immer blasser,
sie aber blühte auf –
da nahm ganz unversehens
das Schicksal seinen Lauf.

Er starb in ihren Armen
im Hemd, ansonsten bloß!
Sie rief: Mein Schatz, mach weiter,
was ist denn mit dir los!?

Als, leicht irritiert, sie bemerkte,
der Liebste ist eine Leich,
verlor sie ihre Fassung
und wurde kreidebleich.

Sie warf ihn aus dem Bette,
weil er so kalt sie stört –
daß er so wenig Puste hatt’,
das fand sie unerhört.

Sie schüttelte zornig die Locken,
als sie ihn am Boden erblickt’,
dann biß sie vor Wut in die Kissen …
und ist dabei erstickt!

Sie wurden gemeinsam bestattet,
der Pfarrer sprach still ein Gebet.
Auf ihrem steinernen Grabmal
in Bronze geschrieben steht:

Sie waren Feuer und Flamme
und voller Leidenschaft –
indes nach knapp 14 Tagen
versagt’ ihm die Manneskraft ...


Ruth-M. Flemming
 
B

beisswenger

Gast
Vortrefflich, werte Kollegin,

indes (Ihr Lieblingswort!) mit Hilfe eines Zauberelixiers aus Disneyland namens VIAGRA wäre das ihrer schlaffen Hauptperson wohl nicht passiert, stimmt's?

Nichtsdestoweniger, liebe Nachbarin: ich freue mich, wieder von Ihnen zu lesen - hoffe, Sie sind nicht mehr verschnupft und erfreuen sich allerbester Gesundheit.

Ich hingegen genieße die Hitze und folge Ihrem Rat, mich nicht zu stark zu verausgaben. So bleibe ich friedlich und hoffe, dass Sie bis Sonntag noch einige Ihrer Spitzenwerke in dieses Forum stellen.

Schönen Abend noch!
 
R

Ruth-Marion Flemming

Gast
Warum sollten Sie,

werter Kollege B.,

warum sollten Sie nicht einmal Recht haben? Vom Grundsatz her jedenfalls. Berücksichtigt man allerdings die Zeitverschiebung zwischen dem Entstehen des Gedichts und der von Ihnen ins Spiel gebrachten Entwicklung zur sinnlosen Vermehrung der Menschheit, dann hat Ihre Vermutung allerdings nur theoretischen Wert. Indes (und da ist es wieder), ich freue mich, wenn Sie sich freuen. Deshalb bin ich auch nicht verschnupft, sondern höchstens erkältet. Jedoch habe ich so meine Zweifel, ob Sie im Hinblick auf meinen Rat lange durchhalten werden. Schließlich: Nach den Statuten darf ich mich nur mit höchstens zwei meiner Spitzenwerke in der LL-Anthologie unsterblich machen!

Mit beobachtendem Gruß
Ruth
 
B

beisswenger

Gast
Werte Nachbarin,

ja – Sie dürfen nur zwei Ihrer hochgelobten Werke einreichen. Wir hingegen, meine Beste, vermögen zahlreiche zweitklassige Ergüsse hineinzustellen. Unser netter Kollege aus dem Osten, unser Rechtsbehelf, der Haus-und-Hof-Advokat Bernd hat seine korlamentarischen Einflüsse geltend gemacht und unseren Hausmeier mact davon überzeugt, dass das niedere Literatenvolk einige Schreibkunstwerke mehr anmelden darf. Damit bewahren wir uns die Chancengleichheit und John Rawls „Theorie der Gerechtigkeit“ wird in tadelloser Weise in die Tat umgesetzt.

Weshalb sind Sie der Ansicht, ich würde mein Pulver bald verschossen haben? Ja glauben Sie denn nicht, ich laufe langsam zu großer Form auf?

Da nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist verweilt, schwinge ich mich nun auf's Rad und werde eine Tour durch das schattige Neandertal unternehmen. Ich schaue auch mal bei Ihnen in E. nach und prüfe, ob Ihre Wiese schon gemäht wurde. Vielleicht gestatte ich mir auch einen Blick durch's Wohnzimmer, um Ihnen beim Abstauben Ihrer Biedermeiermöbel zuzuschauen.

Schönen Sonntag, geschätzte Freundin
 
R

Ruth-Marion Flemming

Gast
Müssen Sie mir,

werter Kollege B.,

müssen Sie mir alles nachmachen und andere für sich arbeiten lassen? Diesmal war also der liebe Bernd dran. Eigentlich war ja mein Rat, daß Sie gut auf die Einteilung Ihrer Kräfte achten sollten, völlig überflüssig. Denn Sie brauchen ja überhaupt keine! Trotzdem Dank für den Hinweis! Unter der Voraussetzung, daß ihre Information stimmt, habe ich noch zwei meiner besonderen Köstlichkeiten auf den großen Haufen geschossen. Sollte es zuviel meiner „Poetikeusen“ sein, so könnten Sie auch von jeder die Hälfte nehmen. Aber dann bitte längsgeteilt (das ist von oben nach unten oder umgekehrt).

Der Himmel überschatte Sie mit einem erholsamen Schlaf!

Mit noch morgenfrischem Gruß
Ruth
 



 
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