Schneewittchen
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Aufbruch der Wanderin
Als ich an diesem Morgen erwachte, wusste ich es plötzlich. Heute würde ich aufbrechen, diese Herberge verlassen und meine Reise endlich fortsetzen. Leicht war mir ums Herz. Ich schaute mich noch einmal im Zimmer um. Es kam mir nun so fremd vor. Ich war hier nur untergekrochen auf meiner Wanderschaft. Der andere Wanderer, mit dem ich dieses Zimmer bislang geteilt hatte, bemerkte, dass ich gehen wollte und fragte erstaunt:
„ Du willst schon fort? Wie spät ist es denn?“ „Es ist höchste Zeit!“, antwortete ich. Er schien mich, wie so oft, nicht zu verstehen und fragte nach der genauen Uhrzeit. Ich hatte nichts hinzuzufügen. Es war längst höchste Zeit, ich hätte schon eher gehen müssen. Die Luft in dem Zimmer war verbraucht, reichte nur noch für ihn. „Wir haben es doch schön hier, du musst es nur mit meinen Augen sehen! Du solltest noch ausruhen!“, sagte er, „Ich bin zu erschöpft, um zu bleiben“, sagte ich, „sonst verliere ich meinen Weg aus dem Blick!“ „Aber wo willst du denn hin?“, fragte er, “Draußen wartet nur die Einsamkeit!“„Schlimmer wäre es, am Ende nicht meinen Weg gegangen zu sein, wer weiß schon, was mich dort erwartet?“, antwortete ich. „Wirst du etwas mitnehmen, wovon du unterwegs zehren kannst?“ „Natürlich“, sagte ich, “die Erinnerungen, denn damit wird mein Weg ja gepflastert!“
C.W., Juni 2005
Als ich an diesem Morgen erwachte, wusste ich es plötzlich. Heute würde ich aufbrechen, diese Herberge verlassen und meine Reise endlich fortsetzen. Leicht war mir ums Herz. Ich schaute mich noch einmal im Zimmer um. Es kam mir nun so fremd vor. Ich war hier nur untergekrochen auf meiner Wanderschaft. Der andere Wanderer, mit dem ich dieses Zimmer bislang geteilt hatte, bemerkte, dass ich gehen wollte und fragte erstaunt:
„ Du willst schon fort? Wie spät ist es denn?“ „Es ist höchste Zeit!“, antwortete ich. Er schien mich, wie so oft, nicht zu verstehen und fragte nach der genauen Uhrzeit. Ich hatte nichts hinzuzufügen. Es war längst höchste Zeit, ich hätte schon eher gehen müssen. Die Luft in dem Zimmer war verbraucht, reichte nur noch für ihn. „Wir haben es doch schön hier, du musst es nur mit meinen Augen sehen! Du solltest noch ausruhen!“, sagte er, „Ich bin zu erschöpft, um zu bleiben“, sagte ich, „sonst verliere ich meinen Weg aus dem Blick!“ „Aber wo willst du denn hin?“, fragte er, “Draußen wartet nur die Einsamkeit!“„Schlimmer wäre es, am Ende nicht meinen Weg gegangen zu sein, wer weiß schon, was mich dort erwartet?“, antwortete ich. „Wirst du etwas mitnehmen, wovon du unterwegs zehren kannst?“ „Natürlich“, sagte ich, “die Erinnerungen, denn damit wird mein Weg ja gepflastert!“
C.W., Juni 2005