Augen.blick

4,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Walther

Mitglied
Augen.blick


Es ist Magie, die sich in Deinen Augen spiegelt:
Man schaut hinein und stürzt ins Liebesparadies.
Die Welt war um mich grau und dumpf wie ein Verlies:
Dein Blick, so strahlend, und mein Schicksal ist besiegelt.

Ich soll es sein, der gestern noch Verlierer hieß
Und gegen den die ganze Hölle aufgewiegelt,
Als wären selbst des Hades Tore ganz entriegelt,
Zu sein schien? Ich soll’s sein, der zweifelnd Trübsal blies,

Den diese tiefen grünen Seen in sich schlingen,
Den dieses Lächeln umwirft und dann fest umschließt?
Ich, der‘s kaum glaubt, darf Dich jetzt hier besingen,

Die dieses Glück und diese Sehnsucht in mich gießt!
Du läßt‘s in Deinen Ohren als mein Wunder klingen
Und zeigst, wie Du den ersten Augen.blick genießt.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Walter, es ist ein komplexes Gedicht mit schöner Rhythmik. Ich habe aber ein Problem beim Lesen an einer Stelle:
Ich soll es sein, der gestern noch Verlierer hieß
Und gegen den die ganze Hölle aufgewiegelt,
Als wären selbst des Hades Tore ganz entriegelt,
Zu sein schien? Ich soll’s sein, der zweifelnd Trübsal blies,
Ich verstand zunächst nicht, wohin "zu sein schien" gehört.
Zu "Als wären selbst des Hades Tore ganz entriegelt," kann es wegen des Kommas nicht gehören. Somit muss es zu "Und gegen den die ganze Hölle aufgewiegelt," gehören. Das erschließt sich mir bei der Analyse des Textes. Beim Lesen war es verborgen. Vielleicht wegen des fehlenden Kommas vor "und" "Ich soll es sein, der gestern noch Verlierer hieß[blue],[/blue]" - das heute (nach der Rechtschreibreform) optional ist, soweit ich es verstehe.
 
M

Marlene M.

Gast
ein Mann, den man zu neudeutsch Looser nennen würde, trifft auf eine Klassefrau.
Sie will ihn - nur ihn und damit wendet sich sein Schicksal.
Ihre Augen sagen es ihm.
Ein schönes Werk, das zeigt, lieber walter, dass es eigentlich keine Looser gibt, solange man Menschen hat, die einen lieben.
Denn damit ändert sich alles- vor allem aber der Blickwinkel eines Loosers.

Sehr gerne habe ich das gelesen.
LG von Marlene
 

Walther

Mitglied
Augen.blick


Es ist Magie, die sich in Deinen Augen spiegelt:
Man schaut hinein und stürzt ins Liebesparadies.
Die Welt war um mich grau und dumpf wie ein Verlies:
Dein Blick, so strahlend, und mein Schicksal ist besiegelt.

Ich soll es sein, der gestern noch Verlierer hieß
Und gegen den die ganze Hölle aufgewiegelt -
Als wären selbst des Hades Tore ganz entriegelt -
Zu sein schien? Ich soll’s sein, der zweifelnd Trübsal blies,

Den diese tiefen grünen Seen in sich schlingen,
Den dieses Lächeln umwirft und dann fest umschließt?
Ich, der‘s kaum glaubt, darf Dich jetzt hier besingen,

Die dieses Glück und diese Sehnsucht in mich gießt!
Du läßt‘s in Deinen Ohren als mein Wunder klingen
Und zeigst, wie Du den ersten Augen.blick genießt.
 

Walther

Mitglied
Lb. Bernd,

danke für Deinen Eintrag. Ich habe den Satzeinschub, der das Problem auslöst, in Gedankenstriche eingebunden. Ich hoffe, das bringt das von Dir zurecht bemängelte Licht ins dichterische Dunkel.;)

Lieben Dank und Gruß W.

Lb. Marlene,

der Mensch, der "erkannt" wird, ist nie ein Looser. Das ist sicherlich ein Teil dessen, was dieses Gedicht aussagen sollte.

Danke für Deinen feinsinnigen Eintrag.

LG W.
 



 
Oben Unten