Aus dem Eheleben

1,00 Stern(e) 1 Stimme

gareth

Mitglied
Lasst eine Szene uns wie folgt erdenken:

Ein Gast bestellt ein Glas voll tiefen Wassers
und lächelnd bringt der Ober das Gewünschte -

Ein Gleichnis für Verständigkeit, Humor,
für wachen Geist und Sinn für Abstraktion,
so wie es täglich eben unter Männern geht.

Nun lasst uns kurz die Wirklichkeit beleuchten:

Das wahre Leben, das uns Tag um Tag
zwingt, fern der Sprache Lust, des Bildes Kraft,
der Ehefrau in klaren, dürren Worten
an was es uns ermangelt, mitzuteilen,
dass eine Chance sei und sie das Rechte bringt.
 

sekers

Mitglied
und umgekehrt

Lieber Gareth,

verzagt da steh ich nun, selbst Tor, der Sinn ist mir verschlossen.

iambisch, wie Deine Art es ist, teilst mit uns Dich in Szenen zweien. und beide in Absurdistan gesetzt, doch nicht von ganz so weit da her geholt.

was willst Du sagen?

setzt Männer mit Obern gleich. Philosophen allesamt, was sonst? der eine bei der Arbeit, die anderen beim Bestellen. hältst die Ehefrau dagegen, personifizierte Antithese, was sonst? mit ihrem wahren Leben und falschen Verstehen, bei der die Worte dürren, die Lust sich vertschüsst und die Bilder ihre Kraft verlieren.

soso. glücklich die ohne Ehefrauen. aber denen wird dann gar nichts Rechtes gebracht.

Ehefrauen machen das ja mit links. wenn Sie nur kapierten.

einen Moment dachte ich, es könnte witzig gemeint sein, verwarf aber diesen eh nur Minigedanken, und versuchte es mit sozialkritisch. aber das war es auch nicht.

und nur so dahingeschrieben? Lust an und mit Sprache? eher glaube ich nicht zu verstehen.

kannst Du Dich erklären? oder tust Du es mir?

Liebe Grüße

G.
 

gareth

Mitglied
Lieber sekers,

mal ganz ohne äußere Form gesprochen:

Es ist ein scherzhaftes Gedicht.

Das Thema ist: "Der Mann" liebt und genießt die Entspannung und das abstrakte Gedankenspiel, zu dem er in besonderem Maße befähigt ist. "Die Frau", der tristen Realität verhaftet, kann an diesen Ergötzlichkeiten bekanntermaßen und bedauerlicherweise leider nicht teilhaben und man tut gut daran, auf jede fantasievolle Umschreibung zu verzichten wenn man sie zum Bier holen schickt.

Es ist ein scherzhaftes Gedicht.

Misogyn hat mich Lotte Werther zu ihren Leselupenzeiten wegen dieser Art von Gedichten (sicher nicht ganz zu Unrecht) genannt :eek:)

Grüße
gareth
 

MarenS

Mitglied
Die Maren tritt den gareth mal ganz zufällig ein wenig in den Allerwertesten.
Ein herrliches Gedicht mit Betonung auf der ersten Silbe des in diesem Satz verwendeten "Wiewortes". ;-)
Ich musste es zweimal lesen bis ich zu verstehen glaubte und wenn deinen hintergründigen Humor nicht zu kennen meinte, würde ich mich wohl noch nicht trauen es zu verstehen.
Zur Versicherung las ich deine Antwort auf sekers Kommentar.

es grüßt dich die Maren
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Gareth,

mir ist der Witz deines Gedichts nicht entgangen (schließlich bin ich vom Fach! :D ), doch wirkt es eigentümlich leblos auf mich. - Ich glaube, dies liegt daran, dass dieser Text förmlich nach Reimen schreit ...

Wie wäre es, eine solche Version zusätzlich einzustellen?

Fragende Grüße
Heidrun
 



 
Oben Unten