Ausgeschlossen (gelöscht)

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U

USch

Gast
Hallo daidalus,
ausgeschlossen... und eingeschlossen. Ein sehr dichter und guter Text, der kein Wort zu viel hat und viel Raum für eigene Gedanken läßt. Gern gelesen.
LG USch
 

sonah

Mitglied
Der Text gefällt mir ganz gut. Ich als Leser hätte mir nur etwas mehr "Futter" gewünscht. Du bietest uns nur das Gitter an und die Laute "Atmen, Seufzen, Stöhnen, Grunzen". Der Rest sind Fragen. Die ich sehr gut dosiert und gut geschrieben, aber noch ein oder zwei Fetzen Eindrücke dazwischen wären für mich spannend gewesen. Damit sich noch mehr innere Bilder und Eindrücke formen können.
 
Hallo daidalus,

der Text erzeugt in mir ein beengendes Gefühl.
Wenn dies deine Absicht ist, dann hast du den Text genau richtig geschrieben.

Ich wäre neugierig auf eine Umkehrversion etwa mit dem Titel "Befreit".

Liebe Grüße. Rhondaly.
 
hallo daidalus!

leider schafft es dein text für mich nicht, das gefühl von ausgrenzung zu vermitteln, was hauptsächlich an den ihm innewohnenden unstimmigkeiten liegt:
Ich stehe dicht vor dem Gitter, das Auge an eine Lücke gepresst. Die Zwischenräume sind so eng, dass ich nur Bruchstücke auf der anderen Seite erkennen kann. [red](das bild stimmt nicht: ein gitter ist entweder so engmaschig, dass es aus großer nähe regelrecht durchsichtig wird, oder so grob gestrickt, dass auch mit einigem abstand der durchblick kaum erschwert wird. andernfalls wäre es vielleicht besser als metallplatte mit winzigen löchern zu beschreiben. passender schiene mir aber eine art bretterwand, deren spalten so eng sind, dass nur wie ein schimmer ein wenig licht hindurchdringt.)[/red] Farben, doch keine Formen, Bewegung, doch keine Richtung. [red](sieht man eine bewegung, sieht man auch deren richtung.)[/red]

Ich höre Geräusche und lege mein Ohr an das Gitter [red](wie dick müsste das gitter denn sein, damit das einen unterschied macht? wandstärke!)[/red], schließe die Augen und konzentriere mich. Ich nehme Atmen, Seufzen, Stöhnen, Grunzen wahr. Ich höre noch genauer hin: Welchen [red]Klang[/red] haben diese Töne? Anspannung, Wehmut, Behagen, Ärger, Gelassenheit? [red](besser: welches gefühl / welche stimmung transportieren sie? "klang" ist hier unglücklich, weil: ich höre einen ton, der klingt wie ein atmen, seufzen, stöhnen, grunzen ...)[/red] Sind sie mein innerer Widerhall oder kommen sie von der anderen Seite? Welche Farbe haben sie, welche Richtung? [red](um farbe und richtung ging es schon. es gäbe noch struktur, intensität, absicht, meinetwegen geschmack ...)[/red] Sind sie das Blau, das Rot, das Grün, das Gelb? [red](unnötig, das aufzuzählen. ich denke, die farben sind allgemein bekannt. möglich wäre allerdings, sie kontrastieren zu lassen und mit etwas wie bedeutung zu belegen: das rot zerrissener leiber, das grau der ewigen, schweren see etc.)[/red] Sind die Farben auf der anderen Seite oder sind sie in mir, hier auf dieser Seite? Ist die Bewegung draußen oder ist es meine innere Bewegtheit? [red](das wurde ganz ähnlich auch schon gefragt.)[/red]
Meine Finger versuchen die Lücken des Gitters zu erweitern. Doch sie bleiben stecken. Eingeklemmt. [red](wenn die finger hineinpassen, sieht auf jeden fall auch das daran gepresste auge hindurch.)
[/red]
Ich bin gefangen und vom Leben ausgeschlossen. [red](ein bisschen zu direkt gesagt.)[/red]
der text ist also auf jeden fall ausbaufähig, und die idee nicht verkehrt.

lg
 

daidalus

Mitglied
Hallo eenemenetekel,

Es sei dir unbenommen, dass der Text nicht bei dir ankommt.

Kurze Sachinformation: Es gibt tatsächlich solche Gitter, die das leisten, was ich beschreibe, z.B. die geschnitzen, gegeneinander verschobenen Holzgitter in sehr alten Beichtstühlen.

Sonst möchte ich nur soviel bemerken: Ich kann keine konstruktive Kritik erkennen, die mich veranlassen würde, etwas zu verändern.
Und was soll ich einem Menschen schreiben, der sich in der Positur des gnadenlosen Skeptikers und des unbestechlichen Realisten gefällt und deshalb glaubt, den Stein der unumstößlichen Wahrheit mir so ordenlich vor die Füße rollen zu müssen.
Da du dich ja so ausführlich mit meinem Text befasst hast, wirst du doch gewiss auch die richtige Fassung schon bereit haben. Du wolltest sie aber wahrscheinlich aus persönlicher Bescheidenheit nicht veröffentlichen. Nur zu! Ich bin gespannt!!!
Jedenfalls herzlichen Dank, dass du meinen Text wieder nach vorne geschoben hast.

mit freundlichem Gruß daidalus
 
hallo daidalus!

so kann man natürlich auch mit kritik umgehen ...

es war nicht meine absicht, oberlehrerhaft zu klingen oder dich abzuwatschen - ich habe lediglich versucht, dich auf mir unplausibel scheinende details hinzuweisen. und das so klar wie möglich, weil man sich ja durchaus auch mal missverstehen kann.
nun ja, das scheint trotzdem geschehen zu sein ...

nichtsdestotrotz
lg
 
U

USch

Gast
Hallo daidalus, hallo eenemenetekel,
eure Kommentare sind ein klassisches Beispiel eines Aneinandervorbeischreibens. Na ja, nicht jede(r) versteht jede(n). Der Realist nicht den Empathiker, die Frau nicht den Mann und und und... :)
LG USch
 
U

USch

Gast
Hallo sonah,
Du schreibst u.a. "Der Rest sind Fragen."
Gerade das gefällt mir u.a. an Texten, wenn sie Fragen aufwerfen. Die Enge, die der Text symbolisiert, läßt viel Raum für die eigenen persönlichen Antworten, regt sicher zum Nachdenken an.
LG USch
 
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