Ausgeschlossen

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Kitty-Blue

Mitglied
Ausgeschlossen

Ich sitze im Zimmer mit mir ganz allein,
ich würde jetzt gern bei den Anderen sein.
Sie sitzen zusammen und es geht ihnen gut,
ich bin gefangen zwischen Trauer und Wut.

Sie reden und lachen, sie haben viel Spaß,
es ist nicht das erste Mal, dass man mich vergaß.
Ich sitze hier allein und es ist schrecklich still,
zu ihnen zu gehören ist doch alles was ich will.

Ich starre an die Wand und fühle mich schlecht,
wie sie mich behandeln, das ist nicht gerecht.
Es macht mich so traurig, dass sie so zu mir sind,
ich fühle mich einsam und verlassen wie ein Kind.

Sie wollen mich nicht und ich weiß nicht warum,
ich sitze da und der Schmerz bringt mich fast um.
Ich frage mich, was ist an mir nur verkehrt,
bin ich denn wirklich so wenig wert?

Ich verberge die Tränen auf meinem Gesicht,
wie sehr ich darunter leide, das zeige ich nicht.
Meine Verzweiflung wächst von Tag zu Tag,
was soll ich nur tun, damit mich irgendwer mag?
 

silverbird

Mitglied
Dein Gedicht hat mich nachdenklich gemacht. Du beschreibst einen Menschen, der völlig in Selbstmitleid versunken den Weg zu seinen Mitmenschen nicht zu finden scheint. Ja er scheint sich mit jedem Gedanken weiter von ihnen zu entfernen. Du hast diese Situation vortrefflich beschrieben. Die Frage zum Schluss bewegt mich am meisten? Ist der Protagonist wohl schon so weit gekommen, dass er alles tun würde, nur um zu gefallen. Es gibt auch andere Wege, zum Beispiel sich selber bleiben und Schritt für Schritt versuchen, auf die andern zuzugehn.
Lieben Gruss
silver
 

Jongleur

Mitglied
Es wird erzählt, eins zu eins, das wirkt vertraulich-tagebuchartig im Stil und sehr authentisch.
Man wird nachdenklich (silverbird), man leidet mit diesem Lyrischen Ich mit.

Inhaltlich kommt mir hier nicht nur der Gedanke, wie von Silverbird angesprochen, eines Menschen, der klagt, weil er aus Gründen mangelnden Selbstwertgefühls (Ich frage mich, was ist an mir nur verkehrt,/bin ich denn wirklich so wenig wert?)nicht dazugehört und nur "etwas mehr zu sich stehen" und auf die anderen zugehen müsste ..., sondern auch gruppenspezifisches Verhalten kommt mir in den Sinn, es wird nicht nur im Arbeitsleben, es wird auch privat "gemobbt". (wie sie mich behandeln, das ist nicht gerecht.)

Grüße vom Jongleur
P.S. Meine Bewertung steht für die Glaubwürdigkeit dieses Textes.
 



 
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