Aussichtslos

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Perry

Mitglied
Aussichtslos


Gebeugt sitzt er auf der Uferbank
bläst den Rauch seiner Zigarette
den kreischenden Möwen nach

Mit fahrigen Bewegungen
sucht er nach Stellenangeboten
in der Zeitung auf seinen Knien

Immer wieder irrt sein Blick ab
ins grell blendende Sonnenlicht
entdeckt einen Reiher im Sturzflug

Resigniert lehnt er sich zurück
lässt die Blätter achtlos fallen
Heute wird er keinen Fisch fangen
 
B

Beba

Gast
Die Situation sehr schön eingefangen. Ich kann diese traurige Figur vor mir sehen und die Möwen kreischen hören. Ein sehr schönes Bild, das besonders durch den ersten starken Abschnitt wirkt, der den Leser gleich gefangen nimmt.

Ciao,
Bernd
 
Lieber Manfred,
inhaltlich gefällt mir dein Gedicht. Allerdings ist es mir ein wenig zu sehr Prosa. Dadurch kommt m.E. die Stimmung nur begrenzt rüber... . So könnte z.B. "mit fahrigen Bewegungen" in Form einer Metapher wesentlich ausdrucksstärker sein.
Dennoch habe ich das Gedicht gern gelesen.
Gruß
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo bernd,
wie so oft malt die Wirklichkeit die stärksten Bilder. Ich sehe diese Szene immer wieder, wenn die "Arbeitslosen" an der Isarpromenade in der Sonne sitzen und nach "Glücksfischen" angeln.
Danke und LG
Manfred

Hallo Karl,
ich stimme dir absolut zu, nur habe ich bisher keinen Ansatz gefunden den Text zu verdichten, ohne die Aussage zu zerstören.
Danke und LG
Manfred
 



 
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