Ayla`s Mieder

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Wuselanni

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Ayla´s Mieder


In einer fernen Galaxie lebte einst Ayla, eine wunderschöne Sternenprinzessin, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte auf andere Planeten zu reisen und dort Liebe und Heilung zu verbreiten und den Lebewesen zu helfen, sich zum Licht hin zu entwickeln. Sie war voller glühender Ideen und ging mit Energie und Einfallsreichtum an ihre Aufgabe.
Die einzige Bedingung für Ihre Aussendung war, dass sie beim Eintritt in die neue Welt alle ihre Erinnerung an ihren Ursprungsplaneten und an ihre Existenzen vergessen musste.
Nach dem sie sich von ihren Eltern und Verwandten und Freunden verabschiedet hatte, machte sie sich nun voller inniger Liebe und Sendungsbewusstsein auf den Weg zum Abschussportal.
Sie kam in eine Kapsel und wurde in Tiefschlaf versetzt und verlor jegliches Gefühl für Zeit und Raum.
Es vergingen nun viele Jahre, in denen sie als Bewohnerin des neuen Planeten still in einer kleinen Familie heranwuchs. Ihr Bestreben war es von Anfang an Liebe zu säen. Und das war auch auf vielen Gebieten möglich. So wurde sie geschätzt und geachtet von ihrer Umwelt.
Aber auf einmal kam sie auch mit Menschen zusammen, die sie nicht verstanden, die sie auslachten und als dumm bezeichneten, weil sie ihre Mission erfüllen wollte. Es kam immer wieder vor, dass sie Pfeile in den Oberbauch trafen und sie wehrte sich nicht sonderlich , sondern schenkte dem keine Beachtung. Ihre Aufgabe stand für sie im Vordergrund. Allmählich liessen ihre Kräfte nach und die Pfeile hatten Wunden hinterlassen, die sich langsam aber stetig entzündeten.
Sie sehnte sich so sehr nach einer Stelle, wo sie auch einmal ausruhen, auftanken und sich gehen lassen konnte. Bisher war sie ja immer nur die Gebende, Liebende und Heilende gewesen.
Aber nun war ihr Tank leer und auf einem bedenklich tiefen Level.
In ihrer Suche nach Hilfe traf sie auf eine Quelle, die sie faszinierte und wie magisch anzog.
Völlig blauäugig beugte sie sich hinunter und liess sich fallen. Doch aus den Tiefen der Quelle blitzte ein starkes Schwert dass sie tief und ungeheuer schmerzlich ins Sonnengeflecht traf..
Fast tödlich getroffen taumelte sie monatelang durch ihr Leben. Kein Mensch um sie herum merkte etwas. Das einzige Indiz war die immer größer werdende Schicht an Pullovern, die sich die kranke Ayla nun überzog um den Schmerz zu verbergen. Alle dachten nur, dass sie sich nicht verkälten wolle und dass sie Spaß an dem neuen Pulli-Schlabberlook hätte.
Die Geschichte kam auch eines Tages dem Herrn der Galaxie zu Ohren und der wusste sofort was hinter den Pullis steckte und eines Nachts entführte er die traurige Gestalt mit den großen Schmerzen und den fürchterlich dicken Pullovern auf eine besonderen Planeten, der dazu diente kranke Kämpferinnen und Kämpfer für die Liebe wieder zu kräftigen und Ihnen nach ermattendem Kampf erneut Vitalität und Gesundheit zu geben.
Der Oberheiler schaute sie nach ihrer Ankunft erschüttert an..
„Ja Mädel, hast du denn bei deiner Arbeit keinen Schutz getragen??“ sagte er mit freundlichem Unterton!
„Nein .. klang es müde und hoffnungslos... ich habe gedacht, dass ich es allein schaffe, aber nun ist alles zu spät.. Ich will nur noch schlafen und vergessen.
Es folgten nun viele Tage, in denen Ayla behandelt und versorgt wurde.
Zuerst wurden die Wunden gereinigt und mit Heilsalbe bestrichen, dann mit einer Hautschicht überzogen, die angenäht und völlig identisch mit ihrem Gewebe sich mit der Unterhaut verband.
Um die Durchblutung der neuen Haut zu gewährleisten machten der Heiler und Ayla lange Spaziergänge in sonnendurchfluteten Wiesen und Wäldern und Feldern.
Völlig nackt und wie die Natur sie schuf fühlte sie sich herrlich geborgen und glücklich auf diesen Wanderungen. Tiefe Gespräche bis oft spät in die Nacht rundeten den Heilungsprozess ab.
An manchen Tagen machten sie Atemübungen und allmählich färbte sich die weiße Haut in den Hautton der übrigen Bezirke auf Aylas Körperoberfläche. An trüben Tagen kamen kleine Zwerge aus der Nachbarsiedlung und massierten unsere kranke Prinzessin mit ätherischen Ölen und den üblichen Heilkräutern an jeder Pore ihrer verletzten Hautschichten.
Sie schwammen in lauschigen Lagunen und lachten über das Versteckspiel der Schmetterlinge, sie aßen und tranken was ihnen die Natur gerade so bot und Aylas Kräfte begannen sich wieder ganz langsam zu regenerieren. Ihre Seele konnte auch wertfrei über alle ihre Probleme mit der Quelle aus der der Schwertstoß kam sprechen und als sie unter Tränen ihre Geschichte erzählte war es dem Heiler anzusehen, dass er auch einige glitzernde Stellen in den Augenwinkeln fand.
Eines Abends bat sie der Oberheiler in eine auswärtige Klause und zeigte ihr ein seltsames Gerät, das Töne und wunderschöne Klänge produzierte. Zum Klang dieser Weisen tanzten sie die ganze Nacht um ein offenes Feuer herum und die Rhythmik gab der Heilungsgeschichte von Ayla noch den letzten Schliff. Sie spürte tief drinnen wieder eine Sicherheit und Klarheit, die ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Nach Wochen der Ruhe und der Heilungsrituale bat der Chef der Abteilung Ayla zu einer Audienz in den Hauptpalast.
Er sprach mit ihr über ihre Zukunft und wie sie sich künftig bei ihren Einsätzen besser von solchen Schwertern schützen könne. Wollte sie überhaupt wieder zurück ?? Wie sollte es weitergehen?
So viele Fragen standen im Raum.....................
Plötzlich brachte ein Diener ein wunderschönes Mieder und überreichte es Ayla zur Anprobe.
Es war aus Sternenglanz und Rosenquarzfäden gesponnen und federleicht, aber undurchdringlich für Schwerter oder Angriffe, liess aber dem Träger alle erdenkliche Bewegungsfreiheit.
Gepanzert mit diesem Utensil fühlte sich unsere kleine Prinzessin nun wieder recht unternehmungslustig und kampfbereit und bat den Chef um Aussendung.
An einem kühlen Herbsttag war es dann soweit und der Abflug wurde in die Wege geleitet.
Der Heiler, der sie so liebevoll all die Wochen umsorgt hatte nahm sie noch mal herzlich in den Arm und zog sie auf die Seite. Er gab ihr einen kleinen Sender mit auf den Weg, den sie in ihr Ohr verstecken konnte und der unsichtbar jederzeit von ihr aktiviert werden konnte, wenn sie ein Problem oder eine Frage hatte.
Dies war sein Abschiedsgeschenk und in tiefer Dankbarkeit nahm sie es entgegen.
Der Sender war für sie ein Anker, wenn sie es wollte, aber es ging in keinster Weise ein Druck oder eine Macht von ihm aus.
Er liess sie völlig frei agieren und schenkte ihr die Sicherheit, die sie brauchte ihre Aufgabe anzupeilen.
Jetzt konnte sie mit voll aufgetankte Vitalität und Schaffensfreude wieder in die Ursprungsfamilie auf der Erde eintauchen und ihre Mission erfüllen. Manchmal, wenn es ihr Schmerzen machte, wie sie von Menschen behandelt wurde, oder wenn sie sich missverstanden fühlte, fasste sie an ihr Mieder oder zog den Minisender aus dem Innenohr. Sogleich verband sie ein unsichtbares Band mit ihrer Heilungsstation und sie konnte mutig ihren Weg voranschreiten.
So lebte sie noch viele Jahre als Kleinod auf unserem blauen Planeten und kein Mensch ahnte von ihrer Geschichte und wie sie um ein Haar damit kläglich gescheitert wäre.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
zu

erst einmal herzlich willkommen auf der lupe.
eine nette geschichte hast du geschrieben.
ich wünsche dir viel spaß beim lesen und kommentieren.
lg
 



 
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