Bäckerei Schrodt

SteFun

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Schon seit zwei Generationen existiert die Bäckerei Schrodt. Vor einigen Jahren hatte der Enkel, Horst Schrodt, die Backstube übernommen. Er verstand etwas von seinem Handwerk und kümmerte sich rührend um den Teig. Mit seiner Frau Irmela ist Horst schon seit mehreren Jahren vermehlt. Sie geht in der Tätigkeit in der Backstube auf. Nicht nur psychisch, sondern auch physisch... Irmela kommt eigentlich aus einer Bergarbeiter-Familie. Daher ist es nicht verwunderlich, daß sie den besten Stollen in der gesamten Umgebung feil bietet. Nur mit den Absätzen hatte sie zu kämpfen. Doch auch als sie die Schuhe wechselte, stiegen die Einnahmen nur minimal. Kosten gehört ja an sich zum Backen, jedoch die selbigen stiegen immer mehr. Sie bräuchten einfach mehr Kundschaft in ihrem kleinen Geschäft, aber das bekamen sie einfach nicht gebacken. Die Bäckerei Schrodt stand damals kurz vor dem Ruin. Irmela war klar: Sie müßte ihre Schwester Anja um Hefe bitten. Anja war bei einer Werbeagentur beschäftigt und galt als besonders geschäftstüchtig. So hatte sie einmal bei einer Werbekampagne für eine Buchstabensuppe den Umworbenen ein X für ein U verkauft. Anja analysierte bei einem einzigen Besuch in der Backstube die Situation und kam zu folgendem Befund: „Der Schwachpunkt in Eurem Laden liegt beim Service. Ihr müßt etwas Besonderes darstellen.“ Irmela und Horst runzelten die Stirn. Doch schon einige Tage darauf hatten sie sich eine neue Verkaufsstrategie zurechtgelegt. So gab es nun für jeden Kundenkreis ein eigenes Sortiment: So wurde dem Alkoholiker, der jeden Tag in den Laden torkelte ein Sechs-Korn-Brötchen angeboten. Dem von allen als Perversling enttarnten Typen aus der Straße wurden die Schusterjungen angeboten, sowie für diesen Angeber, der jeden Morgen vorbeischaute ein Kraftprotzbrötchen. Das Schwarzbrot erhielt einen neuen Namen und wurde nun als „Brot mit Ecken und Kanten“ angepriesen.
Man mag es kaum glauben , aber solch kleine Aktionen haben die Verkaufszahlen der Bäckerei Schrodt sprunghaft ansteigen lassen – und Irmela und Horst freuen sich wie Honigkuchenpferd...
 

axel

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Hallo SteFun.
Backwaren sind immer eine reine Geschmackssache, doch ich finde, dass ab dem Zeitpunkt, da Anja die Backstube betritt, der Ofen ziemlich aus ist und der Teig leider wieder in sich zusammen fällt.
Schade um die vielen kleinen Wortspielereien aus der Zeit davor, die ich (einschließlich der Suppe) ganz gelungen finde.
Vielleicht fallen dir ja noch ein paar schöne Sachen ein?
Sei gegrüßt.
axel
 



 
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