Bald

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Vera-Lena

Mitglied
Bald

Das Licht steigt aus den Wiesen
empor zum Himmelsgrau,
strömt als ein zartes Fließen
und tröstet sanft die Au.
Es spricht von hellen Tagen,
aufdämmernd überm Wald,

erzählt vom Sonnenwagen,
der farbenprächtig bald
inmitten dieser Bäume
den Horizont erklimmt,
schenkt dir schon Frühlingsträume
und trifft dich hochgestimmt.

Es weht dies Lichtversprechen
am Abend um dein Haus.
Die Eiskristalle brechen.
Du löschst die Lampe aus.
 

Inu

Mitglied
Gefällt mit instinktiv gut. Nur die eine Zeile. Schau mal...die passt irgendwie nicht:

Das Licht steigt aus den Wiesen
empor zum Himmelsgrau,
entströmt den weißen Fliesen
und tröstet sanft die Au.
vielleicht: entströmt dem weißen Fließen ??

Liebe Grüße
Inu
 

Vera-Lena

Mitglied
weiße Fliesen

Liebe(r) Inu,

zuerst hatte ich "den weißen Fliesen des Schees". Aber dann hat mir inhaltlich nicht mehr gefallen, was damit noch verknüpft war, und ich habe den Schnee herausgenommen. Da am Schluß von Eiskristallen die Rede ist, dachte ich, man könnte bei den "weißen Fliesen" automatisch an Schnee denken. Aber das ist wohl nicht so. Dein Vorschlag wäre wirklich gut, wenn man nicht später erführe, daß das Wasser ja gefroren ist. Ich weiß jetzt auch nicht weiter. Danke für Deinen Tip.

Ganz liebe Grüße Vera-Lena
 

Inu

Mitglied
Hallo Vera Lena

das istjetzt schwer, weil es sich ja auch noch reimen muss. Vielleicht meldet sich noch jemand, der eine neue Anregung hat.

Es muss nicht unbedingt Schnee sein, es entstehen auch Eiskristalle wenn es sehr kalt ist und nicht schneit. Vielleicht kannst Du was mit fließendem Licht oder so machen??

Lieben Gruß
von Inu
 

Vera-Lena

Mitglied
Weißes Licht

Liebe(r) Inu,

bevor ich es ändere, hätte ich gerne noch einmal Deine Meinung. Jetzt möchte ich schreiben:" strömt als ein helles Fließen". Dann bezieht es sich auf das Licht. Das müßte jetzt die Lösung sein.

Ich danke Dir vielmals.

Liebe Grüße Vera-Lena
 

Inu

Mitglied
Hallo Vera-Lena
'Helles Fließen' kannst Du nicht nehmen. 'Hellen' kommt kurz darauf in einer Zeile vor.. Vielleicht ein 'lichtes' Fließen, ein 'sanftes' Fließen, ich weiß auch nicht so genau. Die Richtung ist auf alle Fälle gut. Oder Du müsstest das 'hell in der nächsten Zeile ändern.
...
Ich hab jetzt noch einmal in Deinem Gedicht nachgesehen:

Ich persönlich würde auch schreiben: ein h e l l e s Fließen...
und dann müsstest Du aber das darunter ändern:
es spricht von lichten Tagen
( oder frohen Tagen, oder leichten Tagen ) Wirklich Tolles fällt mir im Augenblick auf die Schnelle dazu nicht ein.
Aber es reicht, um es besser zu machen. Dann hast Du nachher Zeit, und kannst in Ruhe die richtigen, noch fehlenden Worte suchen. Auf diese kleinen Worte kommt es so sehr an.

Lieben Gruß
Inu
 

Vera-Lena

Mitglied
Fließen

gemeinsam haben wir das jetzt geschafft, ich werde "zartes Fließen" schreiben. Noch einmal danke!

Grüße Vera-Lena
 

Schakim

Mitglied
Dein Gedicht ist schön...

Hallo, Vera-Lena!


Das Grau schwebt über den Wiesen
Schicht auf Schicht.
Die Sonne will sich ergiessen
Mit ihrem Licht.

Die Tage sind noch müde
Und verhalten sich eher prüde -
Sie wollen nicht...

Doch die ersten Frühlingsträume
Klettern auf die Bäume,
Finden an den Eiskristallen
Nicht mehr Gefallen -

Diese beginnen zu tropfen
Mit einem stillen Singen:
Hört ihr den Frühling klopfen?

Er nähert sich auf zarten Schwingen...



VG
Schakim
 

Inu

Mitglied
So find ich es jetzt o.k, Vera-Lena.
Zart... auf das Adjektiv bin ich gar nicht gekommen und ist doch naheliegend ( wenn es auch nun nicht das aussagt, was Du am Anfang mit 'weißem' Fliesen ( Fließen) wolltest.) Ach ja... diese Adjektive, da muss man oft lange grübeln :)

Aber so, wie Du es jetzt hast, hört es sich schon gut und stimmig an.

Lieben Gruß
Inu
 

Inu

Mitglied
Noch mal ich.

Dein Gedicht lässt mich nicht los, wie Du siehst.

Wie wäre es denn so?


Das Licht steigt aus den Wiesen
empor zum Himmelsgrau,
strömt als ein weißes Fließen
und tröstet sanft die Au.
Es spricht von hellen Tagen,
aufdämmernd überm Wald,


Das würde das helle, irgendwie farblose Winter- oder Vorfrühlingslicht besser ausdrücken und mit den brechenden Eiskristallen weiter unten gut im Einklang stehen?


Nein
Jetzt aber genug der halben Ratschläge. Am besten lässt Du es wie Du es oben jetzt schon hast. Ich glaub das 'zart'( das ich persönlich etwas schal und zufällig finde in diesem Zusammenhang ) ist doch die beste machbare Lösung, wenn Du nicht ganze Zeilen umbauen willst.


Inu
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Schakim,

danke für Dein Lob und Dein aufmunterndes Gegengedicht!

Hallo, Inu,

Wie lieb von Dir, daß Du Dich so um meinen Text bemühst. Es macht Spaß, so einen literarischen Austausch zu haben. Das Licht kann ja auch stechend und unangenehm sein, insofern finde ich "zart" hier nicht zufällig sondern wahrhaft bezeichnend. Mit "weißem Fließen" verbindet man nach meinem Gefühl eher einen Fluß, als dieses aufsteigende Licht. Ich bin jetzt mit dem Gedicht zufrieden. So etwas Gereimtes mit fester Silbenzahl ist immer eine sehr komplexe Angelegenheit und für Änderungen nur schwer zugänglich. Diesmal hat es aber doch geklappt, und ohne Deinen Hinweis hätte es immer noch diese kleine Macke. Also noch einmal vielen Dank!

Liebe Grüße Vera-Lena
 

LuMen

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

rundum gelungene Frühjahrspoesie! Auch das "sanfte Fließen" finde ich sehr treffend ausgedrückt.

Herzliche Grüße
LuMen
 



 
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