Bei Dir

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H

HFleiss

Gast
Dorothea, obwohl das nur vier Zeilen sind, stimmt einiges nicht so ganz. Können und Besitz beziehen sich bei dir an die Augenblicke, richtig müsste es aber sein: an die Freude, sie ist nicht an Können und Besitz gebunden. Und dann: Ein Augenblick ist ein Augenblick ist ein Augenblick. Von Dauer kann man da überhaupt nicht reden. Und dann noch eine Frage: Was ist das - den Tod verschmitzen? Ich ließe mir "verblüffen" gefallen, aber so muss ich annehmen, du hast die Zeile angeherrscht: Reim dich oder es gibt Haue. Die beiden Pünktchen über der Schwerelosigkeit sind leider zwei zuviel.

Hanna
 

Dorothea

Mitglied
Antwort für Hanna

Hallo Hanna,

Danke, dass Du mich auf das verkehrte "ö" aufmerksam gemacht hast, ich habe es schon korrigiert. Was die anderen "Fehler" angeht, man kann sie so sehen wie Du, aber auch anders. Gereimt sind diese vier Zeilen überhaupt nicht, sonst müsste das Reimwort auf "verschmitzt" ja "besitzt" heißen. Es handelt sich hier allenfals um Assonanzen.

Bei dem Wort "verschmitzt" habe ich mir in der Tat die Freiheit genommen, ein Adjektiv zum Verb zu befördern, weil es, jedenfalls nach meinem Dafürhalten, sehr gut den Kern der Aussage hervorhebt und unterstreicht.

Herzlichen Dank für's Lesen und Deine Rückmeldung.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
liebe dorothea,

ich mag deine worte (weil ich sie fühlen kann).

alles liebe dir otto
 
Liebe Dorothea,

die aussage deines verses ist wundervoll,
und es liest sich flüssig. mich irritiert allerdings die aussage" den tod verschmitzt.
rein gefühlsmässig gefällt mir das so nicht. da ich das wort verschmitzt mit etwas positiv geheimnisvoller leichtigkeit asoziiere, meistens auch mit etwas humorigem.
was hast du dir dazu gedacht?
gruß heike
 

Dorothea

Mitglied
Re:Heike

Hallo Heike,

Danke für Deine Rückmeldung! Was hab ich mir "gedacht"? Das Gedicht ist eher in einer emotionalen Situation entstanden und soll auch nicht unbedingt die cognitive Ebene ansprechen. Es hat aber dennoch auch dem Gedanken einen Anreiz zu bieten, wie ich hoffe.

Der Tod ist für viele Menschen eine verdrängte, aber äußerst bedrohliche Tatsache, zudem die unvermeidlich letzte Entwürdigung ihrer Sehnsucht nach Dauer, nach dem das Heute und Hier Überschreitenden. Meine Zeilen wollen auf eine Erlebnisebene hinweisen, die den Tod nicht wegdsikutieren und auch nicht leugnen will oder kann, die ihm aber, wenigstens für einige helle Augenblicke, in spitzbübischer Überlegenheit den Stachel der Allmacht nimmt, die ihm gesellschaftliche Tabus einräumen.

Herzliche Grüße, Dorothea.
 



 
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