Bewältigtes Schicksal

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Vera-Lena

Mitglied
Bewältigtes Schicksal

Hast jemals du zwei Apostrophen
nah beieinander angetroffen?
Sie sind getrennt, oft durch fünf Seiten,
und können lieben nicht, nicht streiten.

Wie gut hat es ein Doppelpunkt!
Wie heftig es da ständig funkt,
und triffst du ihn, dann macht er klar:
Was jetzt kommt, ist des Themas Star.

Das Apostroph ist nur ein Schwebling,
es trennt nicht und ist auch kein Klebding,
es steht ganz simpel mittendrin,
nur da zu sein, ist schon sein Sinn.

Drum übt es jetzt Bescheidenheit
und trennt sich von dem Pünktchenneid,
belässt die Fakten in der Schwebe
und lächelt leis, bei Gott, ich lebe!
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

schön Dich wieder zu lesen! Ich hoffe Du bist
gesund?!

Beinahe wäre ich Dir hier auf den Leim gegangen.
Heute morgen noch dachte ich; im Badezimmer: Nein,
der Text ist nichts für mich. Dann mußte ich auf
einmal lachen:

Für Lehrer/innen aller Sorten eine wahre Freude.

Nun, ich möchte keine/n meiner Lehrer/innen ver-
spotten. Und meinen Professoren verdanke ich viel
von dem was ich bin. Aber Deine Zeilen sind einfach
köstlich.

Ich hoffe das sich niemand daran verschluckt ;)).

Dir wünsche ich von Herzen eine gute Zeit und schicke Dir

Liebe Grüße :))
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

ja danke, mir geht es gut.

Über das Apostroph hatte ich einmal hier in der LL ein Gespräch mit presque-rien. Ich sagte ihr, dass ich dieses Satzzeichen sehr selten benutze, und sie meinte, es sein von allen Interpuktionszeichen ihr Lieblingszeichen. Da habe ich mir dieses Ding mit Staunen einmal näher angesehen. Das wird wohl schon 1 1/2 Jahre her sein. Und da fiel mir auf, dass es sich wirklich so verhält,wie ich es nun hier beschrieben habe. Das Apostroph setzt man, wenn ein Komma zu wenig Trennung bedeuten würde und ein Punkt zu viel.
Dann habe ich die Angelegenheit wieder vergessen, bis mir gestern wieder einmal eine "Vermenschlichung" dazu einfiel.

Es gibt ja Menschen, die ganz liebe Onkel und Tanten und Freunde sind, aber einen Lebenspartner finden sie einfach nicht. Der ist anscheinend immer gerade "fünf Buchseiten woanders auf der Suche", da hilft dann auch keine Kontaktanzeige. Ich finde es aber bewundernswert, wie geduldig sie oft ihr Schicksal ertragen.

An diese Menschen dachte ich, als ich die Angelegenheit in die Interpunktion "verpackt" habe.

Dir wünsche ich, dass Dir stets ein Doppelpunkt , wenn vielleicht auch nur ganz heimlich ;) , vorausgehen möge, bevor Dein Name genannt wird, und natürlich auch ein schönes Wochenende.

Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

Dein lieber Kommentar zum Text bewegt mich hier
nochmal rein zu schauen.

Das Apostroph, es trennt nicht zu wenig und nicht
zuviel. Einfach köstlich! Ob man darüber lachen od-
er weinen soll? Ich weiß es nicht. Aber was ich so
lernte, das Leben zeigt es doch in allen Bereichen:
Was gut ist, das bleibt selten. Aber auch selten allein.

Man findet es nur selten in Anoncen, denn dort soll ja
oft verkauft werden, was sonst kaum unterzubringen ist.
Meistens auch noch das, was man selber nicht will.

Wenn Gutes also knapp ist, dann hilft oft nur teilen.
Zumindestens sich mitzuteilen. Eine Kunst die ebenfalls
nicht unbedingt verbreitet ist. Der eine gibt dann heimlich
etwas ab, die nächste offen und mit Freude. Die Eine
schimpft zu wenig ist´s; dem Anderen war´s sowieso
zuviel. Life is...

Nun wie man so am besten teilt, mit Apostroph oder
auch mit Punkt; bleibt sicher eine wichtige Frage. Der
Doppelpunkt, ja der ist schön, weil in Mitte allen Seins :)).

Das Apostroph nun mehr als eine Frage;)).

Ich freue mich auf viele weitere Texte von und mit Dir!
Bis dahin, von Herzen:

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

nachdem Du mich per mail darauf aufmerksam gemacht hast, sehe ich gerade, dass ich in meiner Antwort an Dich das Apostroph in meinen Gedanken mit dem Semikolon verwechselt habe. Im Text meine ich aber das Apostroph, wie es ja aus dem Inhalt auch hervorgeht:

"es steht ganz simpel mittendrin,
nur da zu sein, ist schon sein Sinn."

Ja, da hatte ich gestern einen kleinen Aussetzer, vielleicht doch weniger Verkalkung als Überarbeitung? Wer kann das wissen.

Deine Überlegungen zum Thema Teilen und Mitteilen sprechen mich sehr an.
Das Mitteilen ist ja immer ein "Sich-selbst-geben" und deshalb eines der kostbarsten Dinge. Insofern sind alle Literaturwebsites ein gutes Terrain, um miteinander zu kommunizieren.
Wort kommt zu Wort
Mensch zu Mensch
Seele zu Seele
im Miteinander
im Gegeneinander
auf alle Fälle lebendig.

So sei Dein heutiger Tag lebendig apostrophiert! :)
Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

Udogi-Sela

Mitglied
Ha’llo’ Ve’ra-‚L’ena’,

man sollte dem „Rat für Deutsche Rechtschreibung“ Dein Gedicht schicken. Vielleicht haben die Herr- und Damschaften, bzw. Herrschaften mit Damen, also Damen und Herren (oder sind’s mal wieder nur Herren?) ein Herz und fügen der neuen Rechtschreibung ein Doppelapostroph hinzu. Einfach, damit es nicht so alleine ist.

Denn nur mit Minderheiten kann man so umgehen:

http://members.aol.com/apostrophs/apostrophen.htm

Herz’lich’s’t’
U’do’
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Udo,

danke für Deine Antwort und die lehhrreiche Website! :D
Da siehst Du es mal, es gibt doch genug Menschen auf diesem Planeten, die sich etwas einfallen lassen.
Lieber Leselupe's Udo, Dein Mitgefühl für das einsame Apostroph tut der Autorin richtig gut.

Da könte die neue Rechtschreibung dann so aussehhen:

Wasserwa''e
Kaffeka''e

Vielleicht greifen aber auch unsere Autorenspezis für "Experimentelles" Deinen Gedanken auf.

Dir einen schönen sonnigen Novembertag. Man glaubt es nicht, aber in 6 1/2 Wochen ist schon Weihnachten, Jesu''es Geburtstag.
Na, wenn ich jetzt kein schlimmes Wort erfunden habe, au weia!
Eingedeutschtes Latein, wie es fälscher nicht mehr geht.

Trotzdem habe ich schon wieder meinen alljährlichen Rappel und freue mich auf Weihnachten. Sehr zum Leidtragen meiner Angehörigen, denen ich jeden zweiten Tag die Frage serviere, was sie sich zu Weihnachten wünschen. Aber bis jetzt hat sich keiner ein Apostroph gewünscht, eigentlich komisch, nicht?

Ganz lieb'te Grüße von Vera-Lena
 



 
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