Bildbetrachtung

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ENachtigall

Mitglied
Hallo Perry,

das "nachsichtig" empfinde ich als überflüssige Interpretation. Es enthebt die Beschriebene der gemeinsamen Bildebene. Ohne das und mit einer Leerzeile vor der Schlusszeile fände ich es viel schöner.

Bildbetrachtung


Sie sitzt in einem Stuhl
englischer Landhausstil
den Kopf leicht
auf die Hand gestützt
durchschaut [strike]sie[/strike] mich [blue]und[/blue]
meine lüsternen Gedanken

Schnell schlage ich ein Poem
von William Wordsworth auf
und rezitiere [strike]laut[/strike]:
„Sie schaut
und ihr Herz ist im Himmel …“

Da lächelt sie
Grüße von Elke
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Perry,

da verbirgt sich ja ein ganzer Roman in Deinem kurzen Text:
Sie weiß, dass er weiß, er weiß, dass sie weiß... Die beiden durchschauen einander, und er gibt ihr zu verstehen, dass er ihre Sicht der Dinge durchaus kennt. Da lässt sie Nachsicht walten; denn es ist beileibe nicht immer angenehm von lüsternen Gedanken attackiert zu werden.

Dass er laut rezitiert, passt natürlich auch dorthin, denn nun ist er ja plötzlich ein Schauspieler, begibt sich auf diese Weise auf eine andere Ebene und kann so das aussagen, was er aussagen möchte.

Die "feine englische Art" auszudrücken, ist Dir hier gut gelungen.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Perry

Mitglied
Hallo Elke,
danke für deine Anregungen, ich werde aber erst noch genauer darüber brüten müssen. Was das "laut" anbelangt, sehe ich es wie Vera-Lena, außerdem möchte ich den eingestreuten reim mit "schaut" gerne behalten.
LG
Manfred

Hallo Vera-Lena,
da es sich nur um eine im Kopf des LyrIch stattfindende Szene handelt, wird die "Attacke" wohl eher ein Erschrecken über seine eigene Kühnheit sein (lächel).
Danke für die "feine englische Art" und LG
Manfred
 



 
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