Biographisches Erdbeben und Ebbe in der Seele?!

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Das Licht

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Biographisches Erdbeben und Ebbe in der Seele?!

Ich schaue aus meinem Leben, blicke mich um und spüre die
Erschütterung. Die Wände zittert, der Boden auf dem ich stehe
bebt und läst mich schwanken.

Ich fühle mich mehr und mehr verändert, meine Stimme bekommt
eine andere Farbe, meine Haut ein anderes Gefühl, mein Blick
verschwimmt, der Geschmack auf meiner Zunge ist fremd.
Ich gehe mit mir durch die Straßen und erkenne meine Richtung
nicht mehr. Alles um und in mir zieht sich zurück.

Wo bin ich nur, was mache ich?!

Ebbe in der Seele…

Nur Weite in mir, das Watt unter meinen Füßen.
Ich sehe was unter meiner Haut geschieht, doch kann ich es
nicht einordnen, weiß nicht was es ist. Ich wusste dass es irgendwann
geschehen wird, die Veränderung wird greifbar, sie hatte sich vor langer
Zeit angemeldet, sagte mir das sie kommen würde, dann wenn ich nicht
damit rechne.

Ich schaue um mich… alles frei…frei…

Meine Kanäle ruhen still in mir. Sie haben neue
Verzweigungen, neue Gänge. Bereit die Energie in andere
Richtungen fließen zu lassen.

Mein Stimme sagt dass ich aufgeben soll, gib es auf,
gib es ab, gib es weg, gib es an...

Ich habe Aufgeräumt, habe sauber gemacht, habe die
Fenster geöffnet, den Tisch gedeckt und Kuchen gebacken.

Warum das alles, bekomme ich Besuch?
Nicht das ich wüste, nicht das ich es sehen könnte,
doch mein Herz verlangt danach.

Ich fühle wie sich etwas von mir verabschiedet, etwas was
ich lange, sehr lange in mir trug. Dieser Stuhl ist nun leer,
er steht vor mir und ist noch warm.

Was und wer war es noch, der da saß all die Jahre?!

Ich weiß es nicht mehr…

Ich schaue in den Spiegel…

„Ich mag dich“…

„Dich wie du da stehst, wie du mich anschaust und mich belebst“…

„Wie du mich durch den Schmerz getragen hast und schwerste Kämpfe
überlebt hast, wie du trotz all den Wunden nicht zugrunde gegangen bist
und du, wie du all das Wissen nun in dir trägst und die Gewissheit,
das du etwas besonderes bist“

„Ich bin froh das ich in dir und mit dir bin“…

Ich sehe an den Himmel, wie die Möwen ihre Kreise ziehen, der blaue
Himmel sich wie eine wohltuende Umarmung um mich legt.
Ich spüre wie mein Lächeln sich zu meinen Mund zurückgesellt hat.
Bin ich leicht? Mhmm… ich weiß es noch nicht…

Ich spüre dass die Flut langsam kommt, meine Füße sind schon
mit Leben umspült… Was mag sie wohl bringen…. ?

Ich war am Anfang Strandgut, angespült von den Stürmen dieses Lebens.
Ich war Schiffbrüchiger und verstand die Sprache dieser Insel nicht.
Nun lebe ich schon so viele Jahre hier und kenne jedes Sandkorn.

Und ab und zu finde ich hier am Strand meines Lebens
neue Schiffbrüchige, wie gut das ich übersetzen kann ;o)
Wie gut das ich die Gezeiten erklären kann und Wunden
mit meinem Wissen behandeln kann…

Denn einst war ich einer von ihnen.

„Du… du da im Spiegel… ich glaube langsam dich zu kennen"?!




Ich halte inne und schließe meine Augen…

„Mhmmm… der Kuchen duftet“​
 
C

casy01

Gast
mehr als bei Dir

kann ich mich in Worten nicht finden


und bin dann nicht so allein
 



 
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