Blinde Wut

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silverbird

Mitglied
Ich musste es mehrmals lesen, um es richtig zu verstehen, nun erkenne ich eine auswegslose Situation.Eine Beziehung, die viel Schmerz bringt und trotzdem nicht gelöst werden kann. Eindrücklich, liebe Tulpe
silver
 
Blinde Wut

Ohne zu wissen,
was du bist,
[red]und woher du kommst,[/red]
so schnell
und so stark,
auf einem Platz
in mir,
der deiner ist,
bist du da,
tust mir weh,
mit der blinden Wut,
die meine ist,
in den Gedanken,
die ich spüre,
durch Dich.


so faende ich es besser!
Genau so..................Stephanie
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Tulpe,

schon wieder ein sehr eindrucksvolles Werk
von Dir! Besonders beeindruckend finde ich
die Zeilen:

"mit der blinden Wut
die meine ist"

Die Wut, wenn sie keine tiefere Ursachen hat,
sagt eigentlich nur eines aus:

Es findet Berührung statt. Gegen diese Berührung
wehren sich die vielen Erfahrungen der Jahre. Und
doch kann eben eine solche Berührung, wenn denn
die Wut überwunden wird, wunderbares bewirken.
Nämlich die Abwehr überwinden und Nähe zulassen
zu können.

Ein zeitgemäßes Gedicht das ein Phänomen be-
schreibt, das ich oft bei Menschen beobachte.
Gut getroffen und sprachlich gut umgesetzt!

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 
S

Stoffel

Gast
Liebe Tulpe,
an und für sich kann ich das sehr gut nachvollziehen und mich spricht der Text an.

"Blinde Wut" halte ich im Großen und Ganzen auch für einen Supertitel, der auch zweideutig zu verstehen sein kann.

Dennoch mal die Frage zu "was du bist". Ich denke, in erster Linie ein Mensch. Darum würde ich dort etwas anderes verwenden. Die Frage ist doch "WER" er ist? Also "Wer du bist". So würde ich es zumindest sprachlich gebrauchen. "So stark", ich weiß was du meinst.Aber nicht eher "so einnehmend"?Das würde dann auch zu "Platz" passen. "Platz einnehmen".
Wenn du das "und" weg lässt, würde es sich "rasanter" anhören.

Mir zu viele Kommas. Ich mag eh eher verbundene Sätze, oder eben Aufzählung ohne Zeichen. Vielleicht Geschmackssache?Ohne Kommas, die sehr jede Zeile für sich abgrenzen, häört es sich "stärker" an, finde ich.

Ok, nur meine Gedanken dazu.:)
lG
Sanne


Ohne zu wissen
wer du bist
[strike]und[/strike] woher du kommst
so schnell
und so einnehmend
denPlatz in mir
der deiner ist
[strike]bist du da[/strike]
tust du mir weh
mit blinder Wut
die meine ist
([blue]oder "wird/zu meiner wird"?[/blue])
in [strike]den[/strike] Gedanken
die ich spüre -
durch Dich.
 

Tulpe

Mitglied
Hallo ihr Lieben.

Also, das Gedicht, sollte etwas vollkommen anderes ausdrücken, das ncihts mit einem Menschen zu tun hat.
Doch als ich silverbirds Reaktion mehrmals las, dann erkannte ich, dass man es auch dieser Perspektive betrachten kann und habe deswegen auch nicht geantwortet, weil sie in dieser Hinsicht betrachtet auch wirklich zutreffen mag.
Ich beschreibe oder zumindest wollte es, einen Schmerz, einen wirklichen körperlichen Schmerz( kopf) bei dem keine diagnose der Ursache festgestellt wurde. Erst später und auf diese Diagnose hin, habe ich dieses Gdicht geschrieben, weil der Schmerz immer schnell plötzlich da war der von der Seele kam, die natürlich meine ist. Versteht ihr? Mein Schmerz, meine Wut über das wodurch es kommt, nimmt es platz ohne genau zu wissen wodurch, also woher es kommt, durch welchen unterbewussten Gedanken, die wiederrum ja auch meine sind.
Ich glaube das ist schwer zu verstehen oder?
Also im allem wollte ich einen undefinierbaren Schmerz beschreiben der immer an der selben stelle auftritt und ich nciht weiß wann, und wie stark, zwar wodurch aber unbewusst und mit der Wut die im eigentlichen Sinne meine ist und nicht zu dem Schmerz gehört der sich ganz plötzlich einstellt und mir diese Wut nimmt und mir es zeigt mit dem was es ist. SCHMERZ.
Ich würde mich freuen wenn es zumindest einer verstanden hätte und mir dann vieleicht weiterhelfen könnte es im eigentlichen Sinne verständlicher zu beschreiben.
Danke für eure Mühe
Tulpe
 
S

Stoffel

Gast
ach so!
*smile*
dann mit "mit deiner Blindheit" statt "deiner Wut"?
und "der Platz der frei war"...dort nimmt die Wut dann Platz?
Oder?

Aber verstehe nun besser.:)

lG
Stoffel
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Tulpe,

einen ähnlichen Schmerz kenne ich nur zu gut und
habe lange gebraucht seine Ursachen zu erkennen.
Migräne.

Zugang zu seinen wahren Gefühlen erlangen, sie er-
leben und ausleben ist ein Stichwort dazu.

Das mit der Wut kenne ich nur aus der Literatur; dort
wird beschrieben das bei manchen Menschen sich
wegen einem Verschluß der anderen Gefühlskanäle
diese in dem Kanal der Wut bündelt.

Ich erlebte das anders: Eine um vielfaches verstärkte
Wahrnehmung aller Sinne (sehen, riechen, schmecken,
hören und tasten) und im Anschluß daran den Schmerz.

Einem solchen Schmerz muß man nicht hilflos gegen-
über bleiben, sondern kann ihn weitgehend besiegen.
Aber das zu beschreiben würde jetzt hier zu weit führen.

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

silverbird

Mitglied
Liebe Tulpe
ich denke, ich habe verstanden was du in deinem Gedicht beschreibst. Und wenn ich es jetzt lese, lese ich es ganz anders und ich finde, du hast es super geschrieben, so wie es ist.
Liebe Grüsse
silver
 
S

Sandra

Gast
Liebe Tulpe

Psychosomatische Erkrankungen können viele Gesichter haben. Von Rückenschmerzen, bis Kopf- oder Kieferschmerzen. Es gibt eigentlich in diesem Bereich nichts was es nicht gibt. Meistens durchleben die Betroffenen eine Pilgerreise von einem Arzt zum nächsten, ohne den eigentlichen Grund ihrer Erkrankung zu erfahren. Viele Ärzte fühlen sich auch genötigt etwas zu tun, (ver)schreiben Pillen und Überweisungen, vielleicht fühlen sie sich auch einfach nur überfordert oder haben keine Zeit sich diesem Aspekt einer Erkrankung zu widmen.
Ich finde bei deinem Gedicht interessant, dass einige Leser (mir wohl eingeschlossen, hätte ich die Kommentare nicht gelesen) auf einen Menschen tippen, der hier beschrieben wird. Denn oft sind es die oder der Mensch(en) die krank machen. Menschen, die in einer Art und Weise Einfluss nehmen, was dazu führt, dass der Betroffene krank wird. Der Körper gibt das Signal, was die Seele schon lange nicht mehr aushält und sagt: Du tust mir nicht gut.
Man selber ist natürlich in der Verantwortung etwas zu ändern, aber nicht allein du machst dich krank. Du bist mit verantwortlich, dass du es zulässt - durchaus.
Dass dein Gedicht diese Zweideutung hat, finde ich sehr gut. Im Titel könntest du den Leser etwas mehr auf die Spur setzen. Die Wut (bei vielen ist es ja auch Traurigkeit, die in einer Depression mündet) ist nicht die Diagnose, dass ist die psychosomatische Erkrankung. Die Wut ist auch nicht die Ursache, denn Ursache sind die Menschen oder Umstände, die dazu beigetragen haben. Die Wut ist ein Hilfeschrei, der von den richtigen Menschen und auch von dir gehört werden musste, um zu verstehen.
Es war bereichernd deine Zeilen zu lesen.
Sandra
 

Tulpe

Mitglied
Hallo Sandra


Ich finde deine Antwort sehr verständnissvoll und ausßführlich geschildert. Du hast das sehr gut und richtig beschrieben und finde auch das mit der Überschrift muss ich ändern, jedoch mir ist bis jetzt noch nicht das richtige eingefallen.
Ich finde die Leselupe einfach klasse und so tolle kritiker kennen zu lernen, von denen ich schon eine Menge lernte ist großartig.
Auch dir Grüße und eine schönes Wochenende
Tulpe
 



 
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