Blinder Eifer

F

flumi

Gast
Der stille Teich nahe der Straße dort,
für Mensch und Tier eine Oase, ein Hort.

Von saftigem Gras und Sträuchern umgeben,
bot er Kühlung, Erfrischung – einfach Leben.

Das wußte auch eine junge Ente zu nutzen,
deren einzige Arbeit es war, sich zu putzen.

Und das tat sie von der Sohle bis zum Scheitel,
war doch die Kleine ausgesprochen eitel.

Sie aß, glaubt es, nur mit Messer und Gabel,
ein Tisch ohne Decke – für sie inakzeptabel!

Der Teich, ihr Mittelpunkt jahraus jahrein,
erschien ihr eines Tages unpassend, zu klein.

Sie strebte nach Höherem, wollte von hier weg,
nicht morgen erst, sondern sofort, auf dem Fleck.

Mit Rucksack lief sie auf die Straße, doch statt
ihr Ziel zu erreichen, war sie gleich darauf platt.

Denn vor Eifer blind ließ sie völlig unbedacht,
einen sich rasch nähernden Wagen außer acht.

Tragisch war nun nicht die ihr entgangene Rente,
sondern – das sie überrollende Auto war eine Ente!
 



 
Oben Unten