Blümchens Leid
Ein Blümchen, frisch erblüht am Morgen,
macht sich schon in der Frühe Sorgen,
weil niemand, der vorüber kam,
von seinem Dasein Kenntnis nahm.
Es schaut beklommen rings sich um:
Sein Herzeleid bleibt still und stumm!
Kein Blumenkind wohnt nebenan,
dem es den Kummer klagen kann!
Denn es bemerkt, es wächst allein
für sich an einem Mauerstein!
Und traurig läßt´s die Blätter sinken,
voll Mitleid schau´n vom Baum die Finken.
Dann aber piept ein kluger Spatz:
„Du bist im Wortsinn doch ein Schatz
und, wenn auch Mauerblümchen nur,
bereicherst deutsche Sprachkultur!“
Das Blümchen, noch bedenkenvoll,
weiß nicht, was es nun sagen soll.
Da nimmt sein Schicksal ganz am Ende
und unerwartet eine Wende:
Des Weges kommt ein Wandersmann
und steckt es sich ans Knopfloch an!
Ein Blümchen, frisch erblüht am Morgen,
macht sich schon in der Frühe Sorgen,
weil niemand, der vorüber kam,
von seinem Dasein Kenntnis nahm.
Es schaut beklommen rings sich um:
Sein Herzeleid bleibt still und stumm!
Kein Blumenkind wohnt nebenan,
dem es den Kummer klagen kann!
Denn es bemerkt, es wächst allein
für sich an einem Mauerstein!
Und traurig läßt´s die Blätter sinken,
voll Mitleid schau´n vom Baum die Finken.
Dann aber piept ein kluger Spatz:
„Du bist im Wortsinn doch ein Schatz
und, wenn auch Mauerblümchen nur,
bereicherst deutsche Sprachkultur!“
Das Blümchen, noch bedenkenvoll,
weiß nicht, was es nun sagen soll.
Da nimmt sein Schicksal ganz am Ende
und unerwartet eine Wende:
Des Weges kommt ein Wandersmann
und steckt es sich ans Knopfloch an!