Blues für Bakenfalter

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Nachteinwärts die Segel hochgeklappt
strauchelt mein Boot nervös
wie ein Windhund
durch’s schwarze Gewoge,
schneidet seinen spitzen Bug
ins Wellengelee.

Ich bleibe an Bord, habe
kein Geschäft an Land,
muss Keinen sehen,
Keine eher, entkorke
mein Fläschchen Moselwein
zärtlich und setz‘ um
des fraglich-lieblichen
Friedens mal eben an.

Hirnverkräuselt und durchgewärmt
lässt sich das ächzende Geschaukel
meines trunkenen Boots gar
leicht ertragen. Auf und ab
und auf und ab. Mit kritischen Pausen
als spräch’s mit mir, das dunkle Boot.

Als spräch es so: „Mein Lieber! Was
ist denn mit Dir passiert? Du bist doch
kein Kümmerling. Küss doch mal einfach
das Tau über der Reeling feucht.
[liebe Regina, seems I am being carried away a bit,
Well those fucking tows!]

Ich bin immer noch, wenn auch durchgeweicht,
der Käpt’n meines Schicksals
und hisse die vergilbte Fahne,
worauf tuschebesoffen
Folgendes vermerkt ist:
The piano has been drinking,
not me.
 
starkes Stück, Herr Gurkski -
es lebe der nächtliche Blues.

Bei mir schaukelte nicht das Boot, sondern das Bett heute Nacht:

"Cien años de soledades"

Hundert Jahre Einsamkeit in einer einzigen Nacht -
Panikgespenster auf der Bettkante, kalte Füße gruseln sich.
Müde Augen scheuen das zerfledderte Buch.
Keine Autotür schlägt – kein Mensch kommt nach Haus.
Kein Hund bellt mehr leise
schleichenden Katzen nach.
Die Vögel bleiben noch stundenlang stumm.
Nichts lenkt ab vom leisen Ticken der Uhr,
vom zähen Tropfen der Zeit,
sonst zu knapp, jetzt im Überfluss...
Unendlich müde möchte ich sein,
endlich schlafen dürfen, ins Vergessen abtauchen,
nicht mehr spüren müssen:
Die Arme, in die ich genommen werden möchte,
sind nicht da.



© rv 25. August 2002 (2.34 Uhr), überarbeitet am 9. Okt. 2006, fühlt sich um 3:45 am 4. Sept. 2011 noch genauso an
 
wenn, liebe Regina,

Du das:

Keine Autotür schlägt – kein Mensch kommt nach Haus.
Kein Hund bellt mehr leise
schleichenden Katzen nach.
nicht im diesen für Forum für unordentliche Lyrik postest, bist Du selber schuld.
Wie sprach noch Dein über-ichiger (my unfelt sorries to Freud)Senor Gurkski: Haha! Hab vergessen, was ich sagen wollte.
Naja, das mmcht auch nix. Hör Dir mal das* an und ... get over (the shit)it ,damnit!! und hüpf aus den Laken, twiste in die Küche und brau Dir starkes Coffein und dann lebe mal einfach weiter, weil - und das kannst Du mir getrost (sterbendes Wort, Ich hoffe, ich kanns retten) glauben, the strangest happen.

Die einzige Bedingung ist, liebe Freundin, dass Du Dein zarthäutiges Hinterteil aus dem Bett schwingst,


In diesem Sinne

(Ich bin eigentlich viel zu stoned, um Dir den Shrink zu machen ;-) )

hugs and let it roll

Serjoscha

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*http://www.youtube.com/watch?v=6koAGZYyL_w
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich weiß nicht. Mir sind das zu viele Adjektive. Es wirkt, als ob das Boot überladen wurde. Eher Prosa.

cu
lap
 
A

AchterZwerg

Gast
Da stimme ich Herrn Langer ganz & gar zu.
Außerdem mag ich den Falter und freue mich, wenn der besungen wird, liebschätze Prosalyrik und noch mehr Tom Waits. Wie der schon aussieht ... :cool: Wahrscheinlich liebt Tom W. kein bisschen zurück - aber egal.
Am schönsten dünkt mich der letzte Abschnitt:
Ich bin immer noch, wenn auch durchgeweicht,
der Käpt’n meines Schicksals
und hisse die vergilbte Fahne,
worauf tuschebesoffen
Folgendes vermerkt ist:
The piano has been drinking,
not me.
Hoffen wir`s.
Ein Grüßle
Heidrun
 
wow, noch ne 5 am 10.5. um 04:16! Was da wohl los war? ;)

If you really care about the looks, Heidrun, you'd better keep looking. ,-)
 



 
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