Blumenschmaus

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Malte

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Eisiger Schnee fiel auf die saftige Blume,
Umschließt die zarte Knospe mit seinem kühlen Glanz.
Kein Hauch von Wärme durchdringt den mächt'gen Zaun,
Bis sie stirbt im paradiesischen Eis.

Als die kahlen Bäume sich streckten und reckten
Zu dem klaren Nass,
Wuchs sie aus dem seidigen Gras empor,
Erwachte zu neuem Leben,
Wollte bis zum blauen Himmel streben,
Wollte die schönsten Träume zu weben.

Im Sommer dann, fiel wohlige Wärme über sie her,
Öffnete die kleine Knospe und zeigte ihr das freundliche Licht.
Sie baumelte im seichten Winde, ließ sich treiben wie ein Kinde,
Trug ihr Angesicht den summenden Bienen feil
Bis die Eine in sie kroch und den süßen Honig genoss.

Plötzlich zog ein dunkles Unwetter auf,
Verschloss die Blüte durch seine drohende Gebärde.

Die nun schallende Biene versuchte zu entkommen,
doch ein Entrinnen gab es nicht, es war zu spät.

Eisiger Schnee fällt auf die geschlossene Blume,
Umarmt die Blüte glitzernd im Mondesschein,
Erstickt sie mit seiner Dornenhand.
Leise schallt es noch aus ihr heraus.


(Übernommen aus der 'Alten Leselupe'.
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