Blut im Laken

Paul

Mitglied
Jeder Buchstabe hat einen Grund,
eine Tiefe,
die aus der Dunkelheit spricht -
ähnlich verhält es sich mit den Träumen,
die wie die Sterne unfassbar
am Firmament -
gäbe es die Liebe nicht,
in der wir versinken,
so wären die Buchstaben grundlos,
würden davonfliegen wie Federn im Wind -
Gedichte sind wie Feuerflüsse,
die aus der Erde quillen,
um die ewige Nacht zu erhellen,
sind wie Fackeln,
die unsere Schatten hinter uns lassen -
erst wenn Du nackt über Dornen geschritten
erkennst Du sie,
erst wenn die Zeit reif ist,
vermagst Du im Abendlicht des Herbstes zu weinen,
dann erst, wenn Phantasias Pforten geöffnet sind für Dich,
wirst Du die Schönheit blicken,
dann...
 
Z

ziner

Gast
Hi Paule,
da watest du aber knöcheltief durchs Lebensnaß. Und dieser virtuose Griff ins poetologische Trickkästchen (Tiefe, Dunkelheit, Träume, Sterne, Firmament und - schließlich - Liebe)... Wo so viel Blut fließt muß Vergeltung her. Und die haben wir gleich in Form von Feuerströmen (Wo gedichtet wird wächst kein Gras mehr?)
Ich hätte vermutlich auf das etwas veraltete "quillen" verzichtet und "quellen" gewählt, selbst wenn's dann nicht mehr "erhellend" sein könnte.
Aus dem "Abendlicht" ließe sich doch bestimmt das "Angesicht" machen, oder? Schiene mir irgendwie ansichtiger.
Aber erkläre mir, wie spricht Tiefe aus Dunkelheit?
Und Wenn Fakeln, die Schatten hinter uns lassen, wie kamen sie dann in die Dunkelheit? Die Schatten meine ich...?

Hm, alles in allem habe ich, glaube ich, schon besseres von dir kredenzt bekommen.

ziner

PS: Unsere Kinder
die wir weinen
sind Tränen
aus Blut
 



 
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