Böses Erwachen
Nachts als alle friedlich schliefen,
kam vom Flusse her ein Raunen.
Mir war als wenn mich Geister riefen,
entstieg dem Lager voller Staunen.
Den morschen Steg zum Ufer hin,
bin ich nicht allzu oft gegangen.
Was kam mir nicht alles in den Sinn,
mein Herz pochte mit bösem Bangen.
Aus dem Raunen wurde Stöhnen,
schrilles Kreischen, dumpfes Röcheln,
irres Lachen, grollendes Dröhnen,
Nass spürte ich an meinen Knöcheln.
Es packten mich eiskalte Krallen,
dazu noch Töne die mit Grauen
voll Bosheit übers Wasser schallen.
Ich konnte Höllenfurien schauen.
Purpurnes Blitzen, peitschender Knall,
brodelndes Nass spür ich am Arm.
Ein Wurzelwerk bringt mich zu Fall,
schluck Wasser und entleer den Darm.
Schwindende Sinne in dunkler Nacht.
Ich falle in eine schwarze Leere.
Noch nie hat Satan so schaurig gelacht,
es ist sinnlos dass ich mich wehre.
Schweißnass schrecke ich aus dem Traum.
Vorbei ist das Grauen, es ist vollbracht.
Blut besudelt sind Bettstatt und Raum
und mein Schatz neben mir ist alle gemacht.
©RT