Böses Erwachen

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Talarmar

Mitglied
Böses Erwachen​


Nachts als alle friedlich schliefen,
kam vom Flusse her ein Raunen.
Mir war als wenn mich Geister riefen,
entstieg dem Lager voller Staunen.

Den morschen Steg zum Ufer hin,
bin ich nicht allzu oft gegangen.
Was kam mir nicht alles in den Sinn,
mein Herz pochte mit bösem Bangen.

Aus dem Raunen wurde Stöhnen,
schrilles Kreischen, dumpfes Röcheln,
irres Lachen, grollendes Dröhnen,
Nass spürte ich an meinen Knöcheln.

Es packten mich eiskalte Krallen,
dazu noch Töne die mit Grauen
voll Bosheit übers Wasser schallen.
Ich konnte Höllenfurien schauen.

Purpurnes Blitzen, peitschender Knall,
brodelndes Nass spür ich am Arm.
Ein Wurzelwerk bringt mich zu Fall,
schluck Wasser und entleer den Darm.

Schwindende Sinne in dunkler Nacht.
Ich falle in eine schwarze Leere.
Noch nie hat Satan so schaurig gelacht,
es ist sinnlos dass ich mich wehre.

Schweißnass schrecke ich aus dem Traum.
Vorbei ist das Grauen, es ist vollbracht.
Blut besudelt sind Bettstatt und Raum
und mein Schatz neben mir ist alle gemacht.

©RT​
 
Hi Talamar,
wieder eins von den guten Horrorgedichten.
An der einen oder anderen Stelle würd ich noch an der Lesbarkeit feilen wollen.
Zum Schluss wirst du ironisch, gefällt mir nicht unbedingt, muss aber zugeben, daß ich schmunzeln musste.

Sag es mal so, deine erste Strophe gibt den Takt vor. Der wird gleich in der zweiten gebrochen. Ist aber nicht schlimm. Ich würde auf jeden fall versuchen, den Takt der ersten Strophe dann wieder in der dritten auf zu nehmen.

"Aus dem Raunen wurde Stöhnen,
schrilles Kreischen, dumpfes Röcheln,
irres Lachen und grollendes Dröhnen,
Wasser spürte ich an den Knöcheln."

Aus dem Raunen wurde Stöhnen,
schrilles Kreischen, dumpfes Röcheln,
irres Lachen, grollend Dröhnen
Wasser
spührte ich an meinen Knöcheln.

Aber ich muss sagen, das wars eigentlich schon. Wie gesagt, in der zweiten und dritten Zeile hast du den Lesefluss zwecks Handlung ein wenig unterbrochen. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil du diesen Fluss dann wieder sehr schön aufnimmst.

Ein gutes Gruselgedicht,
Gruss, Marcus
 

Talarmar

Mitglied
Hallo Marcus,

danke für Dein Lob, habe das "und" rausgenommen und das Wasser nass gemacht. Damit ich nicht gänzlich den Ruf als Frauenhasser wegbekomme habe ich Weib in Schatz umgeändert, so dass der Protagonist auch eine Frau sein kann.

schönen Wochenbeginn wünscht,
Talarmar
 

Schakim

Mitglied
Guten Morgen, Talarmar!

Durch reinen Zufall bin ich hier gelandet!


Talarmar dreht seine Runde
zur gewohnten Geisterstunde.
Da wird er plötzlich zum Vampir -
Und keiner glaubt das hier!

Gepackt von der Zerstörungswut
und übergrosser Leidenschaft,
stürzt er sich auf sie voll Mut
und macht aus ihr, was keiner schafft ...

Am Schluss von seiner Kraft entlassen,
häufen sich vor ihm in Massen:
Gedanken, Notizen - auf zerfetztem Papier -
Sie stehen nun geschrieben hier ...

und "alle" ist wohl die Substanz hier nicht,
es liest sich sehr flüssig, Dein Gedicht!


Happy weekend!
Schakim
 

Talarmar

Mitglied
Voll erwischt

Hallo Schakim,

Nachts durchs Horrorforum geistern,
das kann auch nur Schakim meistern.
Danke für Deinen netten Kommentar,
dann bis bald mal - Talarmar
 



 
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