Boheme

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AllAN GAP

Mitglied
Nachtgewand der Boheme

Autor müd, vom Spaziergang in den Wolken,
sein Kopf ruht neben Arm auf Tisch,
Augen geschlossen, Zweifel oder Glück,
haben ihn fortgetrieben in die Ferne,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

bitte das Mädchen zum Tanze,
durch den lang gestreckten Flur,
ihre Grazie verführt die Augen der Kunst,
umfängt wie ein Traum,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

in der schwarzen hinteren Ecke,
schreckt der Derwisch vor nichts zurück,
spannt die Saiten seiner Gitarre,
weit über deren Hals,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

Fässer gefüllt mit Rum,
zum Bersten eng gespannt,
warten auf dem Tresen,
auf die Entleerung in ein menschliches Fass,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

es fließt der Wein, sowie das Bier,
in vollen Krügen geht,
neben Kerzen auf den Tischen,
tanzende Mädchen im Safte stehen,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

dumpf schlagen die Trommeln,
gleichmäßig rhythmischen Radau,
wer am schwarzen Sumpf vorübergeht,
vom Leben nur Gebote erzählt,

das wird nicht geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist kein Gebot mehr sicher,
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hmmm, ich glaube, die Zeit der Bohème ist vorbei. In Zeiten der Internet-Foren ist ein "Boah-Häme!" draus geworden. Dein Nachtgewand wirkt auf mich fast schlapp wie ein Leichentuch. Da klingt für mich keine Bohème an. Dafür wählst Du zudem die falschen Bilder.
Beim Fass mit Rum (voll Rum, verflixt!) denke ich an Piraten und nicht an Bohèmiens. Auch sonst klingt da nix vom savoir vivre an, eher etwas von dumpfer Betäubung. Nein, ich glaube, da hast Du das selbstgesetzte Thema verfehlt.

Gruss

Jürgen
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Für mich ist es ein Liedtext. Sehr schön die Kehrreime mit der Änderung im letzten.
Ich mag diese Art der Wiederholungen.

Die Strophe
es fließt der Wein, sowie das Bier,
in vollen Krügen geht,
neben Kerzen auf den Tischen,
tanzende Mädchen im Safte stehen,
klingt grammatisch ungeschickt, der Vers 2 hat Imperativ-Form in der Wortstellung, soll aber keiner sein, denke ich.

dumpf schlagen die Trommeln,
gleichmäßig rhythmischen Radau,
wer am schwarzen Sumpf vorübergeht,
vom Leben nur Gebote erzählt,
Hier ist im ersten Vers wahrscheinlich ein Komma zuviel, es ist aber nicht falsch, wenn das nächste als Apposition gelesen wird.
Vers vier hat Imperativwortstellung, kann aber kein Imperativ sein.

erzählt vom Leben nur Gebote
erzählt nur Gebote vom Leben

oder so.

Das Gedicht ist ansonsten sehr exakt, deshalb stören diese Stellen.
 

AllAN GAP

Mitglied
Hallo Bernd,

in der Tat ein Lied in meinem Kopf.

Nehme Deine Anregungen mit. Doch braucht es dafür etwas Zeit.

Das Lied, welches mir beim Schreiben durch den Kopf ging heißt "Black Down South" und ist von den Kings of Leon.
Ich fühlte mich beim hören sofort in die von mir beschriebenen Bilder versetzt.
Der Text des Songs spielte jedoch keine Rolle beim meinem Schreiben, bis auf das Wort 'Tanz'.

Lieben Gruß

AllAN
 

AllAN GAP

Mitglied
Nachtgewand der Boheme

Autor müd, vom Spaziergang in den Wolken,
sein Kopf ruht neben Arm auf Tisch,
Augen geschlossen, Zweifel oder Glück,
haben ihn in ferne Zeiten fortgetrieben,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

bitte das Mädchen zum Tanze,
durch den lang gestreckten Flur,
ihre Grazie verführt die Augen der Kunst,
umfängt wie ein Traum,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

in der schwarzen hinteren Ecke,
schreckt der Derwisch vor nichts zurück,
spannt die Saiten seiner Gitarre,
weit über deren Hals,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

Fässer gefüllt mit Rum,
zum Bersten eng gespannt,
warten auf dem Tresen,
auf die Entleerung in ein menschliches Fass,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

es fließt der Wein, sowie das Bier,
es geht in vollen Krügen,
neben Kerzen auf den Tischen,
tanzende Mädchen im Safte stehen,

das kann geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist alles möglich,

dumpf schlagen die Trommeln
gleichmäßig rhythmischen Radau,
wer am schwarzen Sumpf vorübergeht,
atmet Gebote nur vom Leben,

das wird nicht geschehen,
hier in der Bar der Geschichtenerzähler,
im Nachtgewand der Bohemiens,
ist kein Gebot mehr sicher,
 



 
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