Briefe der Nacht
Erster Brief
************
Dann, liebster Schatz, gibt es Dinge auf Erden,
die mir ohne Dich noch befremdlicher werden.
Die Briefe und Worte die niemals dort landen,
wo einst meine tiefsten Gedanken sich fanden.
Im Niemandsland gezweigter Wege,
an Flüssen ohne Brücken, Stege,
am Abgrund hängend ohne Seil,
der Berg vor uns, er war zu steil.
Als ich ihn wähnte schon erklommen,
als ich schon sah mit Zuversicht,
da habe ich von Dir bekommen,
was ich verdient und mehr auch nicht.
Doch meine Tränen wie mir scheint,
sie bleiben ewig ungeweint,
denn völlig ausgebrannt und leer,
fällt es mir gleich doppelt schwer,
den Spiegel wegwärts umzudrehen,
um nicht nur Dich in mir zu sehen.
Und Schattenkrater meiner Augen,
mir noch die letzten Träume rauben.
Was soll`s ich spreche still hervor!
Was soll`s ich kenn` das dunkle Tor!
Die Ängste sind mein Wahn für mich,
denn fürchterlich ist was nie wich.
Zweiter Brief
*************
Und heimlich sind es noch Gedanken die glühen,
von Blumen die welken, von Blumen die blühen,
die saugend und flehend im Wasser noch stehen,
auch dort wird es bald ihre Blüten verwehen.
Und Du mein Schatz stehst nimmer da,
es wird nichts so wie es mal war.
Nimm dies, ein Hauch von Blütenduft,
für Dich nur liegt er in der Luft!
Dritter Brief
*************
Auch wenn es Blut ist was die Adern,
auf das Papier herniederließen,
der Farbton,
zu übertreffen kaum,
der Feder nächtliches Fließen...
Vierter Brief
*************
Was bringt uns am Fenster das streitende Wort?
Es trug Dich doch längst der Rausch mit hinfort.
Die Droge, die Eine, ich konnte nicht geben,
das seltene Früchtchen, was birgt neues Leben.
Dein Wunsch unerfüllt, deine Träume geträumt,
die Kissen im Dunkel von Dir still beweint.
Das billige Los, die Niete gezogen,
der bittere Trost, wir beide betrogen.
Nimm nicht meine Hand,
komm nicht in den Arm,
die kälternde Wand,
sie hält Dich nicht warm!
Die Lippen sie bargen noch nie so wie heute,
Gefühle, bevor diese Liebe entzweite.
Doch saugen sie gerade mit jedweder Macht,
die meine Leidenschaft, in dieser letzten Nacht...
So lass mich gehen
und nimm noch mit,
dies Bild von uns,
schau nicht zurück!
Abschiedsbrief
**************
Ich schließe die Jahre in mich tief hinein,
so wirst Du mir immer im Herzen noch sein.
Der Schlüssel er kommt in die goldene Truhe,
so haben wir beide vor diesem Schmerz Ruhe.
Wenn dann ich in Jahren, den Deckel werd` heben,
erwacht die Erinn`rung für mich neu zum Leben.
Die Flügel die Du mir hast heute verliehen,
sind längst dann zu prächtigen Schwingen gediehen.
Ich flieg dann und schaue von oben herab,
auf Dich, diese Liebe und auch unser Grab...
16-17.10.2004
© Ara
Erster Brief
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Dann, liebster Schatz, gibt es Dinge auf Erden,
die mir ohne Dich noch befremdlicher werden.
Die Briefe und Worte die niemals dort landen,
wo einst meine tiefsten Gedanken sich fanden.
Im Niemandsland gezweigter Wege,
an Flüssen ohne Brücken, Stege,
am Abgrund hängend ohne Seil,
der Berg vor uns, er war zu steil.
Als ich ihn wähnte schon erklommen,
als ich schon sah mit Zuversicht,
da habe ich von Dir bekommen,
was ich verdient und mehr auch nicht.
Doch meine Tränen wie mir scheint,
sie bleiben ewig ungeweint,
denn völlig ausgebrannt und leer,
fällt es mir gleich doppelt schwer,
den Spiegel wegwärts umzudrehen,
um nicht nur Dich in mir zu sehen.
Und Schattenkrater meiner Augen,
mir noch die letzten Träume rauben.
Was soll`s ich spreche still hervor!
Was soll`s ich kenn` das dunkle Tor!
Die Ängste sind mein Wahn für mich,
denn fürchterlich ist was nie wich.
Zweiter Brief
*************
Und heimlich sind es noch Gedanken die glühen,
von Blumen die welken, von Blumen die blühen,
die saugend und flehend im Wasser noch stehen,
auch dort wird es bald ihre Blüten verwehen.
Und Du mein Schatz stehst nimmer da,
es wird nichts so wie es mal war.
Nimm dies, ein Hauch von Blütenduft,
für Dich nur liegt er in der Luft!
Dritter Brief
*************
Auch wenn es Blut ist was die Adern,
auf das Papier herniederließen,
der Farbton,
zu übertreffen kaum,
der Feder nächtliches Fließen...
Vierter Brief
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Was bringt uns am Fenster das streitende Wort?
Es trug Dich doch längst der Rausch mit hinfort.
Die Droge, die Eine, ich konnte nicht geben,
das seltene Früchtchen, was birgt neues Leben.
Dein Wunsch unerfüllt, deine Träume geträumt,
die Kissen im Dunkel von Dir still beweint.
Das billige Los, die Niete gezogen,
der bittere Trost, wir beide betrogen.
Nimm nicht meine Hand,
komm nicht in den Arm,
die kälternde Wand,
sie hält Dich nicht warm!
Die Lippen sie bargen noch nie so wie heute,
Gefühle, bevor diese Liebe entzweite.
Doch saugen sie gerade mit jedweder Macht,
die meine Leidenschaft, in dieser letzten Nacht...
So lass mich gehen
und nimm noch mit,
dies Bild von uns,
schau nicht zurück!
Abschiedsbrief
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Ich schließe die Jahre in mich tief hinein,
so wirst Du mir immer im Herzen noch sein.
Der Schlüssel er kommt in die goldene Truhe,
so haben wir beide vor diesem Schmerz Ruhe.
Wenn dann ich in Jahren, den Deckel werd` heben,
erwacht die Erinn`rung für mich neu zum Leben.
Die Flügel die Du mir hast heute verliehen,
sind längst dann zu prächtigen Schwingen gediehen.
Ich flieg dann und schaue von oben herab,
auf Dich, diese Liebe und auch unser Grab...
16-17.10.2004
© Ara